Frühes Leben
Jacinda Ardern wurde 1980 als Tochter eines Polizeibeamten in Hamilton geboren. Ihre Eltern sind Mormonen.[2] Sie besuchte die Primary und Secondary School in Morrinsville, einer Provinzstadt in Waikato. Es folgten einige Jahre in Murupara, wo ihr Vater als Polizeibeamter eingesetzt war. Ihr 1999 begonnenes Studium[3] an der University of Waikato beendete sie mit dem Bachelor of Communication Studies.[4]Politische Karriere
Im Alter von 17 Jahren trat sie in die Labour Party ein, arbeitete nach ihrem Studium für Phil Goff und Helen Clark, ging für drei Jahre als Policy advisor ins Cabinet Office nach London und wurde 2007 Präsidentin der International Union of Socialist Youth. Ein Jahr später gewann sie einen Parlamentssitz für die Labour Party in Waikato und ist seit 2008 ununterbrochen Mitglied des neuseeländischen Parlamentes. Nach Ihrem Umzug nach Auckland, wo sie sich mit ihrer Familie im Stadtteil Mt Albert niederließ, gewann sie die Nachwahl für den Wahlbezirk Mt Albert im Februar 2017 und damit ihr erstes Direktmandat.[4]Ardern wurde Sprecherin ihrer Partei für die Bereiche Kinder im März 2012, Kunst, Kultur und kulturelles Erbe im September 2013, für Justiz und Kleinbetriebe im November 2014 und für Auckland-Angelegenheiten im November 2015. Im März 2017 wurde sie stellvertretende Oppositionsführerin.[5]
Nach dem Rücktritt von Andrew Little als Parteiführer der New Zealand Labour Party Ende Juli 2017 übernahm Ardern den Vorsitz der Partei mit Wirkung vom 1. August 2017.[1] Mit der Übernahme der Parteiführung wurde sie zugleich Oppositionsführerin ihrer Partei im Parlament.[5]
Reaktion auf Arderns Parteiführung
Arderns Übernahme der Parteiführung führte in einer Blitzumfrage der Tageszeitung New Zealand Herald zu einer breiten Zustimmung in der Bevölkerung. Hatten unter der Parteiführung von Andrew Little zuletzt nur noch 24 % der Wähler der Labourpartei ihre Stimme geben wollen[1], konnten sich Anfang August in der Bevölkerung 46 % vorstellen, nun Labour ihre Stimme zu geben.[6]Des Weiteren entstand in Neuseeland eine Kontroverse um die Frage, ob man eine Frau nach oder vor der Übernahme eines Amtes oder bei der Einstellung in einem Unternehmen nach dem Kinderwunsch fragen darf. Auslöser dieser Kontroverse war die entsprechende Frage von Moderator Mark Richardson in der AM Show des Senders TV3. Jacinda Ardern konterte, dass es im Jahr 2017 nicht mehr akzeptabel sei, dass Frauen im Zusammenhang mit ihrem Arbeitsplatz nach ihrem Kinderwunsch befragt werden.[7] Was folgte, war eine landesweite öffentliche Diskussion, in der eine Mehrheit der Befragten Ardern recht gab.[8]
Premierministerin
Nach der Parlamentswahl im September 2017 wurde Ardern nach der Koalition ihrer Partei mit der Partei New Zealand First von Winston Peters und unter Duldung der Green Party of Aotearoa New Zealand zu Neuseelands 40. Premierministerin gewählt und am 26. Oktober 2017 von der Generalgouverneurin von Neuseeland, Patsy Reddy, vereidigt.[9]Ardern verfolgt nach eigenen Angaben eine progressive Politik. Sie setzt sich für eine multilaterale Politik und für Maßnahmen gegen den Klimawandel ein. Als Premierministerin setzte sie unter anderem ein reformiertes Steuersystem zugunsten von Familien, eine bessere Förderung ländlicher Regionen und Maßnahmen für bezahlbares Wohnen durch.[10]
In ihre Amtszeit als Premierministerin fiel der Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch durch einen Rechtsterroristen im März 2019 mit 50 Toten. Als Reaktionen darauf kündigte sie eine Reform der Waffengesetze ihres Landes an.[11]
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