Donnerstag, 25. April 2024

Künstliche Intelligenz, Energieverbrauch und Klimawandel


 

Mehr Hunger, mehr Durst

Wegen des Booms der Künstlichen Intelligenz steigt der Bedarf der IT-Branche an Energie und Wasser enorm an. NGOs befürchten zudem eine Flut an Desinformation nicht zuletzt über den Klimawandel.
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Wie viel Energie verbrauchen eigentlich die boomenden Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere die großen Sprachmodelle wie Chat GPT oder Gemini (früher Bard), die bereits Hunderte Millionen von Benutzern haben? Es ist zwar allgemein bekannt, dass der Ressourcenbedarf der IT-Branche wegen des KI-Booms enorm steigt, dass Chat GPT und Co. einen dem New Yorker zufolge »obszönen« Energiehunger aufweisen, doch Genaueres lässt sich derzeit kaum ermitteln, da die Konzerne hinter den künstlichen neuronalen Netzen schlicht keine Angaben zum Strom- und Wasserverbrauch machen. https://jungle.world/artikel/2024/16/kuenstliche-intelligenz-energieverbrauch-klimawandel-mehr-hunger-mehr-durst

Google, Meta, Microsoft und Open AI halten sich bedeckt. Eine diesbezügliche Anfrage des Technikmagazins The Verge im Februar beantwortete nur Micro­soft, wo man beteuerte, »Methodologien zur Quantifizierung des Energieverbrauchs« zu entwickeln und an der Verbesserung der Effizienz großer Systeme zu arbeiten. Open AI und Meta hingegen reagierten überhaupt nicht.

Der Strombedarf der KI-Systeme soll bis 2027 weltweit auf bis zu 134 Terawattstunden steigen, was ungefähr dem Verbrauch der Niederlande entspricht.

Das müssen die Titanen des Internet­zeitalters, die einen neuen Goldrausch wittern, auch nicht. Die Branche operiert noch immer in einer rechtlichen Grauzone, ähnlich der Phase, als – in Ermangelung rechtlicher Regelungen – faktisch das Internet zwecks Datenakkumulation gescannt wurde, um die KI-Systeme auch anhand urheberrechtlich geschützten Materials zu trainieren. In der EU sollen juristische Vorgaben zur Ermittlung des Ressourcenverbrauchs Anfang 2026 im Rahmen des europäischen AI Act in Kraft treten. In den USA ist erst im Januar ein ähnliches Gesetzesvorhaben in den Kongress eingebracht worden, das die KI-Konzerne verpflichten soll, den »Energiekonsum, Ressourcenverbrauch und weitere Auswirkungen« ihrer neuronalen Netze während des »Lebenszyklus des Systems« offenzulegen.

Da die Branche sich in Schweigen hüllt, ist man auf Schätzungen und externe Untersuchungen angewiesen. Studien von 2022 zufolge war die Informations- und Kommunikationstechnik für 2,1 bis 3,9 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, was in etwa dem Ausstoß des Flugverkehrs entspricht. Hinzu kommt nun der Strombedarf der KI-Systeme, der bis 2027 auf bis zu 134 Terawattstunden steigen soll – was ungefähr dem Verbrauch der Niederlande entspricht. Die Internationale Energieagentur (IEA) publizierte Anfang dieses Jahres ihre Schätzungen über den Energieverbrauch der Krypto- und KI-Branche, die schon 2022 gemeinsam für rund zwei Prozent des globalen Energiekonsums verantwortlich waren, wobei sich dieser Anteil bis 2026 verdoppeln soll.

Wasserbedarf der Kühlung entspricht dem Jahresverbrauch Dänemarks

Hinzu kommt ein hoher Wasserverbrauch, der für die Kühlung der Rechenzentren anfällt. Der jährliche Wasserverbrauch der neuronalen Netze soll bis 2027 auf 6,6 Milliarden Kubikmeter steigen, womit die Wasserentnahme Dänemarks erreicht würde. Bei einem »Gespräch« mit GPT-3, bei dem zehn bis 50 Fragen beantwortet werden, wird circa ein halber Liter Wasser verdampft. Zur Erinnerung: Weltweit haben zwei Milliarden Menschen keinen ­regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 771 Millionen Erdenbürger können nicht mal ihre Grundversorgung zuverlässig abdecken. Um Micro­softs GPT-3 mit seinen 175 Milliarden künstlicher Neuronen anhand gigantischer Datenmengen für eine neue Aufgabe zu trainieren, sollen bis zu 700.000 Liter Kühlwasser verdampfen.

Der Stromverbrauch für eine einzige solche »Trainingseinheit« entspricht dem Jahresverbrauch von 130 US-Haushalten. Die Lernphase der großen Sprachmodelle gilt als besonders energieintensiv, doch auch der Alltagsbetrieb, beispielsweise bei Anfragen, ist durch einen ­hohen Rechen- und Energieaufwand gekennzeichnet. Eine einfache Suchanfrage, die von einem großen Sprachmodell beantwortet wird, verschlingt rund 30mal so viel Energie wie das übliche Googeln. ­Microsoft hat bereits sein KI-System als einen »Co-Piloten« in seine Suchmaschine Bing integriert. Würde Google etwas Ähnliches bei seiner Suchmaschine mit ihren neun Milliarden täglicher Suchanfragen realisieren, dann wäre der Energieverbrauch Irlands überschritten.

Tatsache ist, dass die großen Sprachmodelle bei vielen Aufgaben schlicht ineffizient sind. Dies gilt nicht nur für Suchanfragen, sondern auch für die altbekannte Spracherkennung, die schon seit Jahren mit Programmen wie Dragon Naturally Speaking auch auf schwächeren Rechnern gut bewältigt wird. Große Sprachmodelle wie das frei verfügbare Whisper von Open AI sind hingegen selbst bei potenten CPUs auf dem heimischen PC aufgrund der langen Rechenzeiten von rund einer Minute schlicht nicht nutzbar. Erst durch Graphikkartenunterstützung werden ähnlich gute Ergebnisse wie bei der klassischen Spracherkennung erzielt – was den Stromverbrauch des Rechners locker verzehnfacht.

Graphikkarten zweckentfremdet

Die KI-Branche hofft, einen Großteil des rapide steigenden Energieverbrauchs durch technische Innovationen und Effizienzsteigerungen kompensieren zu können. Prozessoren und die Graphikkarten des boomenden Herstellers Nvidia, die derzeit vor allem bei KI-Berechnungen Verwendung finden, sind eigentlich für diese Aufgabe nicht vorgesehen, sie werden sozusagen zweckentfremdet. Konzerne wie Nvidia arbeiten daran, ihr »Silicon« immer mehr den Anforderungen großer Sprachmodelle anzupassen, die keine präzisen Berechnungen brauchen, da sie mit Wahrscheinlichkeiten operieren; doch stecken die entsprechenden Konzepte noch in der Phase der Grundlagenforschung.

Die IT-Branche stößt  langsam an physikalische Grenzen, da die in Nanometern gemessenen Strukturbreiten ihrer Siliziumchips nicht ad infinitum verkleinert werden können.

Zudem stößt die IT-Branche generell langsam an physikalische Grenzen, da die in Nanometern gemessenen Strukturbreiten ihrer Siliziumchips nicht ad infinitum verkleinert werden können. Je kleiner die Strukturbreite, desto effizienter die Recheneinheit. Schrumpften die Strukturbreiten früher im Jahresrhythmus, so hofft der taiwanesische Hersteller TSMC, bis 2030 mittels gigantischer Investitionen noch eine Fabrik für Ein-Nanometer-Chips errichten zu können. Einen tatsächlichen technologischen Sprung würden erst Quantencomputer ermöglichen, an denen Google und IBM fieberhaft arbeiten, doch steht weiterhin in den Sternen, wann sie realisiert werden oder gar Marktreife erreichen.

Der physikalische Spielraum für Effizienzsteigerungen ist somit begrenzt, was den Energieverbrauch der KI-Industrie mitten in der sich voll entfaltenden Klimakrise explodieren lassen wird. Im März warnte eine Allianz von Umwelt- und Nichtregierungsorganisationen nicht nur vor dem rasch steigenden Energiehunger der neuronalen Netze. Die KI werde den Planeten nicht retten, sondern gigantische Energiemengen verfeuern und eine Flut von »Desinformation über den Klimawandel« generieren, sagte ein Sprecher der NGO Friends of the Earth, die Teil der Koalition Climate Action Against Disinformation ist, dem Guardian.

Das Wachstum der IT-Branche übertrifft deren Effizienzsteigerungen bei weitem. Die Laufzeiten von Kohlekraftwerken in den Vereinigten Staaten seien bereits aufgrund der steigenden Stromnachfrage von Datenzentren verlängert worden, hieß es im Guardian. Die Umweltgruppen kritisierten zudem die Beteuerungen der KI-Industrie, wonach der Einsatz ihrer Produkte zu einer Senkung der Treibhausgasemissionen führen werde. Google behauptete in einem 2023 veröffentlichten Bericht, KI-Einsatz könne den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um bis zu zehn Prozent senken. Man solle »diesen Hype nicht glauben«, warnten die Friends of the Earth. Gleichwohl wird die Expansion der KI-Industrie aufgrund des Verwertungszwangs des Kapitals auch in der manifesten Klima­krise wohl weitergehen, sollten ihr nicht von außen Grenzen durch Intervention oder Naturgewalt auferlegt werden.

 

Mittwoch, 10. April 2024

Salon | KOMMENTAR Trump sprengt den Mythos hinter den MAGA-Reichen Trumps "netter Länder"-Kommentar beweist, dass reiche MAGA-Wähler die Vorurteile der billigen Sitze teilen Von Amanda Marcotte Senior Writer Veröffentlicht 10. April, 2024 6:00 Uhr (EDT)

 


"Ist Corporate America in Denial Abial About Trump?", las am Wochenende eine Schlagzeile im New York Times Magazine. Darin beschreibt der Mitarbeiter-Autor Jonathan Mahler, wie wohlhabende Unternehmensleiter, von denen sich viele nach seinem Putschversuch von Donald Trump distanziert haben, sich jedoch nun selbst dazu versprechen, seine aktuelle Präsidentschaftskampagne zu unterstützen. Mahler stellt fest, dass die unberechenbare Natur der rechtsextremen Führer oft destabilisierend ist, und warnt, dass autoritäre Führer eine "verhängnisvolle Wirkung nicht nur auf Demokratien, sondern auch auf Unternehmen - und Wirtschaftsführer" haben. 

 https://www.salon.com/2024/04/10/busts-the-myth-behind-the-maga-rich/

Trump ging zu seiner eigenen etwas ausgefallenen Spendenaktion, weil er glaubte, dass, so rassistisch wie die Bud Light-boykottende Menge bei seinen Kundgebungen auch die Reichen sein könnten, ein noch dankbareres Publikum für seine unverblümte "Whites only"-Botschaft- die Privatjet-Leute einfinden würde.

Mahlers Artikel ist eine nützliche Lektüre, insbesondere bei der Festlegung der wahrscheinlichen schrecklichen Folgen einer zweiten Trump Ära. In der der Begriff für die Wirtschaft ein Privatjet - Manifest wird.. Aber es ist auf einer fragwürdigen Prämisse aufgebaut: Dass die Wirtschaftsführer in ihren Herzen klug genug sind, Trump zu verabscheuen, aber ihre Vorbehalte beiseite schieben, um sich mit dem möglichen nächsten Präsidenten zu begnügen.

Der Mythos, dass wohlhabende Menschen von Natur aus rational sind, wird sowohl in dem Artikel als auch in der Berichterstattung darüber genäht. MSNBC-Moderatorin Nicole Wallace zum Beispiel ärgerte sich am Montag, dass "intelligente" Menschen die Gefahren hier nicht sehen würden. Aber ich möchte, dass die Leute eine andere Möglichkeit in Betracht ziehen: Dass viele reiche Leute Trump unterstützen, weil sie mit seinen ranzigen Ansichten übereinstimmen. Dass sie Trumps rassistische Rhetorik nicht nur als nützlichen Weg sehen, um Weiße aus der Arbeiterklasse zu bamboozieren, um für ihn zu stimmen, sondern dass sie auch solche Ansichten vertreten. Dass, unter all den teuren Kleidern und ausgefallenen Autos, viele in der obersten Wirtschaftsklasse Amerikas eine Einstellung zu Rasse und Geschlecht haben, die nicht anders sind als das, was man von Trumps geliebtem "schlecht gebildet" hören würde.


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In der Tat, man denke an die Möglichkeit, dass die Hyperreichen, die sich in einer Welt des Luxus und Privilegs befinden, tatsächlich rassistischer sein könnten als die Gürteltasche, die bei einer Trump-Rallye auf den billigen Sitzen sitzt. Sicherlich denkt Donald Trump bei einer kürzlichen Spendenaktion in Palm Beach, Florida, so viel und darauf hin. Wie die New York Times berichtete, fand die Veranstaltung im Haus des milliardenschweren Finanziers John Paulson statt und wurde ausschließlich von extrem wohlhabenden Menschen besucht, um Trumps Versprechen einer weiteren Steuersenkung für die Reichen aufzusaugen. In diesem sicheren Raum anderer Reicher eskalierte Trump die bereits haarsträubenden Rassistenz, die er bei seinen Kundgebungen verwendet.

"Warum können wir nicht zulassen, dass Menschen aus netten Ländern kommen", sagte Trump. "Schöne Länder, wissen Sie wie Dänemark, Schweiz? Haben wir Leute aus Dänemark? Wie wäre es mit der Schweiz? Wie mit Norwegen?“

So einfach wie es für einen Rentner der Mittelklasse ist, den ganzen Tag in rechte Propaganda zu getränken, ist es für eine reiche Person noch einfacher.

Leider, weil die Presse denkt, dass Trumps weißer Nationalismus "alte Nachrichten" sind, haben seine neuesten Kommentare nicht das Medienspiel bekommen, das sie verdient haben. Seine Schimpftiraden, die Einwanderer aus Lateinamerika als Kriminelle betrachten, sind in der Tat nur Standardtarife von Trump, aber das sollte es nicht weniger alarmierend machen. Und dies war, dass Trump noch weiter ging und ausdrücklich seine Vision der USA als einen Ort aussah, der nur weiße Menschen willkommen heißen sollte.

Die Einstellung ist wichtig. Trump ging dort bei einer ausgefallenen Spendenaktion, weil er glaubte, dass, so rassistisch wie die Bud Light-boykottende Menge bei seinen Kundgebungen sein könnte, er ein noch dankbareres Publikum für seine unverblümte "Whites only"-Botschaft unter den Privatjet-Leute finden würde. Er scheint richtig geahnt zu haben, da die Reporter der New York Times keine Beschwerden über dieses Gespräch im Stil von David Duke auf dem gehobenen Shindig registrierten. Stattdessen öffneten die reichen Teilnehmer ihre Brieftaschen und belohnten Trump mit fetten Schecks.

Weil Rassismus unwissend ist und weil reiche Menschen Zugang zu teurer Bildung und weltlichen Erfahrungen haben, profitiert die wirtschaftliche Elite oft vom Zweifel, dass sie nicht "wirklich" rassistisch sein kann. Wenn Milliardäre wie die Murdoch-Familie die Wellen mit Rassenhetze-Propaganda auf Fox News füllen, ist die Annahme, dass sie nichts davon glauben und nur zynisch arbeitende Menschen manipulieren, um sie dazu zu bringen, gegen ihr wirtschaftliches Eigeninteresse zu stimmen. Aber ich würde argumentieren, dass die Kehrseite oft wahr ist: Geld isoliert Menschen von der Außenwelt und intellektuelle Herausforderung. So einfach wie es für einen Rentner der Mittelklasse ist, den ganzen Tag in rechte Propaganda zu getränken, ist es für eine reiche Person noch einfacher. Sie müssen keine Arbeit leisten, die von ihnen verlangen, mit Menschen zu sprechen, die anders sind als sie. Sie sind von Ja-S- und Herren umgeben und müssen selten auf gegensätzliche Beweise für ihre Vorurteile stoßen. Und weil ihnen ständig gesagt wird, dass ihr Reichtum bedeutet, dass sie klüger sind als alle anderen, fangen sie an, den Geruch ihrer eigenen Furzen zu genießen.

Wir können sehen, dass dies in Echtzeit zu Elon Musk, dem Chef von Tesla und dem Käufer von Twitter, geschieht. Musk könnte das beste Beispiel für eine Führungskraft sein, deren gesamtes Geschäftsmodell von der anhaltenden Stabilität der amerikanischen Demokratie abhängt. Musk ist ein Milliardär, hauptsächlich wegen Regierungsverträgen. Was auch immer er von Trumps Steuersenkungen profitieren mag, es verdeutlich im Vergleich zu den Risiken für sein Unternehmen, sich auf einen emotional volatilen Möchtegern-Diktator wie Trump zu verantworten.

Trotzdem hat Musk seine sehr öffentliche Umarmung rassistischer Verschwörungstheorien eskaliert, die MAGA-Befürchtungen schüren sollen, dass "ihr" Land von "Illegalen" übernommen wird. Er ignoriert immer wieder die Tatsache, dass Nicht-Bürger nicht dafür stimmen können, die "große Ersatz"-Verschwörungstheorie voranzutreiben, die fälschlicherweise behauptet, dass die Demokraten absichtlich nicht-weiße Einwanderer "importieren", um weiße Wähler zu "ersetzen" und Wahlen zu gewinnen. Diese Verschwörungstheorie stammt ursprünglich aus neonazistischen und weißen nationalistischen Gruppen und wurde von Terroristen verwendet, um mehrere Massenerschießungen zu rechtfertigen.


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Musk ist nicht nur sehr reich, sondern hat auch eine erstklassige Ausbildung, nachdem er an einer Ivy League-Universität graduiert hat. Nichts davon hinderte ihn daran, in ein Internet-Kaninchenloch rassistischer Paranoia zu fallen, das auf lächerlich offensichtlichen Unwahrheiten beruhte. Er ist wahrscheinlich nicht ganz dumm genug, um der Lüge über undokumentierte Menschen, die wählen, zu glauben. Aber es ist auch wahrscheinlich, dass er, wie die meisten Menschen, die diese Desinformation verbreiten, dies in erster Linie tut, um Latinx-Immigranten zu dämonisieren und die Ansicht zu fördern, dass die USA ein "weißes" Land sein sollen.

Nichts davon dient Musks wirtschaftlichem Eigeninteresse, zumal es politische Instabilität züchtet, die zurückkommen könnte, um ihn zu beißen. Nein, die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass er sich in rassistischer Propaganda vergraben hat, weil er sie mag, und sie mag, wie sie seinen Vorurteilen schmeichelt. Der größte Unterschied zwischen Musk und seinen weniger gesinnten MAGA-Brüdern ist, dass er viel weniger daran gewöhnt ist, mit seinem Unsinn konfrontiert zu werden. Erleben Sie die Art und Weise, wie er auf etwas sanfte Fragen über den "großen Ersatz" von Don Lemon reagierte: Indem er die Twitter-basierte Show des ehemaligen CNN-Moderators abklappte, bevor sie wirklich begann.

Dieser Prozess wurde von der Welt sehr öffentlich beobachtet, wenn es um "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling. Ihr Lieblingsgift ist Transphobie, nicht Rassismus, aber es ist das gleiche Grundprinzip. Jahre des unglaublichen Reichtums und schmeichelhaften Berühmtheit scheinen Rowling davon überzeugt zu haben, ihre reflexartigen Reaktionen mit Fakten zu verwechseln. Da sie nicht in der Lage ist, die Möglichkeit zu tolerieren, dass sie falsch liegen könnte, hat sie Jahre damit verbracht, ihre hässlichen Meinungen zu verdoppeln und zu verdreifachten, bis zu dem Punkt, an dem sie jetzt ist, wo niemand sein sollte: Nazi-Verbrechen herunterspielen. Nichts davon ist rationales, wirtschaftlich viel weniger vernünftig. Es hat wahrscheinlich gerade ihren Buchverkauf und Kinokarten verloren. Dennoch macht sie weiter. Es ist ein Beweis dafür, dass Geld jemanden nicht daran hindert, ein ausgewachsener Fanatiker zu sein.


Von Amanda Marcotte

Amanda Marcotte ist eine leitende Politikautorin bei Salon und Autorin von "Troll Nation: How The Right become Trump-Worshipping Monsters Set On Rat-F*cking Liberals, America, and Truth Itself". Folgen Sie ihr auf Twitter unter "AmandaMarcotte" und melden Sie sich für ihren zweiwöchenigen Politik-Newsletter Standing Room Only an.

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