Donaldald Trump hätte Douglas Macgregor gern zum US-Botschafter in Deutschland gemacht. Im Sommer 2020 schlug er den pensionierten Oberst für die Nachfolge Richard Grenells auf dem Posten in Berlin vor. Doch der Senat blockierte. Nun macht Trumps Mann für Deutschland mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg von sich reden. Er bezeichnete Russlands Vorgehen gegen die Ukraine als „zu sanft“. Den ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Zelenskyj nannte er eine "Marionette".
Im TV-Sender Fox Business sagte der Macgregor, der Konflikt hätte schon vor Tagen beendet werden können, wenn die Ukraine Russland nachgegeben und eine „neutrale Ukraine“ akzeptiert hätte. Mcgregor selbst plädierte für eine neutrale Ukraine. „Sie würde den Puffer schaffen, den offen gesagt beide Seiten wollen, aber ich glaube, man hat ihm gesagt, er solle durchhalten und versuchen, die Sache in die Länge zu ziehen, was tragisch für die Menschen ist, die das durchleben müssen.“
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte Macgregor in seiner Amtszeit zum Berater des Verteidigungsministers ernannt. Zum russischen Vorgehen in der Ukraine sagte dieser nun: „Die ersten fünf Tage waren die russischen Streitkräfte meiner Meinung nach zu sanft“. Er fügte hinzu: "Das haben sie jetzt korrigiert. Ich würde sagen, noch zehn Tage, dann ist alles vorbei."
Zelenskyj hat weltweit Anerkennung gefunden, weil er trotz wiederholter Warnungen, er und seine Familie seien selbst direkte Ziele Putins, - in der Ukraine blieb. Zelenskyj hat die Ukrainer aufgerufen, das Land gegen die russischen Streitkräfte zu verteidigen.
Auf die Frage des Moderators Stuart Varney, ob er Zelensky für einen Helden halte, weil er aufgestanden sei und kämpfe, sagte der Ex-Militär: „Ich sehe nichts Heldenhaftes an dem Mann“. "Ich denke, das Heldenhafteste, was er im Moment tun könnte, ist, sich mit der Realität abzufinden. Die Ukraine zu neutralisieren." Mcgregor sagte dann: „Ich denke, Zelenskyj ist eine Marionette und er bringt eine große Zahl seiner eigenen Bevölkerung in unnötige Gefahr“.
Der Trump-Vertraute heizte damit auch die Debatte in der Republikanischen Partei über den Umgang mit Russlands Überfall auf die Ukraine, aber auch mit Trump an, der sich für eine zweite Amtszeit in Stellung bringt.
Die Republikaner und ihre „Putin-Apologeten“
Die republikanische Abgeordnete Liz Cheney aus Wyoming, die zu einer der schärfsten Kritikerinnen Trumps geworden ist, rügte Macgregor.
"Douglas Macgregor, von Trump als Botschafter in Deutschland nominiert, von Trump als Berater des Verteidigungsministers ernannt, sagt, die russischen Streitkräfte seien "zu sanft" gewesen und "ich sehe nichts Heldenhaftes" an Zelensky," schrieb sie auf Twitter. "Das ist der Putin-Flügel der GOP." Die Abkürzung GOP, steht für Grand Old Party, einen häufig gebrauchten Namen der Republikaner.
Während sich die Republikaner im US-Kongress mit überwältigender Mehrheit hinter Zelenskyj gestellt haben, hatte Trump selbst Putins Rechtfertigung für den Einmarsch in die Ukraine als „klug“ und „genial“ bezeichnet. Trump hatte gleichzeitig argumentiert, dass es die Eskalation des Konfliktes unter seiner Führung nicht gegeben hätte.
Der ehemalige republikanische Vizepräsident Mike Pence sagte am Wochenende in einer Rede vor Spendern des Republikanischen Nationalkomitees – ohne allerdings Trump beim Namen zu nennen: „In dieser Partei ist kein Platz für Putin-Apologeten“.
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