Samstag, 2. November 2024

Dorothy Thompson „Kein Volk erkennt seinen Diktator im Voraus .. "

 

https://sfbaytimes.com/dorothy-thompson-forty-years-truth/

Dorothy Thompson „Kein Volk erkennt seinen Diktator im Voraus (..) Erstellt sich immer als das Instrument dar, das den. verkörperten Nationalwillen zum Ausdruck bringt. Wenn Amerika an Diktatoren denken, denken sie immer an ein ausländisches Modell. (..) Aber wenn unser Diktator auftaucht, könnt ihr euch darauf verlassen, dass er einer von uns ist, und er wird für alles stehen was traditionell amerikanisch ist."Antifagruppe Weiden Neustadt (@antifagruppeweidenneustadt) • Instagram-Fotos und -Videos

Die Faschismus-Show

Detlef zum WinkelDonald Trumps faschistische Äußerungen sollten ernst genommen werden
 https://jungle.world/inhalt/2024/44
 
 Donald Trump tritt an, um erneut Präsident der USA zu werden, in der EU regieren vermehrt Rechtspopulisten und die Rechtsextremisten erstarken. Was sind die Ursachen dieses rechten Aufschwungs und was könnte ihn aufhalten? Lars Quadfasel stellte zunächst fest, dass der Aufstieg des Rechtspopulismus und seiner Protagonisten vom Format Donald Trump keine Besonderheiten der USA darstellen. Georg Seeßlen beschrieb den Erfolg Donald Trumps als Ausdruck der dunklen Seite des Amerikanischen Traums (36/2024). Jörg Finkenberger analysierte das Erstarken des Rechtspopulismus als Folge der Krise bürgerlicher Politik, die auch die Sozialdemokratie längst erfasst hat (38/2024). Robert Feustel riet zu einem souveränen Umgang mit rechtspopulistischen Lügen (39/2024)
 

Dorothy Thompson stellte sich immer wieder gegen den deutschen Nazismus und den russischen Stalinismus 

Sie  war die Tochter des britischen Methodistenpredigers Peter Thompson und seiner Ehefrau Margaret. Sie besuchte bis 1911 das Lewis Institut in Chicago und studierte an der Syracuse University in New York und in Wien. In der Zeit wurde sie eine leidenschaftliche Verfechterin des Frauenwahlrechts. 1914 erwarb sie den akademischen Grad eines Bachelor of Art. Anschließend arbeitete Thompson einige Jahre in New York City.[1]

Zwischen den Weltkriegen

In der Zwischenkriegszeit ging Thompson als freiberufliche Korrespondentin für die Zeitungen Philadelphia Public Ledger und The New York Evening Post anfangs nach Wien, wo sie John Gunther und G.E.R. Gedye traf, und 1924 nach Berlin, wo sie den Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei hautnah erlebte. Innerhalb kürzester Zeit machte sie Bekanntschaft mit den bekanntesten Künstlern der Stadt, unter anderem Ödön von Horváth, Thomas Mann, Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Fritz Kortner. Mit Carl Zuckmayer verband sie bald eine enge Freundschaft.

1928 besuchte sie die Sowjetunion. Das Ergebnis war das Buch The New Russia, in dem sie unter anderem die Unterdrückung der Religion, die Zensur und die Allmacht der Geheimpolizei OGPU beleuchtete.[2]

Im Frühjahr 1932 interviewte sie Adolf Hitler im Hotel Kaiserhof in Berlin. Das Interview erwies sich als schwierig, da Hitler fortwährend so sprach, als redete er zu den Massen. Diese Begegnung beschrieb sie in Zeitungsartikeln und ihrem Buch I saw Hitler, wobei sie ihn als „Prototypen des kleines Mannes“ (prototype of the Little Man) bezeichnete und als von „erschreckender Bedeutungslosigkeit“ (startling insignificance). Sie resümierte, Hitler werde nicht an die Macht gelangen: „Oh, Adolf, Adolf! Das Glück wird dich verlassen!“ (Oh Adolph, Adolph! You will be out of luck!)[3]

1933 lebte Dorothy Thompson mit der Bildhauerin und Schriftstellerin Christa Winsloe zusammen. Am 25. August 1934 musste Dorothy Thompson innerhalb von 24 Stunden Deutschland verlassen. Sie war die erste unter den Auslandskorrespondenten Berlins, die gehen musste. Christa Winsloe begleitete sie in die Vereinigten Staaten. In Vorträgen und im Radio warnte sie seitdem vor Hitler. Da sie mit Eleanor Roosevelt, der Gattin des Präsidenten, befreundet war,[4] konnte sie deutschen Emigranten wie Fritz Kortner, Thomas Mann und Carl Zuckmayer bei der Einbürgerung helfen, und einige brachte sie zeitweise in ihrer Wohnung unter und unterstützte sie aus ihrem privaten Vermögen. Carl Zuckmayers Autobiografie Als wär's ein Stück von mir setzt ihrer nie fehlenden Hilfe ein ausführliches Denkmal. Er war es auch, der die Verbindung zwischen Dorothy Thompson und Max und Gertrud Bondy herstellte. Thompson unterstützte die Bondys bei der Gründung der Windsor Mountain School.[5] Nach Roselle Kline Chartock gehörten auch die Bondys zu jenen Flüchtlingen, denen Dorothy Thompson die Einreise in die USA ermöglicht hatte.[6]

Zwischen 1936 und 1941 hatte Thompson ihre eigene Kolumne „On the Record“ für die New York Herald Tribune. Ein Artikel von ihr, in dem sie ihren Abscheu und ihre Sorgen wegen der nationalsozialistischen Rassentheorien und Hetzkampagnen gegen Religionen und Demokratie ausdrückte, ging 1936 um die Welt. Damit sie ihr tägliches Pensum schaffte, mussten 1938 drei Sekretäre für sie arbeiten. 1938 wurde sie in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[7] Am 12. Juni 1939 war sie als „einflussreichste Frau in den USA nach Eleanor Roosevelt“ auf der Titelseite des Magazins Time.[8]

Zweiter Weltkrieg

Im August 1939 kritisierte sie den Ribbentrop-Molotow-Pakt, sie verurteilte den Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen am 17. September 1939 und rief die US-Regierung auf, sich für das besetzte Polen einzusetzen.[9] Doch konzentrierte sie sich im Zweiten Weltkrieg in ihren Kommentaren und Kolumnen auf die Bekämpfung des NS-Regimes.

Der NS-Propagandaminister Joseph Goebbels, der Dorothy Thompson während ihrer Berliner Zeit persönlich kennengelernt hatte, ließ sich über ihre Publikationen unterrichten. 1939 konnte man in Amerika noch deutsche Kurzwellensendungen hören, in denen die Goebbels-Propaganda versuchte, die amerikanische Öffentlichkeit zu beeinflussen und die Deutschamerikaner gegen ihre Regierung aufzuhetzen. Dorothy Thompson wurde darin mit besonderer Heftigkeit angegriffen und als eine „Feindin Deutschlands“ bezeichnet. Carl Zuckmayer, der frisch in die USA emigriert mit Familie in einem von ihr gemieteten Haus lebte, erlebte ihre Betroffenheit:

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

In Solidarität mit Magdeburg, Armenien und Israel

  Wir sind in diesen Stunden bei den Opfern des Terroranschlages auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg und ihren Angehörigen. Es gibt ke...