Samstag, 25. Juli 2020

AG Antifa

6 Tage
𝙑𝙤𝙧𝙩𝙧𝙖̈𝙜𝙚 𝙯𝙪𝙢 𝘼𝙣𝙨𝙘𝙝𝙡𝙖𝙜 𝙫𝙤𝙣 𝙃𝙖𝙡𝙡𝙚 𝙯𝙪𝙢 𝙉𝙖𝙘𝙝𝙝𝙤̈𝙧𝙚𝙣
„Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe.“ (W. Benjamin)
Nach dem Anschlag von Stephan Balliet, der versucht hat, in der hallischen Synagoge ein Massaker anzurichten und dem eine Passantin und der Besucher eines Dönerimbisses zum Opfer fielen, gab es eine Vielzahl an Reaktionen, vor allem von zivilgesellschaftlichen Bündnissen, Antifagruppen und Politikern jeder Partei. Doch bis heute ist zu beobachten, dass die Tat in altbekannte Schubladen einsortiert wird. Die Individualisierung des Terrors, die sich in Balliets Anschlag zeigte, und auch der aktuelle Stand des Antisemitismus spielten kaum eine Rolle. Die Berichterstattung ging einige Monate nach der Tat sogar so weit, den Anschlag auf die Synagoge als islamophob zu bezeichnen, da Balliet zunächst eine Moschee angreifen wollte. Dass sich der Antisemit letztendlich umentschied, darüber wird nonchalant hinweggegangen.
Im Dezember 2019 stellte die AG Antifa ihren damaligen Diskussionsprozess zu Balliets Anschlag vor. Uns interessierte, wie und warum sich die Reaktionen auf Balliet im Vergleich zu anderen Anschlägen im gleichen Zeitraum unterschieden. Wir wollten zeigen, wie der aktuelle Stand des Antisemitismus in Deutschland ist und wie sich die Individualisierung des Terrors bei Balliet zeigt. Nach den Diskussionen am Veranstaltungsabend wurden die Vorträge zum Teil grundlegend überarbeitet, und sie sollten gedruckt im Semesterprogramm der AG Antifa erscheinen. Durch die Coronapandemie fielen die geplanten Veranstaltungen im Frühjahr aus und unser Programm erschien nicht. Aufgrund der gegenwärtigen Situation haben wir uns entschieden, die überarbeiteten Texte als Audiovortrag einzusprechen und zu veröffentlichen. Die Beiträge werden im Juli/August hier veröffentlicht:
1. Über den Stand des Antisemitismus in Deutschland.
2. Die öffentlichen Reaktionen auf die Anschlagsreihe.
3. Die Individualisierung des Terrors

𝙑𝙤𝙧𝙩𝙧𝙖̈𝙜𝙚 𝙯𝙪𝙢 𝘼𝙣𝙨𝙘𝙝𝙡𝙖𝙜 𝙫𝙤𝙣 𝙃𝙖𝙡𝙡𝙚 𝙯𝙪𝙢 𝙉𝙖𝙘𝙝𝙝𝙤̈𝙧𝙚𝙣
„Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe.“ (W. Benjamin)
Nach dem Anschlag von Stephan Balliet, der versucht hat, in der hallischen Synagoge ein Massaker anzurichten und dem eine Passantin und der Besucher eines Dönerimbisses zum Opfer fielen, gab es eine Vielzahl an Reaktionen, vor allem von zivilgesellschaftlichen Bündnissen, Antifagruppen und Politikern jeder Partei. Doch bis heute ist zu beobachten, dass die Tat in altbekannte Schubladen einsortiert wird. Die Individualisierung des Terrors, die sich in Balliets Anschlag zeigte, und auch der aktuelle Stand des Antisemitismus spielten kaum eine Rolle. Die Berichterstattung ging einige Monate nach der Tat sogar so weit, den Anschlag auf die Synagoge als islamophob zu bezeichnen, da Balliet zunächst eine Moschee angreifen wollte. Dass sich der Antisemit letztendlich umentschied, darüber wird nonchalant hinweggegangen.
Im Dezember 2019 stellte die AG Antifa ihren damaligen Diskussionsprozess zu Balliets Anschlag vor. Uns interessierte, wie und warum sich die Reaktionen auf Balliet im Vergleich zu anderen Anschlägen im gleichen Zeitraum unterschieden. Wir wollten zeigen, wie der aktuelle Stand des Antisemitismus in Deutschland ist und wie sich die Individualisierung des Terrors bei Balliet zeigt. Nach den Diskussionen am Veranstaltungsabend wurden die Vorträge zum Teil grundlegend überarbeitet, und sie sollten gedruckt im Semesterprogramm der AG Antifa erscheinen. Durch die Coronapandemie fielen die geplanten Veranstaltungen im Frühjahr aus und unser Programm erschien nicht. Aufgrund der gegenwärtigen Situation haben wir uns entschieden, die überarbeiteten Texte als Audiovortrag einzusprechen und zu veröffentlichen. Die Beiträge werden im Juli/August hier veröffentlicht:
1. Über den Stand des Antisemitismus in Deutschland.
2. Die öffentlichen Reaktionen auf die Anschlagsreihe.
3. Die Individualisierung des Terrors

Auch nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober des vergangenen Jahres sind die staatlichen Behörden nicht in der Lage, die Sicherheit der
Jüdische Gemeinde Halle
ausreichend zu gewährleisten.
Am Samstag vor einer Woche wurde dem Attentäter Stephan Balliet die Möglichkeit zum Fluchtversuch geboten, als ihn zwei Justizbeamte der Justizvollzugsanstalt Roter Ochse unbeaufsichtigt im Innenhof der Anlage zurückließen. Über den Vorfall hat das Gefängnispersonal zunächst Stillschweigen bewahrt.
Weiterhin wurden auf dem Gehweg vor einem Gebäude der Jüdischen Gemeinde Halle in der vergangenen Woche wiederholt Hakenkreuze niedergelegt. Gegen einen Polizeibeamten, der zum Tatort entsendet wurde, wird nun wegen des Verdachts der Strafvereitlung im Amt ermittelt, da er offensichtlich nicht Willens war, den Vorfall ernst zu nehmen.
Wir solidarisieren uns mit der Jüdischen Gemeinde.
Es bleibt die Frage offen, wann der amtierende Innenminister Sachsen-Anhalts
Holger Stahlknecht
endlich politische Konsequenzen zieht und von seinem Amt zurückzutritt.

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