Mittwoch, 12. Dezember 2018

Moderner Feminismus. vs Postfeminismus

Der Nachrichtenbote //Zwischenbericht 10. 3 //  Extrablatt  und Prolog zum Vortrag -wurde in alter Form im Rio Raum Weiden also Info verteilt | Bild zeigt selbsbewußte iranische Feministen und Feministinnen | man zeigt sich widerständisch | man ist gegen den islamistischen Sexismus.  | Hinweis | zum| 8. März Migrantinnenmarsch |  in Hamburg| usw.
.dieTagung ist nicht im Rio Raum Weiden [Hausprojekt A11] sondern  am 3. März 2019 im Serenaden-Pavillon ab 15 Uhr im Max-Reger-Park Weiden || und

 am 8. März wiederrum dort um 15 Uhr  am Samstag 23. März  |  Rio Raum Weiden  ... nur bei Intresse |

Das Verschwinden der Frau
 
oder warum Judith Butler und Ann-Kathrin Meßmer nicht so recht, von frauenspezifischen Fluchtgründen sprechen wollen und die unversellen Menschenrechte für LGBT's kultursensibel begleitet werden müssen.

Prolog:  4. Teil zum Vortrag und Diskussion im Unbestimmten Thema: Das Verschwinden der Frau und die kultursensible Beeinträchtigung der LGBTQ's/ 
Gliederungspunkte:
A
 Migration und Postfeminismus
- eine Kritik an 'die neuen Formen' des 'Antifeminismus.' 


Nicht Frau sondern Muslima  mit Schleier - Deutsche Multrassisten in Berlin

Frauen ohne Schleier - Muslimische Laizistinnen in Frankreich

Wegen dieser Frau müssen Kinder in Simbabwe nicht mehr heiraten


Europa: Der Fall der verschwindenden Frauen


  Porno | i| s | m |u | s | und Tod als Sexarbeit die einen Menschen angeblich beglückt


Fortsetzung: Der Vormarsch und der Angriff auf den Modernen Feminismus durch queer - gender - und postlinke Extremisten  zu einem späteren | Zeitpunkt | Wenn queer und gender Theorien zur Ideologie wird. | Wurde am 11. März nochmals überarbeitet.


Prolog:
Es ist immer wieder zu betonen, der islamistische Faschismus/Nazismus ist eine reale Gefahr für Juden, Frauen, Christen, Schwule, Lesben und moderate Muslime usw. Während der moderne Feminismus in der Lage ist, diesen Sachverhalt anzuklagen, macht der 'postmoderne Feminismus' [reaktionärer bzw. konterrevolutionärer Postfeminismus] das nicht mehr.
Diesen "Postfeminismus" ('regressive Formen' des Gender- Querfeminismus) sind kulturelle und  [nicht]westliche Projektionen auf [an] Christen, Frauen, Männer und Juden etc. die Postfeminist[in] im 'Vorurteilsfreien Sinn' mitzudenken hat, und aus der er und sie, auch nicht mehr rauskommt - durch permanente "Selbstreflexion" der maoistischen Art, soll das erreicht werden. Der Verlust jedes Ich-Bedürfnisses wird dadurch propagiert, in der u. a.  das Küssen in der 'Öffentlichkeit' zwischen 'Liebespärchen'  von diesen postmodernen Pseudofeministen in "antirassistischer Hinsicht" nicht gern gesehen bzw. verurteilt wird, weil es eventuell islamischen Mann provozieren kann.    So ist es dann gekömmen - das eine [die] Friedensbewegte Judith Butler [wichtigster Vertreter des regressiven Postfeminismus] islamische Herrschaftsansprüche und Anschläge nicht verurteilen können und wollen. Nur noch wenige wagen es, den islamistichen Faschismus/Nazismus als das was er ist - so und genau so zu benennen; er ist nun mal die gegenwertige extremste sexistische, homophobe und antisemitische Realität des religiösen und ideologischen Faschismus.   Und es ist anzuerkennen das mancher Mensch trotz der vielen islamophilen Postfeministen[in] den realexistierenden Islamismus als das bezeichnet was er ist und sich traut ihn eben aus den besagten Dingen (Sexismus, Homophobie und Antisemitismus)  anzuklagen.  Gegen jeden Nazismus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus, damit wir [Selbstbestimmt und Ich-Stark] im autonomen  Leben können. Anm. Auch sollte noch erwähnt werden das ein selbstbestimmtes Leben für Frauen im Pornoismus kaum möglich ist.



 Migration und Postfeminismus
- eine Kritik an 'die neuen Formen' des 'Antifeminismus.' 

Literaturwissenschaftlerin Silvia Bovenschen hat einmal bemerkt, dass vermutlich jede Bewegung irgendwann ihre eigene Karikatur hervorbringt. Der Genderfeminismus, der Antirassismus und der Queerfeminismus sind ebendies: Karikaturen geschlechter-, migrations- und sexualpolitischer Emanzipationsregungen. [Der Begriff Postfeminsmus taucht in diesen Zusammenhang auf.] Der Sammelband nimmt diesen pessimistischen Befund zum Ausgangspunkt, um über den Verrat an der Mündigkeit nachzudenken, der sich in den letzten zehn Jahren besonders in den vorgenannten Bereichen kenntlich gemacht hat. Am Beispiel von Antisemitismus, Migration, Rassismus und Religionskritik zeigen rund dreißig Beiträge, wie fatal die Konsequenzen einer Haltung sind, die nur noch in Kollektiven zu denken vermag, die dann entweder als Gruppenidentität eingefordert oder aber ressentimentbeladen bekämpft wird; der als politische Organisationsformen nur noch „Koalitionen“ und „Verbündete“ einfallen und die zudem längst vergessen hat, dass Kritik ein Mittel dazu ist, um schlechte Verhältnisse nicht hinzunehmen.
Mit Beiträgen von Mustafa Aldabbas, Nasrin Amirsedghi, Sercan Aydilek, Judith Sevinç Basad, Lisa Bertel & Oliver Vranković, Christina Dschaak, Marco Ebert, Emrah Erken, Ali Tonguç Ertuğrul, Tara Falsafi, Kacem El Ghazzali, Anastasia Iosseliani, Hannah Kassimi, Polina Kiourtidis, Panagiotis Koulaxidis, Jasmina Krauss, Krsto Lazarević, Sama Maani, Yasemin Makineci, Janina Marte, Sabri Deniz Martin, Kazem Moussavi, Fathiyeh Naghibzadeh, Sohiel Partoshoar, Naida Pintul, Ioannis Politis, Lena Rackwitz, Ljiljana Radonić, Rocío Rocha Dietz, Dennis Schnittler, Annette Seidel-Arpacı, Zeinab Shaker, Amed Sherwan, Veronica Szympla, Ali Utlu, Chloé Valdary, Vojin Saša Vukadinović sowie der Gruppe gegen migrantische Weinerlichkeit.


Zum allgemeinen Einwurf des hin und her. "Der Feminismus möchte normative Signale vermeiden, die Frauen dazu bringen könnten, auf Beruf und Karriere zu verzichten, und verweigert der beruflich unehrgeizigen Mutter, die Kind und Haushalt mindestens ebenso viel Zeit widmet wie dem Beruf, daher jede Form von Anerkennung. Von der Ermutigung, eigene Wege zu gehen, bleibt letztlich nur die Abwertung des "traditionell" weiblichen Weges, weil die Frauenbewegung ausschließt, dass auch der traditionelle Weg ein selbstbestimmter sein kann. Und so offenbart sich der Feminismus nicht als Bewegung gegen die Unfreiheit, sondern gegen eine ganz bestimmte Art zu leben. Er kämpft nicht gegen den gesellschaftlichen Druck auf die Frau, sondern für das Recht, diesen Druck selbst auszuüben."  Im eigentlichen Sinn geht nicht um den Druck, es geht darum mit den Feminismus gegen herrschaftliche Zuschreibungen zu denken und die werden gemacht und gegen die wehrt man sich nach Abwegung und Reflexion der Möglichkeiten nicht sich in ein Kampf um das dasein zu verlieren sondern es geht darum sein eigenes Ich zu stärken. http://antidekritblogwen.blogspot.com/2019/02/feminismus-vs-postlinken-postfeminismus.html

Zwei weitere Vorwürfe | Punkte
"Dass typische Frauentätigkeiten mitunter gar nicht als Arbeit, sondern als Selbstverständlichkeit gelten, etwa die Pflege alter und kranker Angehöriger in der Familie, oder aber schlecht bezahlt werden und kaum eine Lobby haben, ist daher auch die Schuld der Frauenbewegung. Während der wirtschaftlich relevante Lokführerstreik im Frühjahr 2015 über die gesamte Dauer flächendeckend medial begleitet wurde, fand der Streik der Kindergärtnerinnen (es sind bisher mehr als 95 Prozent Frauen, die diesen Beruf ausüben) im Vergleich fast im Verborgenen statt." Antwort im Unbestimmten:  Die Frauenbewegung und die Zuführung von Schuld zu ihr, ist leichter zu gestalten als eine Antwort zu finden wie die  Emanzipation der Frau im Pflegebereich als Antwort darauf gelingen kann.
"Ähnlich erging es einem Streik der überwiegend weiblichen Pflegebranche, von dem nur erfuhr, wer gezielt danach suchte. Der Feminismus hat kaum etwas dafür getan, dass diese erzieherischen und pflegerischen Tätigkeiten mehr Wertschätzung erfahren, denn Wertschätzung hätte Frauen dazu ermutigen können, diese niederen Arbeiten auch weiter zu verrichten. Die Folge ist nicht etwa eine Welt, in der Frauen mehr Respekt für die überwiegend von ihnen geleistete Arbeit bekommen, sondern eine, in der diese Arbeit, ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Relevanz, im allgemeinen Ansehen ganz unten steht." Die Gegenfrage wäre zustellen war es nicht der Feminismus | mal als | notwendige | Doktrin mal als Femini-Analyse | die sehr wohl soche 'Fragen sich stellte' Der Text wird auf der Tagung noch weiter analysiert.
Es geht aber noch Krasser, der "destruktivste Teil des Anti|Feminismus" ist sicher der Postfeminismus, er ist sicherlich der schillernste Angriff auf den Femini|smus sie ist auch die lauteste, sie erzeugt mit überwiegend undifferenzierten, aggressiven und bevormundende  Aussagen  die u. a. mit wilden Rassismus-Vorwürfen zurzeit um sich schmeißt | ein massives unbehagen.  Sie machen damit selbst den Feminismus  zu einem leichten Ziel für antifeministische Feinde und zu einer unzitierbaren Quelle für Freunde des Sexismus. . Diese Pseudofeministinnen [Postfeministen]  bezeichnen zwar jede Kritik als antifeministisch, tatsächlich aber ist das Gegenteil der Fall. Im Bereich Genital - Verstümelung sprechen sie von Intim-Chirugie die man plötzlich kultursensibel begleiten muß. Viele Menschen, die die Ziele der Frauenbewegung grundsätzlich bejahen, möchten lieber nicht "offiziell" mehr als Unterstützer auftreten, um nicht mit der kreischenden Masse des zunehmenden ideologischen Postfeminismus in einem Topf  zu landen. Postfeministen wie Judith Butler und Ann-Kathrin Meßmer fallen immer wieder mit pseudo-rassistischen Vorwürfen gegen Feministen und Feministinnen auf – die Ideologie des Postfeminismus hat kein Interesse an der Emanzipation. Die Rechte der Frau und der LGBTQ soll kulturellsensibel  beeinträchtigt bleiben.
Millionen von Frauen weltweit leben in katastrophalen Verhältnissen, in denen sie ohne Aussicht auf Bildung in Abhängigkeiten leben und täglich Übergriffen wie denen von Köln ausgesetzt sind, selbst solche werden von Postfeministen noch schön geredet.  Diese Frauen brauchen den Feminismus und jeder feministisch interessierte Mensch sollte sich fragen, welchen sie bekommen sollen: einen lösungsorientierten, die Geschlechter er| streitbaren|den - versöhnenden und oder einen unreifen, paranoiden Postfeminismus der die Frauen letztlich mit zusätzlicher kulturbedingter | männlicher Wut aussetzten darf. Der Text wird auf der Tagung weiter bearbeitet | Die Bearbeitung des Textes hat am 2. März um 23 Uhr begonnen
mit Fotos und Bildern  auch auf
 http://antidekritblogwen.blogspot.com/2019/02/feminismus-vs-postlinken-postfeminismus.html


Nicht Frau sondern islamistische Muslima  mit Schleier,  - Deutsche Multirassisten in Berlin


Cherchez la femme –unter dem Hidschab
Das Jüdische Museum Berlin auf lange vorgezeichneten Abwegen
Das Jü­di­sche Mu­se­um Ber­lin – Ar­beits­platz zahl­rei­cher stu­die­ren­der An­ti­deut­scher – ist nach ei­ge­ner An­ga­be „ein le­ben­di­ger Ort der Re­fle­xi­on über die jü­di­sche Ge­schich­te und Kul­tur sowie über Mi­gra­ti­on und Di­ver­si­tät in Deutsch­land.“ (1) Dem­nächst soll die Dau­er­aus­stel­lung über­ar­bei­tet wer­den. „Dazu wer­den wir die neu­es­te For­schung be­rück­sich­ti­gen und der Zeit nach 1945 mehr Raum geben. Gleich­zei­tig möch­ten wir noch stär­ker auf die Be­dürf­nis­se un­se­res Pu­bli­kums ein­ge­hen.“ Die Phra­se der Be­dürf­nis­ori­en­tiert­heit darf wirk­lich in kei­ner Selbst- oder Pro­jekt­be­schrei­bung feh­len: „Wir legen Wert auf die his­to­ri­sche Ge­nau­ig­keit der Aus­stel­lun­gen und im sel­ben Maße dar­auf, allen Be­su­chern mit ihren un­ter­schied­li­chen In­ter­es­sen und Er­fah­rungs­ho­ri­zon­ten ge­recht zu wer­den.“ (2) In der Regel be­steht ein kras­ser Wi­der­spruch zwi­schen Wahr­heit, Ver­nunft und Er­kennt­nis auf der einen und den Be­dürf­nis­sen des Pu­bli­kums auf der an­de­ren Seite. Die­ser Ge­gen­satz war im Jahre 2001 durch­aus noch prä­sent: „Ein Be­such des Mu­se­ums ist [auf­grund der Schil­de­rung der „Ge­fah­ren von In­to­le­ranz und Ver­blen­dung“] kein leich­ter Ent­schluss und kann schnell zu­guns­ten einer weit we­ni­ger for­dern­den und un­ter­halt­sa­me­ren Un­ter­neh­mung ver­wor­fen wer­den. Vor die­sem Hin­ter­grund be­müht sich das Mu­se­um, den Be­such zu etwas Be­son­de­rem zu ma­chen.“ (3) Nur ent­schied man sich dann zu­guns­ten des Event­cha­rak­ters und der Be­dürf­nis­be­frie­di­gung. Die da­ma­li­ge Be­fürch­tung, es werde ein „jü­di­sches Dis­ney­land“ kon­zep­tio­niert, die sich vor­nehm­lich gegen eine an­geb­li­che Ame­ri­ka­ni­sie­rung durch den ehe­ma­li­gen US-Fi­nanz­mi­nis­ter und Grün­dungs­di­rek­tor Mi­cha­el Blu­men­thal rich­te­te, hat sich im „Nar­ra­ti­ven Mu­se­um“, das sich dem In­fo­tain­ment ver­schrieb, auf etwas an­de­re Weise nun doch be­wahr­hei­tet. Der Pro­gramm­di­rek­tor Ken Gor­bey wies die Kri­tik sei­ner­zeit mit den Wor­ten „Das alte Mu­se­um be­haup­tet stets, alles bes­ser zu wis­sen als der Be­su­cher“, zu­rück, als wäre es nicht die ele­men­ta­re Auf­ga­be eines Mu­se­ums, im Ide­al­fall eben eine Sach­au­to­ri­tät dar­zu­stel­len, von der Men­schen etwas ler­nen oder er­fah­ren könn­ten. Das JMB hin­ge­gen war schon in sei­ner Grün­dungs­pha­se an­ti­au­to­ri­tär und dis­kur­sof­fen aus­ge­legt. Der heu­ti­gen Pro­gramm­di­rek­to­rin Cilly Ku­gel­mann gehe es vor allem darum, „In­hal­te mit einer selbst­iro­ni­schen Dis­tanz zu prä­sen­tie­ren.“ (4)
Das Museum der Berliner Republik
Die gröbs­ten ideo­lo­gi­schen Ver­klä­run­gen spie­len sich eher in den Son­der­aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ab, deren Pro­gramm laut Kon­zep­ti­on „Aus­stel­lun­gen zur deutsch-jü­di­schen Ge­schich­te, Kunst und Kul­tur, Fo­to­aus­stel­lun­gen, the­ma­ti­sche Kunst­aus­stel­lun­gen, zeit­ge­nös­si­sche Kunst und In­stal­la­tio­nen, his­to­ri­sche Aus­stel­lun­gen zu Ho­lo­caust und Exil“ vor­sah. Man woll­te so­wohl The­men auf­grei­fen, „die in der Dau­er­aus­stel­lung nur ge­streift wer­den konn­ten oder gar nicht zur Spra­che kamen, als auch The­men, die sich mit der jü­di­schen Kul­tur der Ge­gen­wart aus­ein­an­der­set­zen.“ (5) Zwar wer­den in die­sem Mu­se­um auch se­hens­wer­te und teil­wei­se durch­dach­te Ver­an­stal­tun­gen und Aus­stel­lun­gen ge­bo­ten, doch erst der Klez­mer-Kitsch, er­gänzt um ideo­lo­gi­sche Spie­le­rei­en ver­lei­hen ihm die not­wen­di­ge künst­le­ri­sche, aka­de­mi­sche und not­falls pop­kul­tu­rel­le Weihe.
Der Streit um die Aus­rich­tung des JMB ist so alt wie der Plan der Er­rich­tung des Jü­di­schen Mu­se­ums selbst. Schon das „In­te­gra­ti­ve Kon­zept“ von Ammon Bar­zel, das ge­dach­te, nicht­jü­di­sche und jü­di­sche Ber­li­ner Stadt­ge­schich­te ge­mein­sam unter einem Dach zu prä­sen­tie­ren, sorg­te für hit­zi­ge Dis­kus­sio­nen. Bar­zel wurde schließ­lich ge­feu­ert, sein Kon­zept aber letzt­lich dem Namen nach weit über seine In­ten­ti­on hin­aus ver­wirk­licht und ra­di­ka­li­siert – die Leit­mo­ti­ve sind seit­dem Plu­ra­lis­mus und Mensch­lich­keit.
Im Gruß­wort zur Dau­er­aus­stel­lung hielt Staats­mi­nis­ter Prof. Ju­li­an Ni­da-Rü­me­lin (für An­ge­le­gen­hei­ten der Kul­tur und der Me­di­en) 2001 fest, „dass es sich bei die­sem Mu­se­um nicht nur um ein wich­ti­ges päd­ago­gi­sches und di­dak­ti­sches, son­dern auch um ein emi­nent po­li­ti­sches Pro­jekt han­delt. Es geht um kon­kre­te Lern­pro­zes­se, die dem Be­reich der po­li­ti­schen Bil­dung zu­ge­ord­net sind: um Re­spekt und An­er­ken­nung für Min­der­hei­ten, um To­le­ranz im ei­gent­li­chen Sinne der An­er­ken­nung von An­ders­heit als Vor­aus­set­zung für De­mo­kra­tie und eine Kul­tur, die zu­neh­mend von Viel­falt ge­prägt ist.“ (6) Ihm schien nicht in den Sinn ge­kom­men zu sein, dass To­le­ranz im „ei­gent­li­chen Sinn“ höchs­tens eine Vor­stu­fe der An­er­ken­nung ist. Der Be­griff tole­rare im Sinne von „er­dul­den“ oder „er­tra­gen“ ver­weist auf deut­li­ches Un­be­ha­gen, das aus­ge­hal­ten wird, wor­aus spä­ter die Duld­sam­keit als se­di­men­tier­te Cha­rak­ter­ei­gen­schaft re­sul­tie­ren kann. Der Staats­mi­nis­ter hin­ge­gen seg­ne­te die Un­ent­schlos­sen­heit und Schwam­mig­keit der Kon­zep­ti­on des Mu­se­ums noch ein­mal von staat­li­cher Seite ab.
Mi­cha­el Blu­men­thal (bis 2014 Di­rek­tor) schrieb in der Ein­lei­tung zur Dau­er­aus­stel­lung ganz im Sinne des Auf­stan­des der an­stän­di­gen Deut­schen: „Das Jü­di­sche Mu­se­um steht für die Ent­schlos­sen­heit, sich mit der Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der­zu­set­zen und mit Blick auf die ge­sell­schaft­li­chen Pro­ble­me der Ge­gen­wart und Zu­kunft aus ihr zu ler­nen.“ (7) Viel­leicht die ge­sell­schaft­li­chen Pro­ble­me der Ge­gen­wart und Zu­kunft, näm­lich der Ter­ror und der An­ti­se­mi­tis­mus des Islam, dräng­ten sich ge­ra­de­zu auf. Das Mu­se­um, das als Nach­fol­ger des am 24. Ja­nu­ar 1933 er­öff­ne­ten und nach fünf Jah­ren zwangs­ge­schlos­se­nen ers­ten Jü­di­schen Mu­se­ums ge­dacht war, soll­te ur­sprüng­lich am 11. Sep­tem­ber 2001 er­öff­net wer­den, was um meh­re­re Tage ver­scho­ben wurde; ein Um­stand, der nie­mals Ge­gen­stand der Re­fle­xi­on wurde. Die Er­öff­nung für Eh­ren­gäs­te am 9. Sep­tem­ber wurde hin­ge­gen in­sze­niert als der in­of­fi­zi­el­le Grün­dungs­akt der Ber­li­ner Re­pu­blik als des neus­ten, rest­ge­läu­ter­ten Deutsch­lands. Der da­ma­li­ge Bun­des­prä­si­dent Jo­han­nes Rau nann­te ein paar Namen von be­kann­ten jü­di­schen In­tel­lek­tu­el­len und stellt fest, dass „uns noch stär­ker be­wusst wer­den wird, wie schwer der Ver­lust wiegt, den wir uns auch sel­ber durch den Ho­lo­caust zu­ge­fügt haben.“ (8) Nach der Klage über das leicht­fer­tig ver­schwen­de­te Hu­man­ka­pi­tal fuhr er fort: „Der Ho­lo­caust war weder im deut­schen Wesen noch in der deut­schen Ge­schich­te an­ge­legt. Die Schuld für das, was den deut­schen und eu­ro­päi­schen Juden an­ge­tan wor­den ist, tra­gen die, die den Mas­sen­mord ge­plant, an­ge­ord­net und be­gan­gen haben.“ (9) Die an­geb­lich reine Zu­fäl­lig­keit, mit der der Ho­lo­caust von Deutsch­land aus­ging, lag also im Wesen ei­ni­ger We­ni­ger, prak­ti­scher­wei­se meist Toter be­grün­det. Die Zeit be­rich­te­te fre­ne­tisch: „Der Mu­se­ums­di­rek­tor Mi­cha­el Blu­men­thal gab sei­nen Gäs­ten beim Ga­la­di­ner am Er­öff­nungs­tag ein stol­zes Wort auf den Weg: Durch die An­er­ken­nung der Ver­gan­gen­heit, durch das Jü­di­sche Mu­se­um und an­de­re Ge­denk­stät­ten in der Haupt­stadt habe Deutsch­land ein Bei­spiel ge­ge­ben und das mo­ra­li­sche Recht ge­won­nen, seine Stim­me im welt­wei­ten Kampf gegen den Ras­sis­mus, für re­li­giö­se To­le­ranz, für die Rech­te der Mi­no­ri­tä­ten über­all in der Welt ver­nehm­bar zu ma­chen.“ (Zeit, 15.9.2001) Der Kanz­ler, sein Au­ßen­mi­nis­ter und weite Teile des deut­schen Frie­dens­vol­kes nah­men ihn beim Wort. Nach dem ver­se­hent­li­chen, ver­mut­lich dem Schock ge­schul­de­ten, deut­schen Kriegs­bei­tritt gegen den Ter­ror in Af­gha­nis­tan, dem man sich nach der öf­fent­lich zu­ge­sag­ten „un­ein­ge­schränk­ten So­li­da­ri­tät“ nicht mehr ent­zie­hen konn­te, ohne das Ge­sicht zu ver­lie­ren, le­gi­ti­mier­ten Blu­ment­hals pro­gram­ma­ti­sche Worte das ein­deu­ti­ge und mo­ra­lisch un­an­greif­ba­re Nein zum Irak­krieg. So konn­te Schrö­der in sei­ner Rede be­dau­ern: „Liebe Mit­bür­ge­rin­nen, liebe Mit­bür­ger, wir haben ver­sucht, den Krieg zu ver­hin­dern. Bis zur letz­ten Mi­nu­te. […] Liebe Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger, viele unter Ihnen, die älter sind als ich, wis­sen, was Krieg be­deu­tet. Sie haben ihn er­lebt, ja über­lebt.“ (10) Die For­mu­lie­rung der Deut­schen als Über­le­ben­de ist von der As­so­zia­ti­on her schon arg durch­sich­tig. Aber da da­mals schon eine Ko­ali­ti­on der Wil­li­gen unter Füh­rung der USA der Ag­gres­sor war, den man über­lebt hatte, wurde das Nein zum Krieg zum maß­geb­li­chen Ga­rant einer zwei­ten Amts­zeit der rot-grü­nen, an­ti­im­pe­ria­lis­ti­schen Staats­an­ti­fa.
Das Museum für islamische Befindlichkeiten
Das größ­te jü­di­sche Mu­se­um Eu­ro­pas ent­deck­te schnell sein re­vo­lu­tio­nä­res Sub­jekt, das in Deutsch­land vor allem ein zu um­sor­gen­des und zu ver­tei­di­gen­des Ob­jekt ist: den Islam. Den ideo­lo­gi­schen Grund­stein dafür legte schon Bun­des­prä­si­dent Rau in der Er­öff­nungs­re­de, als er ver­kün­de­te: „Die Wur­zeln Eu­ro­pas lie­gen nicht al­lein im Chris­ten­tum. Zu den Wur­zeln Eu­ro­pas ge­hört auch die jü­di­sche Kul­tur – üb­ri­gens auch die is­la­mi­sche.“ (11) Im JMB wur­den bald das Aka­de­mie­pro­gramm „Mi­gra­ti­on und Di­ver­si­tät“ (12) sowie das Jü­disch-Is­la­mi­sche Forum auf­ge­baut, die heute zen­tra­le Be­stand­tei­le der an­ge­streb­ten mu­se­al-ak­ti­vis­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on im „Mei­nungs­bil­dungs­pro­zess“ sind. Die Ver­klä­rung des Islam be­gann etwa im Jahre 2008 mit der Son­der­aus­stel­lung „ty­pisch! Kli­schees von Juden und An­de­ren.“ Schon hier stell­te man bild­li­che Kli­schees und Ste­reo­ty­pen als bloß abs­trak­te Zei­chen für Dis­kri­mi­nie­rung in einem Iden­ti­fi­ka­ti­ons­akt ne­ben­ein­an­der, ohne auf zu­grun­de­lie­gen­de Ideo­lo­gi­en und deren Un­ter­schie­de ein­zu­ge­hen. Wäh­rend des Ju­bi­lä­ums­sym­po­si­ums mit dem Titel „Vi­sio­nen der Zu­ge­hö­rig­keit – Juden, Tür­ken und an­de­re Deut­sche“ (13) im Ok­to­ber 2011 (14), wurde die ein­gangs ge­stell­te Leit­fra­ge des Tages „Was ist deutsch im 21. Jahr­hun­dert?“ spä­tes­tens mit dem Titel des Panel 2 be­ant­wor­tet: „Der Islam ge­hört zu Deutsch­land“. Auf jenem Panel saß unter an­de­ren Naika Fo­rou­tan, die sich als laute Sar­ra­zin-Kri­ti­ke­rin einen Namen ge­macht hatte, wor­über man ver­gaß, was sie in ihrer Dis­ser­ta­ti­on, die sie für die Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung als Kurz­fas­sung ver­öf­fent­li­chen konn­te (15), so alles schrieb. (16) Ihr Haupt­pro­blem war der is­rae­li­sche „Staats­ter­ror“ (S. 96), wes­we­gen sie auch für die is­la­mi­sche Welt die ein­zig ad­äqua­te Frage stell­te, näm­lich „wel­che Macht die jü­di­sche Lobby in den USA tat­säch­lich hat, wenn sie die Su­per­macht dazu brin­gen kann, eine Teil­nah­me an einer UN-Kon­fe­renz ab­zu­sa­gen, weil Is­ra­el dort kri­ti­siert wer­den soll­te.“ (S. 96) Im Falle der PLFP und Hamas „wäre es an­ge­brach­ter, von ra­di­ka­len oder fun­da­men­ta­lis­ti­schen Grup­pen zu spre­chen und nicht von Ter­ro­ris­ten.“ (S. 97) Schließ­lich ver­such­te sie dem seit dem 11. Sep­tem­ber 2001 nicht mehr zu leug­nen­den is­la­mi­schen Ter­ror noch Nütz­lich­keit zu­zu­spre­chen: „Tat­säch­lich stellt nun die Furcht vor der Be­dro­hung eine Gleich­wer­tig­keit her, die durch Jahr­zehn­te wäh­ren­de mo­ra­li­sche Vor­ha­ben nicht er­reicht wer­den konn­te. Zu­min­dest für die is­la­mi­sche Welt hatte sich somit der Kon­flikt als po­si­tiv dar­ge­stellt, denn von west­li­cher Seite herrsch­te zuvor eine la­ten­te Gleich­gül­tig­keit ge­gen­über die­ser Zi­vi­li­sa­ti­on. Diese Gleich­gül­tig­keit ist nun, be­dingt durch den si­cher­heits­be­dro­hen­den Kon­flikt, in In­ter­es­se um­ge­schla­gen. Dies er­laubt den Blick auf die is­la­mi­sche Welt aus einer an­de­ren Per­spek­ti­ve.“ (S. 291 f.) Der letz­te Satz der Ar­beit lau­tet: „Kul­tur­di­alog wird der re­gu­la­ti­ve Grund­satz der post-bi­po­la­ren Welt­ord­nung sein, trotz ana­chro­nis­ti­scher Über­le­bens­kämp­fe der neo­kon­ser­va­ti­ven Po­li­tik oder ge­ra­de des­we­gen.“ (S. 293) (17) Heißt: Dank des is­la­mi­schen Ter­rors haben die Kul­tur­re­la­ti­vis­ten und Dia­log­freun­de end­gül­tig ge­siegt (18), wes­halb ein Jahr spä­ter Ju­dith But­ler im JMB ohne Be­den­ken ihren Ador­no-Preis vor fre­ne­tisch klat­schen­dem Fan-Pu­bli­kum in einer lauen Dis­kus­si­on mit Micha Brum­lik ver­tei­di­gen durf­te, der ihren An­ti­zio­nis­mus als „zu idea­lis­tisch“ be­fand – eine Stern­stun­de des Ber­li­ner Sa­lon-An­ti­zio­nis­mus. (19) Zum 75. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht (8. und 9. No­vem­ber 2013) ließ sich die Crew des Mu­se­ums in trau­ter Runde wäh­rend der Ta­gung „An­ti­se­mi­tism in Eu­ro­pe Today: the Pheno­me­na, the Con­flicts“ von dem vor allem für seine an­ti­is­rae­li­sche Hal­tung und sei­nen an­ti­zio­nis­ti­schen Ak­ti­vis­mus be­kann­ten Brian Klug öf­fent­lich er­läu­tern, was An­ti­se­mi­tis­mus sei bzw. vor allem, was alles nicht an­ti­se­mi­tisch sei. (20) Det­lev Claus­sen – mitt­ler­wei­le völ­lig auf der kom­mu­ni­ka­ti­ons­theo­re­ti­schen Linie von Jür­gen Ha­ber­mas – „kri­ti­sier­te“ letzt­lich doch zu­stim­mend (21) und Eve­li­en Gans führ­te lang und ver­wir­rend aus, wieso der pro­is­rae­li­sche, frau­en-, schwu­len- und ju­den­freund­li­che Geert Wil­ders und nicht der is­la­mi­sche an­ti­se­mi­ti­sche Ter­ror das größ­te Pro­blem sei. (22) Man kann sich durch­aus vor­stel­len, wel­che Be­frie­di­gung den Re­dak­teur für Is­la­mo­phi­lie bei der Taz, Da­ni­el Bax, er­füllt haben muss, als er Blu­men­thal mit den Wor­ten zi­tie­ren konn­te: „Wenn ich die De­bat­te um Mus­li­me in Deutsch­land heute ver­fol­ge, fühle ich mich er­in­nert an Er­fah­run­gen, die ich als Jude in Deutsch­land ge­macht habe.“ (23)
In diese Reihe der be­dau­er­li­chen Ein­zel­fäl­le und Fehl­trit­te fügte sich schließ­lich noch 2014/2015 die Aus­stel­lung zur Be­schnei­dung unter dem dop­pel­deu­ti­gen Titel „Haut ab! (24) Hal­tun­gen zur ri­tu­el­len Be­schnei­dung“ mit einer be­schnit­te­nen Ba­na­ne als fet­zi­gem Ti­tel­bild ein. Die „Hal­tun­gen“, wel­che Be­schnei­dung kri­tisch be­trach­ten oder gar ab­leh­nen, be­stün­den vor allem aus „An­ti­is­la­mis­mus und An­ti­se­mi­tis­mus“. (25) Man ließ dort dann Prof. Dr. Chris­ti­na von Braun mit Prof. Dr. Schi­rin Amir-Mo­a­za­mi „dis­ku­tie­ren“, was in An­be­tracht der je­wei­li­gen bis­he­ri­gen Ar­bei­ten der bei­den na­tür­lich ein Selbst­ge­spräch war. Zumal der Schwer­punkt bei­der sonst eher in der Ver­harm­lo­sung des Kopf­tu­ches liegt, das bei­spiels­wei­se vor der „Ko­pu­la­ti­on mit den Augen“, also dem ma­gisch-pe­ne­trie­ren­den Blick­fick, be­wah­re.
Bis März 2017 konn­te man schließ­lich eine Aus­stel­lung be­trach­ten, die sehr viel ver­riet, ohne dass es je­man­den ge­stört hätte, zu­min­dest nicht die Be­dürf­nis­se der Be­su­cher. „A Mus­lim, a Chris­ti­an and a Jew“ (26) soll­te auf einen Witz ver­wei­sen, der im An­schluss de­kon­stru­iert wer­den würde. In der Aus­stel­lung setz­te „sich Eran Shaki­ne hu­mor­voll mit der Frage nach den Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­den von Mus­lim*innen, Christ*innen und Jüd*innen aus­ein­an­der“, ver­kün­de­te das Mu­se­um. Was in der Aus­stel­lung aber ab­so­lut keine Rolle spiel­te, waren ge­ra­de die Un­ter­schie­de zwi­schen die­sen Re­li­gio­nen – wie es der An­kün­di­gungs­text schon an­ge­deu­tet hatte: „Bei Shaki­ne je­doch er­schei­nen die drei als äu­ßer­lich nicht un­ter­scheid­ba­res Trio.“ (27) Die „Poin­te“ war, dass sie sich „in­ner­lich“ na­tür­lich auch nicht un­ter­schie­den. Das Wort „Un­ter­schie­de“ fällt des­halb so per­ma­nent, um sie als tat­säch­li­che dann zu ver­schwei­gen bzw. klein­zu­re­den. Dies gilt für na­he­zu jede Aus­stel­lung, die sich auch mit dem Islam be­schäf­tigt. Die Feuille­tons hel­fen mun­ter mit, schrei­ben flei­ßig die Pres­se­map­pen und -mit­tei­lun­gen ab – oder fast noch schlim­mer: for­mu­lie­ren sie nur um, be­to­nen also eben­falls eu­pho­risch, dass das Jü­di­sche Mu­se­um Ber­lin dif­fe­ren­zier­te Re­li­gi­ons­kom­pa­ra­tis­tik be­trei­be, und pro­pa­gie­ren damit die mal ver­kapp­te, oft aber ex­pli­zi­te Iden­ti­fi­zie­rung, die mit einem Ver­gleich nichts zu tun hat.
Die Rückkehr der Religion in den öffentlichen Raum
„Wie viel Re­li­gio­si­tät sä­ku­la­re Ge­sell­schaf­ten ver­tra­gen, zeigt diese ak­tu­el­le Aus­stel­lung“ (28), be­haup­tet das Jü­di­sche Mu­se­um Ber­lin an­läss­lich sei­ner ak­tu­el­len Son­der­aus­stel­lung Cher­chez la Femme. Die Aus­stel­lungs­ma­cher haben den Mund nicht zu voll ge­nom­men: In einer merk­wür­di­gen Ver­qui­ckung von Do­ku­men­ta­ti­on und Kunst­prä­sen­ta­ti­on häm­mert das JMB den Be­su­chern päd­ago­gisch und au­to­ri­tär ein, dass man sä­ku­la­ren Ge­sell­schaf­ten gar nicht genug Islam zu­mu­ten kann. Mit den Wor­ten: „Die mus­li­mi­sche Kopf­be­de­ckung kon­fron­tiert den Wes­ten mit der Rück­kehr der Re­li­gi­on in den öf­fent­li­chen Raum“ wie­der­ho­len sie schein­bar arg­los nur das, was jeder weiß. Aber es ist dop­pelt ge­lo­gen: Da kehrt nicht etwa Re­li­gio­si­tät im all­ge­mei­nen Sinne zu­rück, was eine Re­nais­sance des Glau­bens bei Chris­ten und Juden be­deu­ten müss­te, son­dern eine bis vor kur­zem wenig be­ach­te­te, näm­lich die al­lochtho­ne „wahre Re­li­gi­on“ schickt sich seit ei­ni­gen Jah­ren an, z.B. mit der LIES!-Kam­pa­gne vor allem in NRW, den öf­fent­li­chen Raum ag­gres­siv für sich zu re­kla­mie­ren und ne­ben­bei 140 Re­kru­ten für den IS an­zu­wer­ben, bis der Ver­ein um Abou-Na­gie vor einem hal­ben Jahr end­lich ver­bo­ten wurde. Im Mu­se­um würde man sich ver­mut­lich fra­gen, wieso es denn gleich wie­der so ernst wer­den muss, schließ­lich zeig­ten sie dort doch nur „eine lo­cke­re Aus­wahl von as­so­zia­ti­ven Po­si­tio­nen.“ (29)
Auf einer zei­chen­haft-as­so­zia­ti­ven Ebene be­wegt sich die Aus­stel­lung tat­säch­lich, wie die An­kün­di­gung schon ver­riet: „Noch in den 1950/60er-Jah­ren tru­gen Stil­ikonen wie Grace Kelly das Kopf­tuch als mo­di­sches Ac­ces­soire. Heute be­de­cken Frau­en vor allem in re­li­giö­sen Zu­sam­men­hän­gen ihre Haare.“ (30) Na­tür­lich durf­te Grace Kelly in der Aus­stel­lung gar nicht erst vor­kom­men, denn hätte jede mus­li­mi­sche Frau das ju­ris­ti­sche und mo­ra­li­sche Recht, sich öf­fent­lich eben­so frei­zü­gig zu zei­gen wie Grace Kelly und eben­so viele Lieb­schaf­ten zu füh­ren, wäre die De­bat­te eine ganz an­de­re. Die Aus­stel­lung sei „als Kom­men­tar zur Dis­kus­si­on ge­dacht und ganz si­cher nicht als ab­schlie­ßen­de Be­wer­tung“, be­ton­te Ku­ra­to­rin Mi­ri­am Gold­mann in der Rund­füh­rung für die Pres­se. Die Ver­hül­lung des weib­li­chen Haupt­haa­res re­prä­sen­tie­re letzt­lich doch ir­gend­wie eine „Pra­xis, die das Weib­li­che auf po­si­ti­ve Weise af­fir­miert.“ (31) Was man selbst nicht glaubt, sagt man ein­fach dop­pelt. Eben­so dis­kur­siv ver­fährt die ge­sam­te Aus­stel­lung in ihren rein sug­ges­ti­ven Akten.
Der Un­ter­ti­tel „Pe­rü­cke · Burka · Or­dens­tracht“ kün­digt an, dass die re­li­giö­sen Kopf­be­de­ckun­gen von Frau­en in Ju­den­tum, Islam und Chris­ten­tum ver­han­delt wer­den sol­len. „Heute fin­den Frau­en in Ju­den­tum und Islam neue Wege, um ihre re­li­giö­sen Tra­di­tio­nen mit einem mo­der­nen Le­bens­stil zu ver­bin­den. Kon­flik­te in männ­lich ge­präg­ten Ge­sell­schaf­ten blei­ben nicht aus, die Gren­zen des Ak­zep­ta­blen sind stets neu zu ver­han­deln.“ (32) Das Chris­ten­tum, in des­sen Ge­schich­te Kopf­tü­cher keine zen­tra­le Rolle spiel­ten, wurde im An­kün­di­gungs­text ein­fach aus­ge­spart. Da man im Duk­tus der Be­schwö­rung der kul­tu­rel­len har­mo­ni­schen Viel­falt ge­zwun­gen ist, die schein­ba­ren in­ter­re­li­giö­sen Ge­mein­sam­kei­ten zu be­to­nen, be­kom­men die Be­su­cher die ver­schie­dens­ten Arten der Schlei­er in Ju­den­tum und Islam prä­sen­tiert und mit einer zu­sam­men­fas­sen­den Er­klä­rung ver­se­hen – für das Chris­ten­tum fehlt diese. Be­gin­nend mit den de­zen­ten jü­di­schen Haar­bän­dern, Pe­rü­cken, Hüten, Kap­pen sowie den weit we­ni­ger de­zen­ten Tü­chern stei­gert sich das Aus­maß der Ver­schleie­rung zu den is­la­mi­schen Kopf­tü­chern, Un­ter­kap­pen und Ober­tü­chern, zum Tscha­dor und schließ­lich zur Burka. In der Mitte fin­den sich man­gels einer all­täg­li­chen Ver­hül­lungs­pra­xis von Chris­tin­nen nur drei christ­li­che Aus­nah­me­sym­bo­le: eine Non­nen­tracht, ein Braut­schlei­er und eine Man­til­la, die in der Ver­gan­gen­heit bei päpst­li­chen Au­di­en­zen zu tra­gen war. Die Bot­schaft: Der Un­ter­schied zwi­schen einem pro­fa­nen Hoch­zeit­sac­ces­soire und dem Nikab sei nicht mal ein gra­du­el­ler. Nur das Out­fit Me­la­nia Trumps beim Papst­be­such be­fand die Mu­se­ums­hos­tess, wel­che die Füh­rung lei­te­te, als „al­bern“. Schon die­ser eine Satz be­weist die An­ma­ßung der Aus­stel­lung. Na­tür­lich konn­te die Frau nicht ver­ste­hen, dass eine First Lady in Sau­di-Ara­bi­en, wo es Pflicht ist, be­wusst kein Kopf­tuch trägt, um we­ni­ge Tage spä­ter bei der Pap­stau­di­enz, wo es eben nicht mehr ver­pflich­tend ist, ihr Haar zu ver­de­cken – als Re­spekt­be­kun­dung ge­gen­über einer selbst für Ka­tho­li­ken nur mehr ide­el­len Au­to­ri­tät sowie gleich­zei­tig als deut­li­che An- oder bes­ser Ab­sa­ge in Rich­tung Riad, Te­he­ran sowie nicht zu­letzt Cli­chy-sous-Bo­is und Neu­kölln. Wenn die Mu­se­ums­füh­re­rin das Kopf­tuch der First Lady so al­bern fand, hätte sie kon­se­quent zum sel­ben Ur­teil kom­men müs­sen wie Julia Bähr in der FAZ mit Blick auf die „Men in Hi­dschab“: „Das Kopf­tuch wirkt an ihnen end­lich so lä­cher­lich über­flüs­sig, wie es an den Ira­ne­rin­nen schon immer war.“ (33)
Kei­nen Platz mehr in die­sem Ne­ben­ein­an­der fan­den die re­li­giö­sen Ba­de­mo­den, die in einer Ex­tra-Vi­tri­ne aus­ge­stellt wur­den und die eine je­weils re­li­giö­se Ent­spre­chung zei­gen: ein or­tho­dox jü­di­sches Schwimm­kleid mit pas­sen­der Ba­de­kap­pe, ein evan­ge­li­ka­ler Ein­tei­ler aus den USA – beide las­sen Arme, Beine, Hals und Ge­sicht un­ver­deckt – und schließ­lich der sharia swim­su­it, bes­ser als Bur­ki­ni be­kannt, der nur die Hände, Füße und das Ant­litz frei von Stoff zeigt. Da­hin­ter läuft ein Video der dies­jäh­ri­gen Is­tan­bul Mo­dest Fa­shion Week, bei der das wi­der­sprüch­li­che Be­dürf­nis, trotz stren­ger Be­fol­gung von is­la­mi­schen Klei­dungs­vor­schrif­ten Ele­ganz zu zei­gen, be­frie­digt wird. Der ge­ne­rel­le Un­sinn von re­li­giö­sen Ge­bo­ten zur Be­de­ckung des weib­li­chen Kör­pers, die jede Ver­hüll­te zu einer über­deut­li­chen Re­prä­sen­tan­tin ihres Ge­schlechts und ihrer Re­li­gi­on stig­ma­ti­siert, kommt in kei­nem Kunst­werk, in kei­ner Do­ku­men­ta­ti­on die­ser Aus­stel­lung zum Aus­druck. An­ge­deu­tet wird das ein­zig in der Kippa für Frau­en, die mehr ein Zei­chen für ge­woll­te re­li­giö­se Gleich­be­rech­ti­gung ist, und dem Ti­tel­bild der Aus­stel­lung, ein Selbst­por­trät der jü­di­schen Künst­le­rin Anna Sh­teynsh­ley­ger mit zwei Pe­rü­cken, wobei eine ihr das Ge­sicht ver­deckt.
Frauenstimmen für den Hidschab
Den ei­gent­lich gar nicht so schwer zu fas­sen­den Un­ter­schied zwi­schen den christ­li­chen Or­dens­schwes­tern (34), den ver­ein­zel­ten Com­mu­nities ex­trem or­tho­do­xer Juden und den is­la­mi­schen Staa­ten ver­klärt das JMB ins­ge­samt zu blo­ßen pa­ra­dig­ma­ti­schen Zei­chen, an­statt darin einen Aus­druck der Wahr­heit bzw. Un­wahr­heit der je­wei­li­gen Re­li­gi­on zu sehen. Die is­la­mi­schen Staa­ten haben das Kopf­tuch ab den 1970ern wie­der zur ideo­lo­gi­schen Staats­rä­son und den Frau­en die Ver­hül­lung zur Pflicht ge­macht. Das gilt für weit mehr als nur jene zwei Staa­ten (Sau­di-Ara­bi­en sowie Iran) und eine in­do­ne­si­sche Pro­vinz (Aceh), in denen das Kopf­tuch ex­pli­zit ju­ris­tisch ver­pflich­tend ist. Die Be­klei­dungs­vor­schrif­ten nicht zu be­fol­gen, wird hier mit der Scha­ria „straf­recht­lich“ dras­tisch ge­ahn­det, von Geld­stra­fen zu Ge­fäng­nis und Aus­peit­schung. Zudem kann bei­spiels­wei­se im Iran die Ab­leh­nung der Ver­schleie­rungs­pflicht zu einer Ver­ur­tei­lung wegen Apost­asie füh­ren, die, wie im Fall Sal­man Rush­die ge­sche­hen, mit der Dro­hung der To­des­stra­fe sank­tio­niert wird. Dar­über hin­aus gibt es aber zwölf wei­te­re Staa­ten, deren Rechts­grund­la­ge die Scha­ria bil­det, sowie 14 Län­der, in denen die Scha­ria „nur“ im pri­vat­recht­li­chen Be­reich um­ge­setzt wird, und 26 Staa­ten mit mus­li­mi­scher Mehr­heits­be­völ­ke­rung ohne of­fi­zi­el­le Scha­ria­rechts­form, die aber Mit­glieds­län­der der Or­ga­ni­sa­ti­on für is­la­mi­sche Zu­sam­men­ar­beit (OIC) sind und die 1990 ver­ab­schie­de­te Kai­ro­er Er­klä­rung der Men­sch­rech­te im Islam an­er­ken­nen, wel­che die Scha­ria zur Grund­la­ge von Ge­setz und Recht­spre­chung er­klär­te. Es sei daran er­in­nert, dass die OIC als Re­ak­ti­on auf den für die be­ken­nen­den Ara­ber un­rühm­li­chen Aus­gang des Sechs­ta­ge­kriegs mit dem Ziel der För­de­rung der is­la­mi­schen So­li­da­ri­tät unter der be­son­de­ren Be­rück­sich­ti­gung der Be­frei­ung der Pa­läs­ti­nen­ser und mit de­zi­diert an­ti­ame­ri­ka­ni­schem und an­ti­se­mi­ti­schem Fokus ge­grün­det wurde und den glo­ba­len Kampf gegen Is­la­mo­pho­bie erst sa­lon­fä­hig ge­macht hat. Mitt­ler­wei­le ge­hö­ren 56 Mit­glieds­staa­ten zur OIC, die mit einer Viel­zahl von Stim­men in­ner­halb der UN ihre men­schen­feind­li­chen For­de­run­gen durch­aus durch­set­zen kön­nen, was sich im Aus­schluss von LGBT-Ver­bän­den von der UN-Aids-Kon­fe­renz 2016 zeig­te. Das Pro­blem ist die Scha­ria selbst. Wäh­rend im west­li­chen Recht schlicht­weg alles er­laubt ist, was nicht ver­bo­ten wurde, lässt sich dies auf die Scha­ria nicht ein­fach über­tra­gen. Schon die wei­te­re Be­deu­tung des Wor­tes Scha­ria im Sinne von „Pfad“ ver­weist auf den Be­fehl­s­cha­rak­ter die­ser „Rechts­ord­nung.“ Hier ist alles ver­bo­ten oder zu­min­dest ver­däch­tig, was nicht ex­pli­zit er­laubt wurde. Jede Neue­rung (Bid´a) ist erst ein­mal grund­ver­däch­tig bis ver­werf­lich und wird in der Regel schlim­mer be­wer­tet als eine Sünde, also als der Ver­stoß gegen be­ste­hen­de Ver­bo­te. Halal und haram sind nur zwei von fünf bzw. sechs Ka­te­go­ri­en: „ver­werf­lich“ oder „un­voll­kom­men“ ste­hen zwi­schen er­laubt und ver­bo­ten, zu denen noch „ver­pflich­tend“ und „emp­feh­lens­wert“ hin­zu­kom­men. Eben dar­aus re­sul­tie­ren die oft­mals sehr vagen For­mu­lie­run­gen in den Rechts­ka­ta­lo­gen zahl­rei­cher is­la­mi­scher Län­der, die die will­kür­li­che Ab­stra­fung arg er­leich­tern. Somit gibt es in der Scha­ria eine struk­tu­rel­le recht­li­che Ab­si­che­rung bzw. Le­gi­ti­ma­ti­on jener, die bei­spiels­wei­se seit Jahr­zehn­ten einer in Kairo öf­fent­lich ver­ge­wal­tig­ten Frau ihr diese Tat selbst zum teils straf­ba­ren Vor­wurf ma­chen, vor allem, weil diese Frau kein Kopf­tuch trug – wobei auch ein Kopf­tuch hier nie ein si­che­rer Schutz vor Ver­ge­wal­ti­gung war. Über die Ein­hal­tung der is­la­mi­schen Moral wa­chen somit vor allem ge­deck­te in­of­fi­zi­el­le In­stan­zen, deren Mit­glie­der als öf­fent­li­che Sit­ten­wäch­ter auf­tre­ten und damit nur auf ihr Wohn­vier­tel aus­deh­nen, was sie zu Hause längst prak­ti­zie­ren. (35) Sie for­dern den Tod von Frau­en, die ein Foto von sich ohne Be­de­ckung auf Twit­ter pos­ten, zum Bei­spiel mit den Wor­ten: „Wir wol­len Blut, töte sie und wirf ihre Lei­che zu den Hun­den, die ge­rings­te Stra­fe für sie ist eine Ent­haup­tung.“ (36) Wie sich der Zwang zur Un­ter­wer­fung als un­sicht­ba­res Ge­schlechts­we­sen mit allen For­men der Ge­walt auf Mäd­chen und Frau­en in den west­li­chen Staa­ten aus­wirkt, kann man in den Au­to­bio­gra­phi­en von Ayaan Hirsi Ali und an­de­ren nach­le­sen. Das Kopf­tuch ab­zu­le­gen ist Aus­druck des Wun­sches nach einem frei­en und selbst­be­stimm­ten Leben und rich­tet sich, den je­wei­li­gen Frau­en und Mäd­chen kaum be­wusst, not­wen­dig gegen Fa­mi­li­en­eh­re und Islam. Genau des­we­gen wurde 2005 die da­mals 23-jäh­ri­ge Hatun Sü­rücü auf of­fe­ner Stra­ße in Ber­lin-Tem­pel­hof von ihrem jün­ge­ren Bru­der mit drei Kopf­schüs­sen hin­ge­rich­tet. Das vom Clan be­schlos­se­ne To­des­ur­teil gegen Hatun Sü­rücü, die sich aus einer Zwangs­ehe, in die sie im Alter von 15 Jah­ren ge­presst wurde, be­frei­en konn­te, die ihr Kopf­tuch ab­leg­te und seit­her auch bei der Aus­wahl ihrer Lieb­ha­ber frei lebte, hat ihrem Mör­der in so­zia­ler Hin­sicht nicht ge­scha­det: Eine Mit­ar­bei­te­rin der Ju­gend­ge­richts­hil­fe be­schreibt ihn als Mär­ty­rer und Hel­den, des­sen Tat in Kreuz­berg und in den Ju­gend­ge­fäng­nis­sen „viel Ver­ständ­nis“ ent­ge­gen­ge­bracht wird. Die Be­tei­li­gung der gan­zen Fa­mi­lie ver­deut­lich­te sich im Be­such des Va­ters im Ge­fäng­nis, der sei­nem Jüngs­ten eine gol­de­ne Uhr schenk­te, die die­ser wäh­rend des Pro­zes­ses als Eh­ren­ab­zei­chen trug.
Sätze wie „Die hat doch sel­ber Schuld“ und „Die Hure lief rum wie eine Deut­sche“, wie sie nach der Tat in Ber­li­ner Schu­len um­gin­gen, ver­wei­sen dar­auf, dass alle als Deut­sche und damit syn­onym als Hure be­zeich­net wer­den, die es wagen, ihr Kopf­tuch ab­zu­le­gen. „Das Kopf­tuch ist […] nicht nur abs­trak­tes Sym­bol des is­la­mi­schen Pa­tri­ar­chats in all sei­nen Aus­prä­gun­gen und des Dji­ha­des, der pa­tho­lo­gisch auf die Krise des ers­te­ren re­agiert, son­dern auch in sei­ner stoff­li­chen Ma­te­ria­li­tät ein kon­kre­tes Herr­schafts­in­stru­ment des Phal­lo­zen­tris­mus, das sich phy­sisch in die Lei­ber von Frau­en und Mäd­chen ein­schreibt.“ (37) Davon un­be­ein­druckt ver­kün­det das JMB: „Ein selbst­be­stimm­tes Tra­gen des Kopf­tuchs soll­te nicht als Sym­bol für Zwang ge­se­hen wer­den.“ (38) Die durchs Kopf­tuch ma­ni­fes­tier­te ewige Zu­ge­hö­rig­keit zum is­la­mi­schen Kol­lek­tiv, die­ser Ver­lust jeder per­sön­li­chen Be­son­der­heit hallt in den ste­reo­ty­pen Rufen der stol­zen Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen wie­der, sie mögen doch bitte als In­di­vi­du­um und nicht nur als Mus­li­ma wahr­ge­nom­men wer­den. Die­sem Ruf des dis­kri­mi­nier­ten Islam schließt sich die Aus­stel­lung ohne Ab­stri­che an: „Wie be­schrei­ben die­je­ni­gen, die im Eifer der De­bat­te gern über­hört wer­den, selbst ihre Si­tua­ti­on? Ob re­gel­kon­for­mer Islam oder Kul­tur­mus­li­min­nen, Re­li­gi­on als Pri­vat­sa­che oder Kopf­tuch als Zei­chen kul­tu­rel­ler Selbst­be­stim­mung – Frau­en­stim­men aller Rich­tun­gen kom­men in der Schau zu Wort.“ (39) Nicht Frau­en­stim­men aller Rich­tun­gen be­kom­men vom JMB eine Platt­form, son­dern haupt­säch­lich die einer Rich­tung, der des po­li­ti­schen Islam und ihn schön re­den­den lin­ken Stim­men. Be­son­ders deut­lich wird das in einer wand­ho­hen Kol­la­ge von Zei­tungs­bei­trä­gen, -ti­teln und -co­mics zur Bur­ki­ni­de­bat­te, die fol­gen­der­ma­ßen ein­ge­lei­tet wird: “In dem so­ge­nann­ten Bur­ki­ni-Ver­bot spie­gel­ten sich Angst, Hilf­lo­sig­keit und po­li­ti­scher Ak­tio­nis­mus wider, die durch die jüngs­te An­schlag­se­rie in Frank­reich aus­ge­löst wur­den.“ (40) Und wei­ter heißt es „Unter dem Deck­man­tel der Ver­tei­di­gung von Frau­en­rech­ten wird über das Er­schei­nungs­bild na­tio­na­ler Iden­ti­tä­ten ver­han­delt. Die Frau­en selbst blei­ben meist un­ge­hört.“ (41) Um das zu un­ter­mau­ern, dür­fen die Gen­der-Dschi­ha­dis­tin­nen, die für eine fe­mi­nis­ti­sche Aus­le­gung des Ko­rans an­tre­ten, und is­la­mi­sche Fe­mi­nis­tin­nen nicht feh­len, die sich seit den 1990er Jah­ren zu­neh­men­der me­dia­ler Prä­senz und Be­liebt­heit an west­li­chen Uni­ver­si­tä­ten er­freu­en.
Lady Bitch Ray entdeckt feministischen Muslim-Punk
Ein Aus­zug aus einer Dis­ser­ta­ti­ons­stu­die zur Be­deu­tung des mus­li­mi­schen Kopf­tuchs von Rey­han Şahin, ab­ge­druckt im ak­tu­el­len JMB Jour­nal (42), ver­merkt über die junge Ge­ne­ra­ti­on der stol­zen Mus­li­mas: „Ein über­ra­schen­des Er­geb­nis der Stu­die ergab, dass die ex­pres­siv-mo­disch ge­klei­de­ten Frau­en ihren Glau­ben kon­se­quen­ter prak­ti­zie­ren als die gän­gig oder gar nicht mo­disch ge­klei­de­ten Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen. […] Die Be­klei­dungs­wei­se von äu­ßerst ex­pres­siv ge­klei­de­ten Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen kann als ein Aus­druck des Wi­der­stands und Re­bel­li­on ge­deu­tet wer­den, sich be­wusst nicht an die is­la­mi­schen Klei­dungs­nor­men zu hal­ten, die in­ner­halb streng re­li­giö­ser Com­mu­nities so­zi­al ‚kon­trol­liert‘ wer­den. Die Hal­tung die­ser Frau­en ist ver­gleich­bar mit der Re­vol­te von Punks, sich nicht an Main­stream-Kul­tu­ren an­zu­pas­sen. Eben­so kann das Kopf­tuch in einem an­ti-mus­li­mi­schen Um­feld als Aus­druck des Muts der Trä­ge­rin als auch ihres Wi­der­stands ver­stan­den wer­den, sich trotz An­fein­dun­gen für das Kopf­tuch zu ent­schei­den. […] Was frü­her über­wie­gend als Zei­chen der nicht-aka­de­mi­sier­ten, tür­kisch-mus­li­mi­schen Haus­frau wahr­ge­nom­men wurde, kann heut­zu­ta­ge, je nach Trä­ge­rin, auch Zei­chen einer gut aus­ge­bil­de­ten, selbst­be­stimmt le­ben­den, be­rufs­tä­ti­gen Aka­de­mi­ke­rin sein.“ Soll hei­ßen: Die Grün­de für das Tra­gen eines is­la­mi­schen Kopf­tuchs sind so zahl­reich wie ihre Trä­ge­rin­nen. Die glei­che Rey­han Şahin, die bes­ser als Rap­pe­rin Lady Bitch Ray be­kannt ist, nimmt im glei­chen Text schein­bar bruch­los eine rich­ti­ge, aber ihren ei­ge­nen Aus­sa­gen dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te Ein­ord­nung der Ver­schleie­rung vor: „Das mus­li­mi­sche Kopf­tuch ist […] im Grun­de ge­nom­men ein Zei­chen für die Zu­ge­hö­rig­keit der Trä­ge­rin­nen zum or­tho­do­xen, sun­ni­ti­schen oder schii­ti­schen Islam. Die be­frag­ten Trä­ge­rin­nen ver­ste­hen das Kopf­tuch neben dem fünf­ma­li­gen täg­li­chen Beten als re­li­giö­se Grund­pflicht im Islam, viele heben dabei ihre ‚Liebe zu Gott (Allah)‘ her­vor und ei­ni­ge nen­nen in die­sem Kon­text das ‚is­la­mi­sche Gebot‘, als ‚mus­li­mi­sche Frau‘ ihre ‚Reize zu be­de­cken‘. […] Die meis­ten Frau­en be­trach­ten das Kopf­tuch als wich­ti­gen Teil ihrer Iden­ti­tät, sie wür­den sich ohne es ‚nicht voll­stän­dig‘ oder gar ‚nackt‘ füh­len.“ Das Kopf­tuch ist das Ge­gen­teil eines Be­kennt­nis­ses zur In­di­vi­dua­li­tät, mit ihm wird viel­mehr die Zu­ge­hö­rig­keit zum is­la­mi­schen Kol­lek­tiv nach außen ge­tra­gen, was oft mit einem Ge­fühl von Macht und der Be­zwin­gung der ei­ge­nen Lust­an­sprü­che durch ein ex­ter­na­li­sier­tes Über-Ich ein­her­geht. Die Ganz­kör­per­ver­schleie­rung „hatte einen be­son­de­ren Reiz ver­mit­telt, ein sinn­li­ches Ge­fühl“, schrieb Hirsi Ali rück­bli­ckend. „Ich kam mir da­durch stark vor: Unter die­ser Hülle lag eine bis­lang un­ge­ahn­te, doch po­ten­ti­ell töd­li­che Weib­lich­keit. […] Selt­sa­mer­wei­se gab mir der Um­hang das Ge­fühl, ein In­di­vi­du­um zu sein. Er ver­mit­tel­te eine Bot­schaft der Über­le­gen­heit: Ich war die ein­zig wahre Mus­li­ma.“ (43) Das Kopf­tuch wird zur Iden­ti­tät, indem es In­di­vi­dua­li­tät er­setzt. Es ab­zu­le­gen fühlt sich wie ein Iden­ti­täts­ver­lust an, in­des­sen das ei­ge­ne Ich ohne Kopf­pan­zer nackt scheint. „Mäd­chen wer­den zur Sanft­mut er­zo­gen. Ein mus­li­mi­sches Mäd­chen ver­schwin­det, bis fast nichts mehr von ihrer Per­sön­lich­keit übrig ist. Im Islam ent­wi­ckelt man sich nicht zwangs­läu­fig zum In­di­vi­du­um; viele Men­schen, vor allem Frau­en, ent­wi­ckeln nie einen kla­ren in­di­vi­du­el­len Wil­len. Man un­ter­wirft sich, das ist die wort­wört­li­che Be­deu­tung des Be­griffs Islam.“ (44)
An­statt auf Aus­schnit­te aus dem Comic Per­se­po­lis zu­rück­zu­grei­fen, des­sen erste Seite schon die kind­li­che Trau­er unter dem Kopf­tuch zum Aus­druck bringt, durf­te eine Künst­le­rin, Souf­ei­na Hamed (Tuf­f­ix), die mit der An­fer­ti­gung eines Car­toons be­auf­tragt wurde, das is­la­mi­sche „An­ders Sein“ (45) hy­post­asie­ren und um­deu­ten, wie sie es schon mit der Le­bens- und Glücks­feind­lich­keit des Is­lams an­ge­sichts des Ra­ma­dans ver­moch­te. (46) Im Jahr 2014 hatte sie sich als ha­mas­so­li­da­ri­sche Ga­za-Freun­din ge­ou­tet (47) – an­schei­nend ist dies ein Cur­ri­cu­lum, das zu einem Auf­trag des JMB führt.
Das Vice Ma­ga­zin hat in Neu­kölln auf einer von der Grup­pe „Sa­laam Shalom or­ga­ni­sier­ten und von der Ber­li­ner Milli Görüş-Frak­ti­on (Is­la­mi­sche Fö­de­ra­ti­on Ber­lin) mit­un­ter­stütz­ten Demo, die 2015 unter dem Motto myhead­my­choice statt­fand“ und sich gegen die „in­sti­tu­tio­nel­le Dis­kri­mi­nie­rung“ von Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen rich­te­te, mit den dort an­we­sen­den Ak­ti­vis­tin­nen ge­spro­chen, um deren „per­sön­li­che“ Grün­de für die Ver­schleie­rung zu er­fah­ren: „Mein Kopf­tuch ist meine Iden­ti­tät, ich bin auch damit auf­ge­wach­sen und könn­te mir ein Leben ohne über­haupt nicht vor­stel­len.“ „Wenn ich es ab­ge­nom­men hätte, wäre es mir so vor­ge­kom­men, als würde ich meine Iden­ti­tät oder meine Fa­mi­lie ver­ra­ten. Das Kopf­tuch ist ein Teil von mir.“ „Ich war mir be­wusst, dass es für eine prak­ti­zie­ren­de Mus­li­ma da­zu­ge­hört.“ (48) Gegen sol­che „Ar­gu­men­te“ wand­te sich da­mals der Ge­ne­ral­se­kre­tär des Zen­tralrats der Juden, Ste­phan Kra­mer, im Rah­men der Be­schnei­dungs­de­bat­te, ob­wohl er selbst zu den Be­für­wor­tern der Be­schnei­dung ge­hör­te. Im In­ter­view mit der Zeit sprach er sich nicht nur gegen die Be­haup­tung aus, dass die Be­schnei­dung an­geb­lich keine Kör­per­ver­let­zung sei und nicht schmer­zen würde, son­dern fügte auch noch hinzu: „Ich habe meh­re­re Rab­bi­ner ge­fragt: Wir haben so vie­les ab­ge­schafft, was in der Thora steht, warum nicht auch das? Die meis­ten Ar­gu­men­te über­zeu­gen mich nicht wirk­lich: Es sei iden­ti­täts­stif­tend, und man hat es seit 5.000 Jah­ren so ge­macht. Das al­lein kann noch keine Be­grün­dung sein, die mich zu­frie­den­stellt.“ (49) Eben diese Ein­engung der ei­ge­nen Ar­gu­men­te aus Ver­nunft­grün­den soll­te doch als nicht zu un­ter­schrei­ten­de Min­dest­for­de­rung gel­ten.
Schon 2005 be­merk­te auch Necla Kelek, dass als „be­wuss­te De­mons­tra­ti­on das Kopf­tuch heute nicht in ers­ter Linie von der stum­men Mehr­heit ge­tra­gen (wird), die durch fa­mi­liä­ren Druck ins Haus und in die Tra­di­ti­on ge­presst wird, son­dern es sind oft ge­bil­de­te Frau­en, die ihr Kopf­tuch als Sym­bol der Eman­zi­pa­ti­on be­grei­fen. Psy­cho­lo­gisch ist das ein in­ter­es­san­ter Vor­gang. Da es den mus­li­mi­schen Frau­en nur zum Preis des Bruchs mit der Fa­mi­lie mög­lich wäre, sich gegen die Kon­ven­ti­on zu stel­len, re­agie­ren sie nicht mit Re­bel­li­on“, son­dern „mit Über­an­pas­sung und wer­den zu Vor­kämp­fe­rin­nen des Islam. Sie er­kau­fen sich ein Stück Frei­heit von der Fa­mi­lie, indem sie sich in Glau­bens­fra­gen als mus­ter­gül­ti­ge Ko­ran­schü­le­rin­nen ge­bär­den. Dafür wer­den sie von der Umma ge­lobt. Und sie for­dern diese An­er­ken­nung auch von der deut­schen Ge­sell­schaft. Sie gren­zen sich ab, um als ‚an­ders‘ an­er­kannt zu wer­den. Viel­leicht spü­ren sie, dass die deut­sche Ge­sell­schaft ge­ra­de denen für­sorg­li­chen Schutz ge­währt, die sich als be­son­ders an­ders geben, weil die Deut­schen die­ses immer wie­der als Be­wäh­rungs­pro­be für ihre ei­ge­ne ‚To­le­ranz‘ miss­ver­ste­hen.“ (50)
Lotterie der Schamlosigkeit
Ein auf der Aus­stel­lung ge­zeig­ter Comic mit dem Titel Lot­te­rie der Scham­lo­sig­keit zeigt einen ge­teil­ten Frau­en­kör­per: auf der einen Hälf­te eine Frau in Mi­ni­rock und mit ent­blöß­ter Brust, auf der an­de­ren einen ver­hüll­ten Frau­en­kör­per, wobei die ein­zel­nen Kör­per- oder Klei­dungs­par­ti­en der einen Seite mit wirk­lich frau­en­feind­li­chen Kom­men­ta­ren (Mi­ni­rock als Auf­ruf zur Ver­ge­wal­ti­gung, Ekel vor Kör­per­be­haa­rung, zu viel Schmin­ke = Hure) ver­se­hen ist, wäh­rend die Kom­men­ta­re auf der an­de­re Hälf­te von den Be­su­chern als is­lam­feind­li­che Ur­tei­le ver­stan­den wer­den sol­len. (51) Alle Vor­ur­tei­le sind for­mu­liert aus der Sicht west­li­cher Män­ner und sol­len den Ein­druck ent­ste­hen las­sen: Wir alle wer­den ge­nau­so vor­ur­teils­voll ab­ge­stem­pelt, ob als Oben-Oh­ne-Bade­rin oder als Bur­ki­ni-Trä­ge­rin. Diese be­lie­bi­ge Aus­tausch­bar­keit, die ka­pi­ta­lis­ti­sche Ver­wer­tungs­er­war­tun­gen und Schön­heits­idea­le an Frau­en nicht zu un­ter­schei­den weiß von den grau­en­vol­len Maß­nah­men wie Säu­re­an­grif­fen, Eh­ren­mor­de und Zwangs­ehen – Un­ta­ten und Dro­hun­gen mit Un­ta­ten, mit denen die Trä­ge­rin­nen is­la­mi­scher Kluf­ten sys­te­ma­tisch ge­bro­chen wer­den – ver­deut­licht die Ak­zep­tanz die­ser Ge­walt im Agit­prop-Werk wie auch in der Rea­li­tät. In einem wei­te­ren Wand­text wird man be­lehrt: „Mit ihrer Ent­schei­dung für das Kopf­tuch sind mus­li­mi­sche Frau­en in Eu­ro­pa oft Vor­ur­tei­len aus­ge­setzt: sie wür­den un­ter­drückt, seien un­ge­bil­det oder fremd. In Eu­ro­pa wird der Islam in den letz­ten Jah­ren zu­neh­mend als Be­dro­hung wahr­ge­nom­men und das Kopf­tuch wurde zum Sym­bol einer dif­fu­sen Angst. Mus­li­min­nen sind nicht mehr nur Aus­gren­zung, son­dern auch of­fe­nen An­fein­dun­gen aus­ge­setzt. Gleich­zei­tig for­dern sie ihr Recht ein, auch mit Kopf­tuch voll­wer­ti­ge Mit­glie­der der Ge­sell­schaft zu sein. Die mus­li­mi­sche Kopf­be­de­ckung kon­fron­tiert den Wes­ten mit der Rück­kehr der Re­li­gi­on in den öf­fent­li­chen Raum. Be­mü­hun­gen, mus­li­mi­sche Klei­dung aus der Öf­fent­lich­keit zu ver­ban­nen, ste­hen je­doch im Kon­flikt mit den Grund­rech­ten aller Men­schen.“ (52) Damit macht das JMB, dies­mal frei von jeder Iro­nie, deut­lich, dass nicht das Leid der is­la­mi­schen Frau­en, die in den is­la­mi­schen Staa­ten oder Ge­mein­schaf­ten zur Ver­hül­lung und einem Da­sein nach den Re­geln der Scha­ria ge­zwun­gen sind, oder die Tat­sa­che, dass viele (ex-)mus­li­mi­sche Frau­en auch in Eu­ro­pa ein west­li­ches sä­ku­la­res Leben oft mit dem Leben be­zah­len müs­sen, ver­han­delt wer­den darf, nein, es muss um die The­ma­ti­sie­rung der Vor­ur­tei­le der west­li­chen Men­schen als Quel­le für is­la­mi­sches Lei­den gehen. Ge­ne­rell lässt sich keine Un­ter­schei­dung zwi­schen Zwang und Frei­heit in der Aus­stel­lung fin­den. Eine Ein­rei­hung in die ge­samt­deut­sche Po­si­ti­on ge­lingt schließ­lich allzu leicht: Ein Schul­ter­schlag mit bar­ba­ri­schen Eh­ren­co­di­ces, aus­ge­drückt als Re­li­gi­on, wird ver­lo­gen als Men­schen­recht an­er­kannt. Was laut JMB die Re­li­gio­nen mit­ein­an­der ver­eint, ist die Art der Be­trach­tung von re­li­giö­sen Frau­en, näm­lich durch den vor­ur­teils­vol­len männ­li­chen he­te­ro­se­xu­el­len Blick. Ver­sinn­bild­licht wird die­ser in über­le­bens­gro­ßen Pro­jek­tio­nen von ver­gleichs­wei­se aus­drucks­lo­sen, höchs­tens freund­lich-in­ter­es­sier­ten, aber wahr­lich nicht lüs­ter­nen Män­ner­au­gen­paa­ren, die auf die schon be­spro­che­nen auf­ge­reih­ten Schlei­er­ar­ten bli­cken. Diese Plat­ti­tü­de, die auf eine be­kann­te Er­fah­rung wohl jeder Frau, ob re­li­gi­ös oder nicht, an­spielt, näm­lich an­ge­se­hen zu wer­den und sich da­durch ab und an auch be­läs­tigt zu füh­len, soll vorab ver­söh­nen und lässt dabei das Thema der Aus­stel­lung – die re­li­giö­sen weib­li­chen Kopf­be­de­ckun­gen auf der Grund­la­ge weib­li­cher Sitt­sam­keit – zu­guns­ten der ge­for­der­ten Ein­heit aller Un­ter­drück­ten fal­len. Ir­ri­tie­rend wirkt ein ein­zel­nes Frau­en­au­ge in der Mon­ta­ge, laut einer JMB-Päd­ago­gin hilf­los als „ein Scherz der Künst­ler“ be­zeich­net. Ge­ra­de an die­sem einem Auge soll sich der Pro­test ent­zün­den, wenn die Be­su­che­rin­nen zu den vie­len Augen wer­den und So­li­da­ri­tät mit dem ver­ein­zel­ten Frau­en­au­ge zei­gen – da­durch kön­nen die Mu­se­ums­be­su­che­rin­nen zu Ak­ti­vis­tin­nen wer­den und „den Kampf um öf­fent­li­che An­er­ken­nung“ (53) ge­mein­sam wagen, denn nur so­li­da­risch ge­winnt man den Krieg der Bli­cke.
Der neu­es­te, par­al­lel zur Aus­stel­lung er­folg­te Streich des Mu­se­ums ist das im Mai ge­star­te­te Pro­jekt mit dem Titel „Nicht ohne mei­nen Glau­ben“. Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner ist der Ins­san e.V., der vor ei­ni­gen Jah­ren ver­such­te, mit Gel­dern von Ibra­him El-Za­yat, der nach einem ge­richt­li­chen Ur­teil nun auch legal Mus­lim­bru­der ge­nannt wer­den darf, eine Mo­schee mit rie­si­gem kul­tu­rel­len und ku­li­na­ri­schen Mis­si­ons­ge­län­de zu er­rich­ten. Auf­grund des Geld­ge­bers wurde die Bau­be­wil­li­gung glück­li­cher­wei­se ver­sagt. Dem ge­mein­sa­men Pro­jekt mit dem JMB gehe „es so­wohl um die Sen­si­bi­li­sie­rung der Mehr­heits­ge­sell­schaft als auch um das Em­power­ment der mus­li­mi­schen Com­mu­nities.“ (54) Das Motto der Auf­takt­ver­an­stal­tung lau­te­te: „Ge­mein­sam gegen an­ti­mus­li­mi­schen Ras­sis­mus.“ Und zu die­sem Zweck geht das JMB ein Bünd­nis mit einem Ver­ein ein, der wis­sent­lich be­reit war, sich von je­man­dem fi­nan­zie­ren zu las­sen, der bis vor kur­zem auf www.​islam-​online.​net noch als Ver­bin­dungs­mann der Mus­lim­brü­der in Deutsch­land ge­lis­tet war. „Das Mu­se­um möch­te etwas be­wir­ken, möch­te die Be­su­cher in einer Weise er­rei­chen, die ihr Den­ken und viel­leicht sogar ihr Han­deln be­ein­flusst.“ (55) Nicht erst in An­be­tracht die­ser neu­es­ten Ent­glei­sung in Form einer Aus­stel­lung wäre zu hof­fen, dass sie dies nicht tun. Aber das wäre nicht nur naiv, son­dern schon fast dumm, denn mit jähr­li­chen Be­su­cher­zah­len um die 700.000, also 2.000 täg­lich, ist das Jü­di­sche Mu­se­um Ber­lin ein Major Play­er in der haupt­städ­ti­schen Ideo­lo­gie­pro­duk­ti­on. (56)
Pau­let­te Gens­ler/ Ka­tha­ri­na Klin­gan (Ba­ha­mas/2017)
Anmerkungen:
  1. Im Ge­setz zur Er­rich­tung einer „Stif­tung Jü­di­sches Mu­se­um Ber­lin“ heißt es in Pa­ra­graf 2, Ab­satz 1: „Zweck der Stif­tung ist es, jü­di­sches Leben in Ber­lin und in Deutsch­land, die von hier aus­ge­hen­den Ein­flüs­se auf das eu­ro­päi­sche und das au­ßer­eu­ro­päi­sche Aus­land sowie die Wech­sel­be­zie­hun­gen zwi­schen jü­di­scher und nicht­jü­di­scher Kul­tur zu er­for­schen und dar­zu­stel­len sowie einen Ort der Be­geg­nung zu schaf­fen.“ https://​www.​gesetze-​im-​internet.​de/​jmbstiftg/​BJNR 213800001.​html
  2. Stif­tung Jü­di­sches Mu­se­um Ber­lin: Ge­schich­ten einer Aus­stel­lung. Zwei Jahr­tau­sen­de deutsch-jü­di­sche Ge­schich­te, Ber­lin 2001, 16.
  3. ebd., 18.
  4. www.​taz.​de/!​5112744/
  5. Stif­tung Jü­di­sches Mu­se­um Ber­lin: Ge­schich­ten einer Aus­stel­lung, 203.
  6. ebd., 12 f.
  7. SJMB: Ge­schich­te einer Aus­stel­lung, 14.
  8. http://​www.​bun​desp​raes​iden​t.​de/​SharedDocs/​Reden/​DE/​Johannes-​Rau/​Reden/​2001/​09/​20010909_​Rede.​html. Die heu­ti­ge Pro­gramm­di­rek­to­rin des JMB lie­fert für diese Klage in einem In­ter­view mit der Taz die not­wen­di­ge Re­van­che. Sie er­klärt dort, wieso Ber­lin solch ein loh­nen­des Ziel von aus­wan­dern­den jun­gen Is­rae­lis sei und kann ver­kün­den: „Für Is­ra­el ist das wirk­lich ein Brain­d­rain, ein Aus­zug gut aus­ge­bil­de­ter jun­ger Leute. Das ist ein Pro­blem für das Land. […] Es sind vor­wie­gend die Kri­ti­ker und Li­be­ra­len, die das Land ver­las­sen.“ http://​www.​taz.​de/!​5037995/. Da lacht das links­deut­sche Herz, das eben in ers­ter Linie deutsch ist, gleich drei­fach. Ers­tens kommt das ver­trie­be­ne Hu­man­ka­pi­tal heim ins Reich, zwei­tens lei­det der zio­nis­ti­sche Staat an­geb­lich dar­un­ter und drit­tens stellt eine Jüdin die­sen Staat nun auch noch as­so­zia­tiv in die Tra­di­ti­ons­li­nie zum Drit­ten Reich.
  9. www.​bun​desp​raes​iden​t.​de/​SharedDocs/​Reden/​DE/​Johannes-​Rau/​Reden/​2001/​09/​20010909_​Rede.​html
  10. http://​gerhard-​schroeder.​de/​2003/​03/​20/​beginn-​irak-​krieg/. Josch­ka Fi­scher be­schwich­tig­te da­mals in Rich­tung der zuvor ge­maß­re­gel­ten Polen und an­de­ren Ost­völ­ker, wel­che sich Old Eu­ro­pe ver­wei­gert hat­ten: „Ich füge aus­drück­lich hinzu: Ich ver­ste­he nur zu gut die an­de­re Sicht vie­ler Ost­eu­ro­pä­er, vor allen Din­gen die un­se­rer pol­ni­schen Freun­de. An­ge­sichts der Er­fah­rung mit vier pol­ni­schen Tei­lun­gen, mit Russ­land und auch mit uns ist es selbst­ver­ständ­lich, dass sie eine an­de­re Sicht­wei­se haben. Ge­ra­de wir Deut­sche wis­sen aus un­se­rer ei­ge­nen Er­fah­rung mit dem Zu­sam­men­wach­sen nach der deut­schen Ein­heit, wel­che Schwie­rig­kei­ten be­ste­hen, wel­che Ge­duld und wel­che Sen­si­bi­li­tät im Auf­ein­an­der­zu­ge­hen not­wen­dig sind.“ www.​doc​umen​tarc​hiv.​de/​brd/​2003/​rede_​fischer_​irakkrieg.​html
  11. www.​bun​desp​raes​iden​t.​de/​SharedDocs/​Reden/​DE/​Johannes-​Rau/​Reden/​2001/​09/​20010909 _Rede.​html
  12. Ein Fel­lowship hat u.a. Rosa Fava inne, die Au­to­rin von Die Neu­aus­rich­tung der Er­zie­hung nach Ausch­witz in der Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft. Eine ras­sis­mus­kri­ti­sche Dis­kurs­ana­ly­se, also die Neu­aus­rich­tung der Er­zie­hung von den An­stö­ßen Ador­nos hin zu Fou­caults Aus­las­sun­gen über Macht und Dis­kurs. Hier ist sie ver­tre­ten mit dem Pro­jekt: „Di­dak­tik des Nah­ost­kon­flikts“. Mit die­ser Spe­zi­al­päd­ago­gik be­schäf­tig­te sich bis­her vor allem die Ama­deu An­to­nio Stif­tung, die Leu­ten bei­bringt, wie man Is­ra­el kri­ti­siert, ohne an­ti­se­mi­tisch zu wir­ken – Sub­ti­li­täts­trai­ning für An­ony­me An­ti­se­mi­ten.
  13. https://​www.​jmberlin.​de/​pre​ssem​itte​ilun​g-​vom-​7-​oktober-​2011
  14. Denkt man an die ver­scho­be­ne Er­öff­nung, ist es eben auch der zehn­jäh­ri­ge Jah­res­tag der An­schlä­ge vom 11.​September.
  15. www.​bpb.​de/​apuz/​29641/​kul​turd​ialo​ge-​in-​der-​politischen-​anwendung?​p=all
  16. Naika Fo­rou­tan: Kul­tur­di­alo­ge zwi­schen dem Wes­ten und der Is­la­mi­schen Welt: Eine Stra­te­gie zur Re­gu­lie­rung von Zi­vi­li­sa­ti­ons­kon­flik­ten. Wies­ba­den 2004.
  17. Eine wei­te­re Perle sei hier nicht vor­ent­hal­ten: „So ar­gu­men­tier­ten fun­da­men­ta­lis­ti­sche Den­ker des Islam wie Sey­y­ed Qutb oder Has­san al Tura­bi, sie woll­ten von der li­be­ra­len Re­gie­rungs­form, wie sie der Wes­ten pro­pa­giert, ab­wei­chen. Sie sahen die li­be­ra­len Re­gie­rungs­for­men des Wes­tens als ge­schei­tert an, da sich nach ihrer An­sicht die mo­der­ne west­li­che Ge­sell­schaft of­fen­sicht­lich in einer Krise be­fin­det. Hier fin­den sich Par­al­le­len zu Ideen der fran­zö­si­schen Exis­ten­tia­lis­ten, eben­so wie zu Vor­stel­lun­gen deut­scher Phi­lo­so­phen, wie Hork­hei­mer und Hei­deg­ger.“ (Fo­rou­tan, 81)
  18. Im In­ter­view mit Te­le­po­lis ant­wor­te­te sie auf die Frage, ob sie denn im Rah­men der In­te­gra­ti­ons­de­bat­te nur For­de­run­gen an die „Mehr­heits­ge­sell­schaft“ und keine an die Mus­li­me hätte, wie folgt: „Ehr­lich ge­sagt, halte ich den Dis­kurs auf mus­li­mi­scher Seite für in Ord­nung. Ich finde ge­ra­de das neue Selbst­be­wusst­sein der Mus­li­me gut.“ (2010) www.​heise.​de/​tp/​features/​Mehr-​Muslime-​in-​ges​ells​chaf​tlic​he-​Sch​lues​selp​osit​ione​n-​3385709.​html. Die Be­schrei­bung des von ihr ge­lei­te­ten Pro­jekts an der HU na­mens „Heymat“ ver­kün­det: „Be­grif­fe wie Par­al­lel­ge­sell­schaft, Ho­me-Grown-Ter­ro­rism, Hass­pre­di­ger, Zwangs­ehe und Eh­ren­mord über­la­gern die Wahr­neh­mung der Mehr­heits­ge­sell­schaft zum Thema Islam und füh­ren zu an­stei­gen­der Is­la­mo­pho­bie und an­ti-mus­li­mi­schem Ras­sis­mus.“ Projekte.​hu-​berlin.​de/​de/​heymat/​Projekt. Und sol­che Is­lamex­per­tin wird ins JMB be­stellt, um zu ver­si­chern, dass das Pro­blem nur das Reden über den Islam, aber nicht der Islam selbst sei; dass also nicht die Phä­no­me­ne wie Eh­ren­mord oder Zwangs­hei­rat die Wahr­neh­mung prä­gen, son­dern nur die Be­grif­fe. Das Pro­blem sind also nicht die 125 Eh­ren­mor­de in Deutsch­land zwi­schen 1996 und 2005 – die of­fi­zi­el­len Zah­len be­sa­gen 78 Fälle mit 109 Op­fern, 39 (+4 Un­ge­bo­re­ne und 17 Mord­ver­su­che) im Jahr 2016. Von der Dun­kel­zif­fer sei hier gar nicht ge­spro­chen. Hin­ge­wie­sen wer­den soll­te nur dar­auf, dass es sich kei­nes­wegs um ein rei­nes Phä­no­men der dümms­ten ana­to­li­schen Hin­ter­land­bau­ern han­delt. Im Jahre 2006 spra­chen sich 30% Pro­zent der tür­ki­schen Stu­den­ten in einer Stu­die für Eh­ren­mor­de aus. Frap­pant ist je­doch vor allem die Hal­tung von An­ti­fa, zahl­rei­chen Stif­tun­gen und sons­ti­gen Lin­ken, für die die Zah­len der To­des­op­fer rech­ter Ge­walt oft­mals An­lass sind, ein Vier­tes Reich an die Wand zu malen. Diese Zah­len lie­gen zwi­schen 1990 und 2010, also in einem deut­lich grö­ße­ren Zeit­raum, bei 156 (höchs­te Zäh­lung, of­fi­zi­ell auch 78). Eh­ren­mor­de sind je­doch in der Regel für diese Leute kei­nes­wegs ein An­lass zu einer De­mons­tra­ti­on oder einem Bünd­nis.
  19. Der Link zur Ver­an­stal­tung wurde spä­ter vom Mu­se­um ent­fernt. Spon­ta­ne Nach­fra­gen waren nicht ge­stat­tet, es wur­den nur aus­ge­wähl­te schrift­lich Ein­ge­reich­te vor­ge­le­sen.
  20. https://​www.​jmberlin.​de/​sites/​default/​files/​ant​isem​itis​m-​in-​europe-​today_​2-​klug.​pdf
  21. https://​www.​jmberlin.​de/​sites/​default/​files/​ant​isem​itis​m-​in-​europe-​today_​3-​claussen_​dt.​pdf
  22. https://​www.​jmberlin.​de/​sites/​default/​files/​ant​isem​itis​m-​in-​europe-​today_​6-​gans.​pdf
  23. taz.​de/!​5054595
  24. „Seine Mehr­deu­tig­keit liegt so­wohl im Im­pe­ra­tiv zu be­schnei­den, als auch im Ge­fühl von Juden und Mus­li­men, sich bei einem Ver­bot aus der Bun­des­re­pu­blik ver­ab­schie­den zu müs­sen.“ Die „Mehr­deu­tig­keit“, auf wel­che das Haus so stolz ist, sug­ge­riert hin­ge­gen eine Gleich­wer­tig­keit von re­li­giö­sem Gebot, oft­mals im Range der Pflicht, die von der Ge­mein­schaft pe­ni­bel über­wacht wird, und dem Ge­fühl, dass es sich hier um eine ge­plan­te Ver­trei­bung hand­le.
  25. https://​www.​jmberlin.​de/​sites/​default/​files/​katalog_​haut_​ab_​einleitung.​pdf S. 19, vgl. auch die Recht­fer­ti­gungs­schrift des „Gui­des Andy Si­ma­no­witz“: www.​jmberlin.​de/​blog/​2015/​02/​hamsterrad-​der-​arg​umen​tati​on/#​more-​4388
  26. https://​www.​jmberlin.​de/​ausstellung-​eran-​shakine
  27. Das da­zu­ge­hö­ri­ge im Hir­mer Ver­lag her­aus­ge­ge­be­ne Buch wird des­halb auch fol­ge­recht so an­ge­kün­digt: „Mos­lems, Chris­ten und Juden haben viel ge­mein­sam. Eran Shaki­ne lässt sie des­halb in sei­nen groß­for­ma­ti­gen Öl-Stick-Zeich­nun­gen in eben­so tief­sin­ni­gen wie hu­mor­vol­len Ak­tio­nen als ein nicht un­ter­scheid­ba­res Trio auf­tre­ten.“ http://​www.​hir​merv​erla​g.​de/​de/​titel-​1-​1/​eran_​shakine-​1454/. Hier fal­len die Un­ter­schie­de also schon als abs­trak­te weg.
  28. www.​jmberlin.​de/​ausstellung-​cherchez-​la-​femme
  29. https://​issuu.​com/​jmb_​journal/​docs/​jmb_​journal_​2017 S. 20.
  30. https://​www.​jmberlin.​de/​ausstellung-​cherchez-​la-​femme
  31. https://​issuu.​com/​jmb_​journal/​docs/​jmb_​journal_​2017 S. 24.
  32. www.​jmberlin.​de/​ausstellung-​cherchez-​la-​femme
  33. www.​faz.​net/​aktuell/​feuilleton/​meninhijab-​gegen-​die-​kop​ftuc​hpfl​icht-​in-​iran-​14365518.​html
  34. Dass Non­nen even­tu­ell einer de­zent an­de­ren Be­wer­tung un­ter­lie­gen, zeigt sich schon, wenn man be­denkt, dass es bis 1900 in Deutsch­land den so­ge­nann­ten Klos­ter­tod gab. Dies hieß, dass eine Nonne, nach­dem sie ihr Ge­lüb­de ab­ge­legt hatte, ihre Rechts­fä­hig­keit ver­lor, sie galt für den Staat recht­lich als ver­stor­ben.
  35. Be­züg­lich der ge­sell­schaft­li­chen Sicht auf Kopf- und Ge­sichts­ver­hül­lung sei hier die kom­pa­ra­ti­ve Stu­die The Birth­place of the Arab Spring aus dem Jahr 2013/2014 wärms­tens emp­foh­len. In die­ser wer­den die Ge­sell­schaf­ten von Tu­ne­si­en, Tür­kei, Li­ba­non, Irak, Pa­kis­tan, Sau­di-Ara­bi­en und Ägyp­ten un­ter­sucht. On­line: http://​mevs.​org/​files/​tmp/​Tunisia_​FinalReport.​pdf. Eine bes­se­re Dar­stel­lung der Er­geb­nis­se zum Kopf­tuch fin­det sich hier: www.​pewresearch.​org/​fact-​tank/​2014/​01/​08/​what-​is-​appropriate-​attire-​for-​women-​in-​muslim-​countries/. Die Zah­len zur „An­ge­mes­sen­heit“ einer Frau ohne Kopf­tuch sind be­son­ders deut­lich: Tu­ne­si­en 15 Pro­zent, Ägyp­ten 4 Pro­zent, Tür­kei 32 Pro­zent, Irak 3 Pro­zent, Li­ba­non 49 Pro­zent, Pa­kis­tan 2 Pro­zent und Sau­di-Ara­bi­en 3 Pro­zent. Die Zah­len aus der Tür­kei und dem Li­ba­non dürf­ten sich durch den An­teil der Ale­vi­ten bzw. Chris­ten sowie lai­zis­ti­scher Rest­be­stän­de (auch in Tu­ne­si­en) leicht er­klä­ren las­sen. Al­ter­na­tiv kann man sich auch die rund 50 letz­ten Staa­ten in den je­wei­li­gen Glo­bal Gen­der Gap Re­ports an­schau­en und wird eine wenig über­ra­schen­de Ge­mein­sam­keit er­ken­nen.
  36. www.​faz.​net/​aktuell/​ges​ells​chaf​t/​menschen/​saudi-​arabien-​frau-​nach-​foto-​ohne-​kopftuch-​verhaftet-​14573895.​html
  37. Tho­mas Maul: Sex, Dji­had und Des­po­tie. Frei­burg 2010, 122.
  38. Hin­ter­grund­in­for­ma­ti­on: Wand­tex­te – Die Ka­pi­tel der Aus­stel­lung, https://​www.​jmberlin.​de/​pre​ssei​nfor​mati​on-​vom-​30-​maerz-​2017
  39. www.​jmberlin.​de/​ausstellung-​cherchez-​la-​femme
  40. Aus der Aus­stel­lung.
  41. Aus der Aus­stel­lung.
  42. https://​issuu.​com/​jmb_​journal/​docs/​jmb_​journal_​2017, S. 46 ff.
  43. Ayaan Hirsi Ali: Mein Leben, meine Frei­heit, Mün­chen 2006, 126.
  44. ebd., 137.
  45. https://​issuu.​com/​jmb_​journal/​docs/​jmb_​journal_​2017 S. 66/67
  46. http://​tuffix.​net/​portfolio/​july-​ramadan-​2015/
  47. http://​tuffix.​net/​portfolio/​we-​will-​not-​go-​down/ mit Ver­weis auf die­ses, von Youtube ge­sperr­te Lied: (https://​www.​youtube.​com/​watch? v=dlf­hoU66s4Y) „We Will Not Go Down (Song For Gaza)“ des sy­risch-ame­ri­ka­ni­schen Sän­gers Mi­cha­el Hearts mit dem sym­pa­thi­schen Re­frain: „We will not go down in the night wi­thout a fight / You can burn up our mos­ques and our homes and our schools / But our spi­rit will never die / We will not go down in Gaza to­night“.
  48. www.​vice.​com/​de/​article/​wir-​haben-​junge-​frauen-​gefragt-​warum-​sie-​kopftuch-​tragen-​myh​eadm​ycho​ice-​berlin-​neukoelln-​439
  49. www.​zen​tral​ratd​jude​n.​de/​de/​article/​3850.​html
  50. Necla Kelek: Die frem­de Braut, Mün­chen 2006, 260.
  51. Im Ka­ta­log der Aus­stel­lung auf S.4, https://​issuu.​com/​jmb_​journal/​docs/​jmb_​journal_​2017
  52. Aus der Aus­stel­lung.
  53. Aus der Aus­stel­lung.
  54. https://​www.​jmberlin.​de/​pod​iums​disk​ussi​on-​pro​jekt​auft​akt-​nicht-​ohne-​meinen-​glauben
  55. Stif­tung Jü­di­sches Mu­se­um Ber­lin: Ge­schich­ten einer Aus­stel­lung, S. 18.
  56. www.​jmberlin.​de/​geschichte-​unseres-​museums



Frauen ohne Schleier - Muslimische Laizistinnen in Frankreich


In Frankreich gilt eigentlich die strikte Trennung von Staat und Religion. Doch in den muslimisch geprägten Sozialbau-Siedlungen rund um die großen Städte wird dieses Prinzip im Alltag immer mehr ausgehebelt. Das muslimische Frauenkollektiv „Femme sans voile“ will die Rückkehr zum Schleier jedoch nicht so einfach hinnehmen. Von Suzanne Krause: Nadia Benmissi hat sich mit ihren beiden Mitstreiterinnen in einem Café in Aubervilliers verabredet. Sie sind die einzigen weiblichen Gäste hier. Die Aktivistinnen des Kollektivs „Femmes sans voile“ – „Frauen ohne Schleier“ – wollen zeigen, dass sich muslimische Frauen im öffentlichen Raum nicht verstecken müssen. Vor ihnen liegt ein Foto. Es zeigt ein tief verschleiertes Mädchen an der Hand seines Vaters. Nur sein Gesicht ist nicht bedeckt. Das Kind ist vielleicht sieben oder acht Jahre alt. Eine Straßenszene, die aus Kabul stammen könnte. Aber das Foto wurde kürzlich in Aubervilliers aufgenommen.

Nach der Schule wird der Schleier angelegt

Dass extrem-islamistische Umtriebe in Aubervilliers wie in anderen Vorstädten immer mehr um sich greifen, erlebt Nadia Benmissi fast täglich. Vor einem guten Vierteljahrhundert flüchtete sie vor den Fundamentalisten aus Algerien nach Frankreich. Nun unterrichtet die modisch gekleidete Endfünfzigerin an einer Realschule in Aubervilliers. Dort haben Kopftuch und Schleier seit langem Hausverbot, wie an allen Schulen im Land.
„Ich sehe nun schon Zwölfjährige, die, kaum haben sie abends das Schulgelände verlassen, vor der Pforte den Schleier anlegen. Neulich habe ich mit einer Klasse von 14-, 15-Jährigen diskutiert und ihnen erklärt, dass früher alle Religionen den Frauen Schleier oder Kopftuch auferlegt haben. Und das dies in der muslimischen Welt schon vor dem Koran der Fall war. Da sagte eine Schülerin zu mir: Ich hätte Lust, Sie für diese Äußerungen umzubringen.“Nadia Benmissi steht das Entsetzen immer noch ins Gesicht geschrieben. Sie kennt das Mädchen schon seit Jahren.
„Ich war sehr erschrocken, dass jemand, der die republikanische Schule in Frankreich besucht, so gewalttätige Reden schwingen kann. Und aus meinen Erfahrungen mit den Fundamentalisten damals in Algerien weiß ich, dass sie ihre Worte ernst meinte. Weil ihr das so eingetrichtert wurde. Heute besucht dieses Mädchen eine Koranschule in Mali, sie hat ihrem Geburtsland Frankreich den Rücken gekehrt.“

Bedroht und beschimpft

An Benmissis Seite kämpft auch Nadia Ould-Keci gegen den Schleier. Ihre Eltern wanderten aus Algerien ein, sie selbst kam in Frankreich zur Welt. Neulich beschimpfte ihr Neffe sie wegen ihres Engagements als Abtrünnige, als Ungläubige. Die beiden Frauen trauen sich was: So viel Zivilcourage kann gefährlich werden. Ihr winziges Kollektiv „Femmes sans voile“ hat einen Brief an Dalil Boubakeur, den Präsidenten des französischen Islamrats, geschrieben. Denn im vergangenen Juni veröffentlichte der Islamrat, selbst ernanntes Sprachrohr für 90 Prozent der einheimischen Muslime, eine 15-seitige Standortbestimmung. In diesen, so der Titel, ‚Staatsbürgerlichen Regelungen der Muslime in Frankreich für das Zusammenleben‘, appellieren die Verfasser an die Muslime, die Werte der Republik zu respektieren – ebenso wie das Burka-Verbot im öffentlichen Raum. Doch gleichzeitig steht im Text, der Kopfschleier für Musliminnen sei Vorschrift. Ein Unding für Nadia Ould-Keci.Wir haben Boubakeur geschrieben, dass im Koran unserer Ansicht nach keineswegs Frauen die Kopfbedeckung vorgeschrieben ist. Wir haben ihm mitgeteilt, dass seine Position sich der der radikalen Islamisten annähert. Und dass dies gefährlich ist für uns, für die Gesellschaft. Wir enden mit den Worten: Ihr Standpunkt ist anachronistisch und gefährlich für die Gesellschaft. Denn das Erste, was radikale Islamisten weltweit tun bei ihrem Vormarsch: Sie nötigen Frauen, sich zu verhüllen.“

Appell an den Staatspräsidenten Auf eine Antwort warten die Aktivistinnen bis heute. Nun wollen sie Staatspräsident Hollande schreiben: Er möge den Kopfschleier aus dem öffentlichen Raum verbannen.

Wasser auf ihre Mühlen ist die flammende Rede, die Premierminister Manuel Valls am Mittwoch in der Nationalversammlung hielt. Dabei rief der Innenminister unter anderem zu neuen Maßnahmen auf, in den Schulen, vor allem in Vorstädten wie Aubervilliers, das republikanische Laizitätsprinzip hochzuhalten.
Ein Wunsch, den auch Staatspräsident Hollande gestern Mittag in Paris bekräftigte, bei einer Ansprache im Institut der arabischen Welt.






Europa: Der Fall der verschwindenden Frauen





Judith Bergman, Gatestone Institute | INN: JB
Frauen sind buchstäblich aus Cafés und Bars in bestimmten, vorwiegend muslimischen Vororten in Frankreich verschwunden, heißt es in gerade ausgestrahltem Undercover-Material des Fernsehsenders France 2. Die Bilder zeigen die zwei Aktivistinnen Nadia Remadna und Aziza Sayah von der Frauenrechtsgruppe La Brigade des Mères (Mütterbrigade), die ein Café im Pariser Vorort Sevran betreten, wo ihnen Überraschung und Feindseligkeit der ausschließlich männlichen Kunden entgegenschlägt. Einer sagte ihnen: "Es wäre am besten, ihr wartet draußen. Hier sind Männer ... in diesem Café gibt es keine Diversität."

von Judith Bergman, Gatestone Institute



  • "Es wäre am besten, ihr wartet draußen. Hier sind Männer ... in diesem Café gibt es keine Diversität." – ein männlicher Gast in einem Café in Servan im Fernsehsender France 2
  • "In diesem Café gibt es kein Mischen. Wir sind in Sevran, nicht in Paris. Hier gibt es eine andere Mentalität. Es ist wie Zuhause." – ein weiterer männlicher Gast in einem Café in Servan im Fernsehsender France 2
  • Frauen sind anscheinend aus den Cafés und von den Straßen "getilgt worden"... "Jetzt meiden sie also die Straßen und werden unter Druck gesetzt Selbstzensur auszuüben und still zu schweigen." – Caroline Sinz, Journalistin, Fernsehsender France 2
  • Die Islamisierung ist von Qatars bedeutenden Investitionen in Frankreich – besonders in Moscheen – während der letzten fünf Jahre geschürt und gestärkt. Diese Investitionen stehen aktuell bei etwa $22 Milliarden.
  • "Es gibt eine oft von Minderheitengruppen über eine Mehrheit ausgeübte, unangebrachte Form der Moral, die zu der Tatsache führt, dass der öffentlichen Raum, der Männern wie Frauen gehören sollte, für Frauen nicht zugänglich ist." – Pascale Boistard, ehemalige französische Ministerin für Frauenrechte.
  • Französische Minister heucheln Überraschung und Empörung, dass Frauen in diesen Vororten schließlich dem unaufhörlichen Terror gegen sich erlegen sind und von den Straßen verschwinden.

Ein weiterer Kunde sagte ihnen: "In diesem Café gibt es kein Mischen. Wir sind in Sevran, nicht in Paris. Hier gibt es eine andere Mentalität. Es ist wie Zuhause."

In einem Vorort von Lyon sprach die Journalistin Caroline Sinz von France 2 TV mit einer jungen Frau, die sagte, sie habe schlicht zu viel Angst um auszugehen; sie trägt Schlabberlook und kein Makeup, um von den muslimischen Männern im Viertel nicht angegangen zu werden.

Sinz drückt es so aus: Frauen sind aus den Cafés und von den Straßen "getilgt worden". Sinz erklärte weiter, dass Frauen in diesen Gegenden früher gegen den Status quo protestierten, aber heute nicht mehr.

"Sie haben Angst, sie haben bereits in vielen Städten ihre Meinung gesagt und wurden beleidigt und angegriffen... Jetzt meiden sie also die Straßen und werden unter Druck gesetzt Selbstzensur auszuüben und still zu schweigen."

Axelle Lemaire, Frankreichs Ministerin für digitale Angelegenheiten und erstes offizielles Mitglied der Regierung, die das Material kommentierte, sagte, die Bilder schienen einen "nicht zu tolerierenden" und "illegalen" Fall an "Diskriminierung von Frauen" zu zeigen. Sie fügte allerdings rasch an, dass es keine Frage der Religion sei und sagte, Frankreichs muslimische Gemeinden sollten nicht dafür verantwortlich gemacht werden.

Lemaires Kommentar zur Religion offenbart einmal mehr die vorsätzliche Ignoranz, die so viele in Europas politischem Establishment in ihrer Weigerung zur Schau stellen sich mit den Problemen der Islamisierung auseinanderzusetzen. Sevran ist Teil des Distrikts Seine-Saint-Denis, einer Gegend, in der bei einer Gesamtbevölkerung von 1,4 Millionen Menschen mehr als 600.000 Muslime wohnen. Bereits 2011 zeigte ein Bericht des äußerst respektierten Politikwissenschaftlers und Islamexperten Gilles Kepel, "Banlieue de la République" (Vorort der Republik), dass Seine-Saint-Denis, wie auch andere Vororte, zu islamischen Parallelgesellschaften werden, die zunehmend vom Rest der französischen Gesellschaft abgeschnitten sind. Dass Frauen inzwischen von den Straßen Sevrans verschwinden, kann ist nicht von der Tatsache der Islamisierung dieser Gesellschaften zu trennen.

Die Islamisierung ist von Qatars bedeutenden Investitionen in Frankreich – besonders in Moscheen – während der letzten fünf Jahre geschürt und gestärkt. Diese Investitionen stehen aktuell bei etwa $22 Milliarden. Investition in Moscheen sind die Art wie Qatar offensichtlich den Wahhabismus/Salafismus – eine besonders radikale Form des Islam – überall in der Welt verbreitet.

Das islamische Scharia-Recht ist ziemlich klar, was die Rolle der Frau im Islam angeht; französische Politiker wären durchaus gut beraten einen Koran zu öffnen, bevor sie verkünden die jüngsten Ereignisse hätten "nichts mit dem Islam zu tun". Der Koran erklärt, dass eine Frau in allen Dingen ihrem Mann zu gehorchen [Sure 4,34][1] und dass sie ihre Rolle im Haus hat, wo sie vorzugsweise bleiben sollte, außer sie hat eine legitime Besorgung außerhalb des Hauses zu erledigen [Sure 33,33].[2] In Ländern wie Saudi-Arabien, in denen die Scharia das Recht des Landes ist, kann eine Frau das Haus nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes verlassen.

Bedenkt man die untergeordnete Rolle der Frau im Scharia-Recht, dann ist es eine nur natürliche Entwicklung, dass diese französischen Vororte, die islamisiert worden sind und wo die Scharia hoch geachtet wird, heute Saudi-Arabien gleichen. Die zunehmenden Bemühungen der Islamisierung, unterstützt mit Geld und Einfluss aus Qatar, kann nur für diejenigen der kulturellen und politischen Eliten überraschend kommen, die es verbissen ablehnen die Realitäten anzuerkennen und mit ihnen klarzukommen.

Ein weiterer französischer Politiker, der ehemalige Arbeitsminister Eric Woerth, sagte, die Bilder "stechen ins Herz der Republik. Das Herz der Republik ist die Gleichheit von Männern und Frauen." Aber kommt diese leidenschaftliche Erklärung von "liberté, égalité, fraternité" nicht etwas zu spät? Wo sind diese Politiker gewesen? Vor einem Jahr sagte Pascale Boistard, damals Frankreichs Ministerin für Frauenrechte, in einem Interview:

"Es gibt auf unserem Territorium Gebiete, in denen Frauen nicht anerkannt sind, in denen sie nicht respektiert werden und in denen sie fast dazu verpflichtet sind mit dieser Tatsache als Belästigung im Alltagsleben zu leben. Und jeder scheint das mehr oder weniger normal zu finden... In vielen Vierteln sind Frauen auf bestimmte Gebiete beschränkt (das Foyer, den Ausgang der Schule...) und kommen in anderen praktisch nicht vor, so an Sportstätten oder Unterhaltungsorten. Ist es normal, dass man an einigen Orten keine Frauen in Cafés finden kann? Es gibt eine oft von Minderheitengruppen über eine Mehrheit ausgeübte, unangebrachte Form der Moral, die zu der Tatsache führt, dass der öffentlichen Raum, der Männern wie Frauen gehören sollte, für Frauen nicht zugänglich ist."

Die Unterordnung, Erniedrigung und Terrorisierung von Frauen in den Vororten geht seit Jahrzehnten vonstatten, direkt unter der Nase dieser Politiker, die behaupten sich um die Rechte von Frauen und "das Herz der Republik" zu sorgen, aber ignorant blieben. 2002 beschrieb Samira Bellil, die verstorbene Autorin von "Dans l'enfer des tounantes' (deutscher Titel: Durch die Hölle der Gewalt), dass Ende der 1980-er Jahre ihr Leben als Teenager in den Vororten – wie der Titel nahe legt – die reine Hölle war. Im Gespräch mit dem Magazin Time sagte sie 2002: "Von dem Augenblick an, an dem ein Mädchen den Fuß nach draußen setzt,
glauben die Typen, sie hätten das Recht über uns zu urteilen und uns anders zu behandeln. In extremen Fällen führt das zu Gewalt oder Aggression." Bellil wurde wiederholt von muslimischen Jugendlichen gruppenvergewaltigt, die sie kannten und sie ins Visier nahmen, weil "jedes Mädchen im Viertel, das raucht, Makeup genutzt oder attraktive Kleidung trägt eine Hure ist". Damals berichtete Time weiter:

"Die Polizei mag in den Gegenden aus Angst vor Gewalt nicht patrouillieren. Das Ergebnis: Anstand und Ordnung sind in vielen Banlieues zusammengebrochen und Banden junger Männer haben das Gefühl sie können Frauen ungestraft angreifen..."

Das ist fünfzehn Jahre her.

Im selben Artikel interviewte Time auch Fadela Amara, Leiterin der Organisation Ni Putes ni Soumise" (Weder Huren noch Unterworfene), die dafür kämpft, dass Frauen in der Lage sind ein normales, modernes Leben zu führen. Amara sagte, seit 1992 müssen die Frauen in den Vororten Frankreichs mit dem sich verbreitenden Einfluss islamischer Fundamentalisten fertig werden:

"Im Verlauf der letzten 10 Jahre hat sich die Stellung der Frauen in den Banlieues radikal verschlechtert... Wir sehen eine Zunahme an Beleidigungen junger Frauen, die Jeans tragen, einen Anstieg in Zwangs- und arrangierten Ehen, dass junge Frauen genötigt werden die Schule abzubrechen sowie ein stärkeres Vorkommen von Polygamie."

Fünfzehn Jahre später heucheln französische Minister Überraschung und Empörung, dass Frauen in diesen Vororten schließlich dem unaufhörlichen Terror gegen sich erlegen sind und von den Straßen verschwinden.


[1] Sure 4,34: Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Besitz (für sie) ausgeben. Darum sind die rechtschaffenen Frauen (Allah) demütig ergeben und hüten das zu Verbergende, weil Allah (es) hütet. Und diejenigen, deren Widersetzlichkeit ihr befürchtet, – ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie. Wenn sie euch aber gehorchen, dann sucht kein Mittel gegen sie."
[2] Sure 33,33: Haltet euch in euren Häusern auf; und stellt euch nicht zur Schau wie in der Zeit der früheren Unwissenheit. Verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gehorcht Allah und Seinem Gesandten. Allah will gewiss nur den Makel von euch entfernen, ihr Angehörigen des Hauses, und euch völlig rein machen.


Übersetzt von H. Eiteneier - Foto: Aziza Sayah (links) und Nadia Remadna (rechts) sind Aktivistinnen der französischen Frauenrechtsgruppe "Mütterbrigade", die vor kurzem mit versteckter Kamera in ein Café in einem Pariser Vorort gingen, wo ihnen Überraschung und Feindseligkeit der ausschließlich männlichen Kunden entgegenschlug. (Bildquelle: Screenshot eines Videos von France 2)

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Montag, 09 Januar 2017





Wegen dieser Frau müssen Kinder in Simbabwe nicht mehr heiraten  

 |  Bild | Frau Loveness
Als das Kind in Loveness' Bauch so groß war, dass man ihr die Schwangerschaft ansehen konnte, schnürte sie sich Tücher um den Bauch, um ihn kleiner zu machen. Sie war 16, ging noch zur Schule und wollte auf jeden Fall verhindern, dass sie den Mann heiraten musste, mit dem sie zuvor geschlafen hatte.
Doch weil es ein Gesetz in Simbabwe bis vor zwei Jahren noch erlaubte, Minderjährige miteinander zu verheiraten, hatte Loveness keine eine Chance. Ihre Mutter erfuhr von dem Baby, als Loveness im sechsen Monat war und der Bauch sich nicht mehr verstecken ließ.
Loveness heirate – doch noch am selben Tag nahm sie sich vor, von nun an gegen die in afrikanischen Ländern gängige Kinderheirat zu kämpfen. "Ich will, dass Frauen selbst entscheiden können, mit wem sie zusammen sind", dachte sie sich. 
Heute ist Loveness 22 Jahre alt. Hier erzählt sie, wie sie sich – und Simbabwe – in den vergangenen Jahren verändert hat.
Sie trägt einen hellen Pullover und die Haare hinten zusammen, ihr Blick ist wach, sie lächelt viel. Wir treffen uns in einem Hamburger Café, Loveness ist gerade auf Deutschlandbesuch. Das Kinderhilfswerk Plan International hat sie als Rednerin zu einem internationalen Stiftertreffen eingeladen, weil sie für etwas kämpfte, das sie in Simbabwe berühmt machte: Ihren Plan, das Verheiraten Minderjähriger zu beenden, setzte sie in die Tat um. 

Ihre Stimme ist fest, ihr Englisch tadellos. Man hört ihr an, dass sie schon auf Bühnen gestanden hat, um von ihren Träumen zu berichten. Davon, dass Kinder anders aufwachsen sollen als sie selbst.
Loveness, wie ging dein Leben weiter, nachdem du deine Schwangerschaft nicht mehr verstecken konntest?

Mir ging es schlecht. Ich war noch Kind und sollte Mutter werden. Und Ehefrau: Denn für meine Familie war klar, dass ich den Erzeuger heiraten muss. Doch wenn eine Frau in Afrika verheiratet ist, geht sie nicht mehr zur Schule und kaum noch aus dem Haus.

Sie ist dann für das Kinderkriegen zuständig, fürs Kochen. Mein Traum war es immer, Juristin zu werden. Ich hatte Panik, dass ich mich nie wieder frei fühlen würde. Aber es gab keine Diskussion, ich musste ich ihn heiraten. 

Simbabwe

  • ...ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika.
  • ...wird seit 1987 von Robert Mugabe diktatorisch regiert.
  • ...hat etwa 13 Millionen Einwohner.
  • ...kämpft gegen Hunger, Arbeitslosigkeit und Energieknappheit.
  • ...liegt im Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen auf Platz 155 – von 188 Ländern.
Wie habt ihr in Simbabwe gelebt?
Ich bin in einem armen Viertel in der Hauptstadt Harare aufgewachsen. Wir hatten ein kleines Haus, es gab kaum Wasser und Elektrizität. Wir kochten draußen über dem Feuer und holten Wasser von einer 300 Meter entfernten Wasserstelle. Meine Schwester und ich gingen zur Schule, meine Mutter war alleinerziehend und bis spät abends unterwegs. Sie arbeitete als Verkäuferin, verdiente aber nicht viel Geld.
Es gab keine Diskussion, ich musste ich ihn heiraten
Loveness
Wie fühlte es sich an, in dieser Situation plötzlich schwanger zu werden?
Ich fragte mich, ob es das nun war mit meinem Leben, meinen Träumen. Aber ich spürte auch Kampfeswillen in mir. Ich ging weiter zur Schule, schrieb die Prüfungen, die wichtig waren, um später die Uni besuchen zu dürfen. Gleichzeitig gab es zu Hause nicht mehr als zwei Mahlzeiten pro Tag. Wir frühstückten extra spät, damit man bis abends nicht zu hungrig ist.
Ich heiratete den Mann, der der Vater des Kindes in meinem Bauch war. Zum Glück war er gut zu mir. Wir feierten kein großes Fest, alles musste schnell gehen, weil ich schon so lange schwanger war. Danach zog ich zu meinem Mann, der mit seinen Eltern und Geschwistern in der Nachbarschaft lebte.

Zwangsverheiratungen in Afrika

  • Kinderehen sind in vielen Teilen Afrikas seit Jahrzehnten verbreitet.
  • Laut Prognosen des UN-Kinderhilfswerks von 2015 wird die Zahl der zwangsverheirateten Mädchen bis 2050 auf 310 Millionen im Jahr steigen, wenn der aktuelle Trend anhält. Bis vor zwei Jahren waren es noch 125 Millionen.
  • Sollten diese Prognosen stimmen, würden in Afrika mehr Mädchen in Ehen gezwungen werden als in Asien (Zeit Online).
Was wäre passiert, wenn du ihn nicht hättest heiraten wollen?
Ich hätte zur Polizei gehen können, meinst du das?
Ja, zum Beispiel. Das hätte nichts gebracht. Die Polizei hätte zu den Erwachsenen gehalten, die nun einmal wollten, dass ich diesen Mann heirate. Wirklich, ich hätte nichts tun können, ohne verstoßen zu werden.
Wie ging es deinem Mann? Er hatte keinen Job, war super frustriert. Es nervte ihn, dass er dem afrikanischen Ideal nicht entsprechen konnte, als Mann das Geld nach Hause zu bringen. Doch gleichzeitig war er sehr einfühlsam. Er verstand, wie wichtig mir Bildung war. Das rechne ich ihm hoch an. Er sagte immer: 'Loveness, du musst weiter zur Schule gehen!'

https://www.bento.de/politik/simbabwe-in-afrika-diese-frau-hat-gekaempft-um-kinderheirat-abzuschaffen-a-00000000-0003-0001-0000-000001728525






Porno | i| s | m |u | s | und Tod als propagierte Arbeit des Sexismus

vor allem | dann,  wenn Porno | graphie | zur ideologischen Doktrin | wird;  zum unkritischen |  Pornoismus  | des doktrinären Sexismus als die  Suggestion im ungeschützten Geschlechtsverkehr, Vergewaltigungs- und Creampiekult sie gehen einher mit femnizide Folter- und Vergewaltigungsspiele [z.B. der privatisierten  Incels - Szene die im versteckten Raum agieren und manchmal Vulkanartig ausbrechen] usw.|

Suggestion
 Der Begriff Suggestion wurde im 17./18. Jahrhundert eingeführt und bezeichnet die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung mit der Folge, dass die Manipulation nicht wahrgenommen wird oder zumindest zeitweise für das Bewusstsein nicht abrufbereit ist. Etymologisch ist er zurückführbar auf das lateinische Substantiv suggestio, -onis, was so viel bedeutet wie Hinzufügung, Eingebung oder Einflüsterung, oder auf das lateinische Verb suggerĕre (zuführen, unterschieben).
Die Psychologie versteht unter Suggestion – der Begriff wurde erstmals von James Braid verwendet – eine Beeinflussungsform von Fühlen, Denken und Handeln. Abgrenzungen oder Unterschiede zu Nachbarbereichen werden dabei allerdings kaum thematisiert.                                                                                                                                               

Universitäten Hohenheim und Münster
Im Herbst 2017 brachte eine Studie der Universitäten Hohenheim und Münster zu Pornographie im Internet erschreckende Ergebnisse zutage: Demnach gab fast die Hälfte der befragten 14- bis 20-Jährigen an, bereits online „Hardcore-Pornographie“ gesehen zu haben. ✓  Bei den 14- bis 15-Jährigen war es ein Drittel. Im Durchschnitt sahen sich die befragten Jugendlichen bereits mit 12 Jahren erstmals pornographischen Darstellungen ausgesetzt. Gleichzeitig sind Entwicklungen zu verzeichnen, dass die sexuelle Gewalt unter Kindern und Jugendlichen drastisch zunimmt. Warum wird hier von Seiten der Regierungen nicht schützend und regulierend eingegriffen? Weil hier das entgrenzte dabei ist, sich immer weiter zu entgrenzen, man weiß es, die generelle Mediendominaz ist auf allen Ebenen gegenwärtig das Internet, Handy usw. bestimmen ihre Gedanken über ihre Verfügbarkeit verliert der junge Mensch zunehmend die kritische Distanz - so das gesetzliche Verschärfungen für die jungen Menschen  nur eine weiter Kick-Hürde ist | so kommt es  | dass Regierungen und gesetzliche Instanzen nicht nur bei der Verbreitung von Pornographie wegsehen. Wie übrigens die Mehrheit der Menschen auch.  Sie nehmen auch in vielen anderen Bereichen ihre Verantwortung nicht wahr, gesunde Strukturen und Verhaltensweisen zu fördern und zu erhalten die nicht Gewalt- und Mordaffine sind.  Ja man  nimmt Medienabhängigkeit, Sexsucht;  Vergewaltigungsporno, Mobbing, Tod und Mord, die vor allem im Privatenbereich enstehen, wie ein Naturgestz hin. Nach dem Motto so die Regierung so die Bürger - was solls. Das ganze wirkt wie eine nicht veränderbare Ideologie [Pornoismus]. Viele Menschen sind den Pornoismus verfallen und wollen mehr. | Es muss aber auch gesagt werden, dass der Staat das ganze eventuell nur noch eindämmen kann, wenn er wie in China zu einen alles kontrollierten Superstaat wird - und das kann man sich ja nicht wünschen weil dort landen viele in Umerziehungslager | und sterben | dort | oder werden wie die Menschen von Falong Gong gleich ermordet. - So bleibt nur eins, bei Kindern und Jugendlichen  ein Ich-Starkes-Bewußtsein schaffen. U. a. ist die westliche  Pädagogik gefordert und sie sollte den privaten Raum | auch | erreichen.

Sozialdarwinistischen Charakter
Dabei wird zu der jetzigen Zeit die mediale Pornographie gewissermaßen immer mehr privatisiert; behält aber in visueller Hinsicht noch ihren 'Sozialdarwinistischen Charakter,' auf Erotik-Messen kommt man dann zum Schluss die Pornodarsteller gibts ja wirklich. Die Privatisierung der Szene, führt aber auch zu einer Verflachung der Szene, im Privaten-Raum gibt es kein romantisches Gefühl des Abenteuerlichen und des Ruchlosen,  | für das z. B. das Pornokino steht | mehr.  Weil quasi jetzt jeder im Privaten sich sein Porno macht oder bloss schaut, gibt es auch kaum ein  Extremes mehr | weil alle Grenzen im Suggestionsansatz zur weiteren Phantasie des | im | Privaten  schon überschritten wurden, die Szene verflacht und wird langweilig. So kommt es | dann | das der gesuchte Nervenkitzel dazu, aber nur  selbst | im Privaten | Amateur | Bereich entsteht kann - ein Widerspruch könnte man meinen, ist aber so, wo soll er auch sonst entstehen | jeder hat einen PC usw. Amateurporning ist der neue Trend, wer keine Fotos von sich ins Internet stellt, ist nicht im Kick er/sie ist sonst langweilig und bald im 'Ganzen' -Prüde  - aber was wird aus den Kick, denn irgendwann sind die besagten Fotos kein Kick mehr,  oder bei zuviel Kick, kann es passieren das er | oft sie | die Mobbingresonanz nicht mehr, der Kick ist | sondern der Schock ist |  an der nicht wenige (Schwächere) daran sterben. Es ist nun mal so, es gibt Pornodarstellerin für sie ist die öffentliche Demütigung der Kick - für andere ist der 'Kick' der Schock und die Verzweiflung eine tödliche Katastrophe | das Ende. Anm. Man sieht aber auch das der Begriff Mediensuggestion die Kick-Hafte Abhängigkeit junger Menschen zu Medien sehr deutlich sichtbar macht. Die ganze Existenz des Menschen definiert sich immer mehr über Medien. Das Wort Existenz (lateinisch existentia „Bestehen, Dasein“) bezeichnet in der Philosophie das Vorhandensein eines Dinges ohne nähere Bestimmung, ob es sich um einen materiellen oder ideellen Gegenstand handelt. In der Existenzphilosophie und im Existentialismus wird der Begriff oft synonym für „menschliches Dasein“ gebraucht. Man ist dabei sein dasein einzurichten und gegen jede Kritik zu verteidigen in der Medien und das 'dasein' Lebensnotwendig werden. Ohne Medien kein 'dasein' und kein 'Ich'.im Kick. Das aufreizende Medienbild bestimmt deine Instinkte und sie kontrollieren deine Gedanken und das Geniesen daran |  all das ist deine Ich-Schwäche.

Der geile Kick,
mus | daher | ein sozialdarwinistischer Chrakter sein, - haben als der ewige Kampf ums 'dasein' ||   und auch  bleiben | sonst überlebt man den Gegenschock nicht |  -  er wird zum Glauben - er wird zur Ideologie er wird zur Doktrin des immer  Geilen - Glücklichseins und wer daran nicht glaubt, der soll Elendig zugrunde gehen. so die menschenfeindlich gedankliche Logik der/des kriegerischen  'Stärkeren' |   Der Kick ist; Krieg,  Ideologie und Gott zu gleich, nach dem Motto:  Kick wir beten dich an, loben und preisen dich | ich kriege dich du geiler Kick | so kommt es,  das die  Pornodrehs immer lauter werden | so wird das Extreme immer mehr zum langweiligen Normalen man gewöhnt sich daran. So tritt der Amateur--Berich in einen Wettbewerb mit den Profiporns und die sind jetzt gefordert, soll heißen es muss extremer werden.

Die Incels und die Islamen
Aus den Aspekten des immer geilen Glückseins, in der, der  nicht im Geilen ist, schon verloren hat. Der und Sie  ist selber schuld; so Bunt, so Feucht, so Grausam im immer gleichen geil-glückhaften Kick - muss man sein | weil alles darf nicht muss -  sonst ist man nichts.   BSDM und Creampie [Ideologisch] ist so gefärlich Geil das man manchmal die Angst bekommt - geile Angst - geile Todesangst an der man sich aber wiederrum schnell gwöhnt. Und das bisschen fahrlässiger Tod macht dann auch nichts mehr. Weil man ja glaubt das man es kontrollieren kann das mag für sexpostive Feministen ja gelten - aber was ist wenn ein Sexpostiver Feminist/in auf einen wirklich psychopathischen Pornoisten trifft.  | Pornosimus als gelebte Form zum noch geileren Messerstechereien und Menschenopfer usw. | in der z. B.  die Incels (unfreiwillige meist weiße porno- und gewaltaffine Singels das gegenüber sind dann Messeraffine | meist Islamen) Das einehmen ihre geile Spielwiese zum Amoks-Austoben, als gelaubter Glaube an die eigene Schaffenskraft bis zum Mord entdecken. Neben den Privaten gibt es auch noch das öffentliche Leben | Das öffentliche Leben wird dabei immer braver, nur manchmal explotiert eine Private Bombe im Öffentlichen, mehr wird nicht passieren. Die Drogen- Gewalt- Kultur- und Medienindustrie [Pornoindustrie] wird zum antifeministischen  nah | echt | toten | Perversitat,  in der es nichts Ruchloses mehr gibt. | Es ist  im Ganzen Menschenfeindlich. | Die Amokfahrt in Toronto mit zehn Toten am 23. April 2018 ist sehr wahrscheinlich von einem Incel begangen worden. |

Bild: 
Das sind Shyla Stylez, August Ames, Yuri Luv, Olivia Nova und Olivia Lua.
 Sie sind nicht mehr am ‚Leben‘

Die fünf haben drei Dinge gemeinsam: Sie waren Pornodarstellerinnen, die Videos, die sie gedreht haben, sind immer noch auf jedem Pornoportal verfügbar und sie sind tot.
Tatsächlich starben sie alle Anfang letzten Jahres in weniger als drei Monaten.
Der Jüngste war erst 20 Jahre alt. Der Älteste war 35.
Die Todesursachen: Einer von ihnen hatte eine schwere Alkoholkonsum | Harnwegsinfektion, die sich auf die Nieren ausbreitete, die anderen waren Opfer ihrer Sucht oder des Selbstmords. Die allgemeineVerfügbarkeit von Leistungsoptimierenten Mitteln und Drogen zeigen die nächstenTragödien schon an.
Kein Wunder, denn die meisten Frauen, die in dieser Branche arbeiten, haben schwere körperliche und geistige Folgen, die von allen Arten von Abhängigkeiten bis hin zu Depressionen, bipolaren Störungen, sexuell übertragbaren Krankheiten und sogar posttraumatischem Stress-Syndrom reichen, vergleichbar mit denen von Kriegsveteranen.
Ihr Tod löste alle Alarme in der Pornobranche aus, die sich natürlich sehr um ihr eigenes Image sorgte. Man muss bedenken, dass diese fünf Frauen nur die Spitze des Eisbergs sind, sie gehörten zur Elite des Pornokinos. Es waren bekannte Schauspielerinnen, die für renommierte Produktionsfirmen arbeiteten. Um zu wissen, was unten steht und was wir nicht einmal wissen.
Denken Sie darüber nach, wenn Sie das nächste Mal mit Videos dieser Art und nicht mit Ihrer Vorstellungskraft wichsen. Sie sind kein namenloser Schinken, sie sind Menschen.
Gern geschehen.
Text von Teté Barreira Bao.
Übersetzt mit DeepL |  üa- mh
https://www.facebook.com/radfemmunich/photos/a.253100712215307/332149257643785/?type=3&theater

RIP
https://www.redbled.com/dead-pornstars/

https://www.youtube.com/watch?v=8afmXbOUsyo

 https://www.youtube.com/watch?v=r2b8kz-mMrU


Bibi Jones "Ich kann es einfach nicht mehr tun."

... Weibliche Pornostars schwärmen in der Öffentlichkeit gern davon, dass ihre Arbeit sie emanzipiere. Doch die Aussteigerinnen reden anders. Auf der Webseite der ehemaligen Erotik-Darstellerin und Aktivistin Shelley Lubben berichten sie von ihren Erfahrungen.
"Es waren sieben Jahre Folter", schreibt die Ex-Darstellerin Jenna Presley. "Mir ging es furchtbar, ich war einsam. Ich wandte mich den Drogen und dem Alkohol zu und versuchte, mich umzubringen. Ich wusste, ich wollte raus, aber ich wusste nicht wie."
Auch die Aussteigerin Erin Moore erinnert sich mit Entsetzen an ihre Erlebnisse:
"Während meiner Porno-Karriere wurde ich erniedrigt und wie Dreck behandelt - so etwas hätte ich mir nie im Leben ausmalen können. Ich war keine Frau in den Augen der Regisseure. Ich war ein Nichts. Männer würgten und schlugen mich, sie nahmen mich so hart, dass ich tagelang nicht laufen konnte. Und sie taten das auch, wenn ich sie bat, damit aufzuhören." ...
https://www.huffingtonpost.de/2015/01/08/pornostars-brutal_n_6437578.html


Gibt es Hoffnung, in den USA gibt es eine Gruppe von Sexarbeitern und Sexarbeiterinnen, sie sind irgendwie der widerständige Teil in der  Pornoindustrie. | Sich | Gegen die Realitäten des industriellen Pornoismus zu stellen,  ist aber nicht einfach | ist man | doch davon abhängig. Info:  https://en.wikipedia.org/wiki/Sex_Workers_Outreach_Project_USA

In wie weit Sexpostive Feministen und Feministinnen die Gewalt- und Abhängigskeitsverhältnise im realen Pornoismus aufhalten können | muss daher als bis jetzt als gering eingestuft werden. Dabei wäre es auch wichtig die Möglichkeiten des Anarchafeminismus neu zu diskutieren

Anarchafeminismus ist eine Bezeichnung aus den 1970er-Jahren und hat seine historischen Ursprünge im Feminismus sowie Radikalfeminismus mit Elementen anarchistischer Theorie und Praxis. 


| 22:37- | 20:00- | 22:19 Uhr | 3. | 4. |  5 | März  | soweit die Vorträge und Diskussionen in der Tagung   am  | Pavillon | mit Text und Bilder |  vom Sonntag 3. März | als | A | Das veröffentlichen zu den A - Texten ist jetzt abgeschlossen | Zeit 22:19 | Faschingsdienstag, 5. März 2019



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 ...die Tagungstexte zum 8. März wurde alle um 20:07 Uhr am selbigen Tag veröffentlicht
B
Fortsetzung: Der Vormarsch und der Angriff aud den Modernen Feminismus durch queer- und postlinke Extremisten

Gliederungspunkte:
 Die Metamorphose ...
 Zu: Zugeschrieben Identitäten  
 Kulurrelativismus als neue Herrschaftsform


Flirt mit der Unfreiheit
Cynthia R. (21)  lebt nicht mehr
Das rechtspopulistische Gegenüber will nicht hinten anstehen  

»Der Feminismus ist aus seiner Nische getreten« 

 Obwohl wir im Land der Freiheit sind,

 Aussagen aus den Absurden, 

 Epilog: Fluchtgründe und das weitere Verschwinden

Freitag, 8. März 15 Uhr
Seit dem Vormarsch des Queerfeminismus in der 2010er Jahren, hat sich auf die Frage für wen -  Feminismus stehe; so sollte man doch meinen, dass der Begriff und Zusammenhang von Frau und Feminismus aufgehen soll, aber weit gefehlt der Gender- und Queerfeminismus betreiben als Postfeministen/in  zunehmend  das Verschwinden der Frau  in weitere zu [selbst]-bestimmenden Identitäten.  Denn dazu gilt es im permanenter transorientierter Festbestimmungen – in der eben der Queerfeminismus sich zum regrissiven Postfeminismus weiterentwickelt und sich als Erweckungserlebnis  vorstellt - das es die Frau als solche kaum geben kann, (Postfrau) so stehe der Begriff weg von Frau und hin zu einer Ausweitung auf diverse Identitäten zu einer Erweiterung der „seiner eigenen Persönlichkeit“ – die im ganzen Sein dann zu sich selber kommt.  Das können neben Frauen und LGB/TQ sein aber auch FLTI (Frauen-Lesben-Trans-InterAsexuelleR)   LGBTQIA+/-, Genderquer, Nonbinary, No-Men, kein CIS Mann, wechsel-sexueller Human-PermutierteR[in] - Transhuman-sexuelleR, Transneogender ungenau Transmensch    - Transneomensch [Neotranshuman] Es werden dazu auch Identitäten konstruiert, die jenseits des Menschen anzusetzen sind dazu eine lustige Anekdote, die mehr darüber aussagt als man denkt. Fabelwesen / Fabelwesen² und   "Quakquak und die Nichtmenschen"

Dazu wird der Begriff Transmensch genauer analysiert:  Der Begriff Trans heißt bei genauer Betrachtung der Dinge  darüber hinaus, jenseits  er wird aber in Zusammenhang auf die Begriffe wie [Super]-A/Transmensch -männe/r [in], -frau, -weib,  transmenschlicher AsexuelleR – Transgender usw. angewandt  // Anm. er ist in diesen Zusammenhang aber ein ungenauer Begriff, weil ein Mensch mit Transsexualität immer noch ein ganzer Mensch (Homo Sapiens)  ist, er ist also kein im eigentlichen Sinn neuer oder unbekannter Transmensch. Ein Transmensch wäre also eine neue menschliche Spezie / Art,  jenseits des jetzigen Menschen (Homo Sapiens) trotzdem wird der Begriff Transmensch für den Begriff TranssexuelleR verwendet was bei genauerer Betrachtung der Ding aber sprachwissenschaftlich falsch ist. Man sollte also den Begriff Transsexueller verwenden  bzw. den Begriff Transgender. Zumindest gibt es einen Diskurs darüber eine   neue transmenschliche Art zu definieren, in Zusammenhang mit Technologie Transhumane/R  https://de.wikipedia.org/wiki/Transhumanismus In wie weit es bald oder jetzt schon eine neue Menschenart gibt ist nicht genau zu bestimmen. // In diesen nun zu zeigenden Artikel taucht  neben den Begriff Transhuman der Begriff Superhuman auf https://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/01/mensch-evolution-zukunft // Weiter Info zu Homo digitalis ex sapiens oder Homo Sapiens Sapiens usw. eine humorvoller Diskurs auf https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/kw-23-2003-was-kommt-in-zukunft-nach-dem-homo-sapiens-sapiens--stephan-winter--haldern--3350476.html Wei/ Wen das alles nicht langt, dem  werden auch im Vortrag wer will über weitere speziveränderte Identitäten in Diskursen - manches 'Vorgestell,' aber das ganze nur noch unter Protest - es würde den Rahmen der Diskussion sprengen  //  Wer über  "meliorem Homo optimized sapiens Deus [ungenau - Homo Deus] und Homo Genus oder Homo Techno  Genus Sapiens  usw." mehr erfahren will soll sich auf Google Suche begeben.
    [k]ein Mensch[in],  Erd/en[in], Person/en [in] // AMen -  oder Antimensch AMann AFrau, A/Fem, Misanthrop usw. werden eher selten oder in der misanthropischen (menschenfeindlichen)  Szene  verwendet.

 Die Metamorphose ...



...




Zu: Zugeschrieben Identitäten 
Der Einwurf mit einen kurzen Resümee:  querfeministische Postfeministen behaupten nicht nur Frauen können schwanger werden, sondern auch Transmänner weil sie eine Vulva und Uterus haben. Aber dabei bleibt es nicht, immer mehr Postfeministen suchen und finden den kultursensiblen Bereich und zeigen damit immer weniger ein akzeptieren von barbarischen Realitäten an.
Die islamsensible Postfeministen sagen dazu [Das] auch gerne, an einen Beispiel wollen wir das verdeutlichen, es ist aus einen Diskurs von Querfeministen und Transmännern mit Judith Butler entnommen dazu kam es dann zu einer Kritik von Alice Schwarzer Warum untersuchen die Gender-Studies nicht das Frauenbild von Moscheepredigern,
"In gleichem Tonfall moniert Ann-Kathrin Meßmer, Gender-Expertin für das Reden über Intimchirurgie, dass Schriften zur Genitalverstümmelung ‚die afrikanische Frau’ (Africa-Women's )als „sich nach westlichen Standards zu emanzipierende“ adressieren würden. Westliche Standards wie Menschenrechte, Frauenemanzipation und Religionsfreiheit, die Meßmer ganz selbstverständlich für sich selbst in Anspruch nimmt – darauf sollen Tausende Mädchen, die tagtäglich dem inhumanen Ritual unterworfen werden, keinen Anspruch haben: vielmehr sollen sie vor „Verwestlichung“ geschützt werden." 

  Anm. Die zugeschrieben Identitäten werden zurzeit immer mehr und stehen in Wechselwirkung zu-einander oder entfernen sich von-einander, dass alles ist erstmal nur ein Form der 'Vereinzelung' und erstmal nicht weiter schlimm so lang es keine menschenfeindliche Züge annimmt. doch die Weiterentwicklung des Queer/Postfeminismus ist noch nicht abgeschlossen, er und sie fangen an menschenfeindliche Realitäten in Gesellschafte nicht mehr zu skandalisieren bzw. zu tolerieren. Und  aktivistische Queerfeministen/in  bzw. Postfeministen/in  sagen zunehmend ja zu archaischen und menschenfeindliche Praxisen nichtwestlicher Gemeinschaften, sie wollen als  kultursensible "Antirassisten"  ihr Anschlussfähigkeit zu Täterverhalten halten. Und in diesen Bereich neue Identitäten schaffen.  Neben diverse authentische LGB/T Identitäten in der Frau sichtbar bleibt,  und viele  von den Frauen +LGB/T sind wirklich bedroht, aber was geschieht, wenn solche Identitäten oft von Islamisten oder evangikalen Apokayptikern angegriffen werden. Diese Entwicklung innerhalb der bis dahin als homogen aufgetretenen Gruppe der Schwulen und der der Lesben (oder auch der der Homosexuellen, Transgender) kann dadurch erklärt werden, dass andere Faktoren, mittlerweile zwingend wie ethnische Zugehörigkeit, Klasse oder Religion als identitätsverwirrend bzw. -erweiternd hinzukamen Also der - classis,ethno,populus,polit-religio [CEPpR] Aspekt mitgedacht gehört und dadurch deren universellen Menschenrechte von den nun immer regressiven werdenden Queertheoretiker/in und Postfeministen/in  kultursensibel beeinträchtigt werden. Die quasi zu nennenten queer/postfeministischen CEPpR's werden dabei zumindest die Islamisten/in, kultursensibel wie sie  sind in Schutz (als nichtweißen Mann) nehmen.

Homosexulität, Todesstrafeund der Kampf gegen univerelle Menschenrechte

Und  wen ist damit geholfen, wenn aus den Standartbegriff LGB/T  immer neue Identitäten imaginiert und herbeifantasiert und dann entäuscht feststellt, das CEPpR - naher [neo-regressiver] Postfeminist/in   einen nicht mehr kennt. Und das vielen LGBT und autonomen Frauen die sich männlichen Zugriffsfantasien verweigern,  in islamischen Ländern, wirklich die Todesstrafe bei Homosexualität  droht, soll hier [Link] dokumentiert sein.  Die Todestrafe wird dann von Judith Butler sogar verteidigt, mit den Worten, das der westliche Imperialismus viel schlimmer sei, wie jede islamistische Gewalt. Was ist aber,  wenn aus islamistischer Gewalt Massenmord wird, darauf sagen die neo-regressiven antiimperialistischen  Oueer/Postfeministen/in - in der Regel, 'wir sind nicht bereit imperialistische und rassistische Suggestionsfragen zu beantworten, denn  - wer das Wort Islam 'Negativ' mit islamisch,  islamistisch oder dem 'Wort Islam' negativ koordiniert, ist ein 'prowestlicher Rassist und Imperialist.'  So kommt es das man mit seiner Neuitendität  man immer der letzte davon ist und keiner, einen mehr versteht und neo-regressiver Postfeminist/in ihn als verwestliche Erscheinung anklagt, Mundtot macht  und tötet. Hier werfen sich islamistische Gewaltäter und postfeministische Neoregressive  -  gegenseitig den Ball zu und man ist dabei  - sich immer besser zu verstehen im Kampf gegen universelle Menchenrechte.  ... ...





Kulurrelativismus als neue Herrschaftsform - https://www.nzz.ch/feuilleton/aufklaerung-und-relativismus-vertragen-sich-nicht-ld.1330627
Aufklärung und Kulturrelativismus vertragen sich nicht

Bassam Tibi, fotografiert vor dem Arbeitspult seines Lehrers Theodor W. Adorno. (Bild:pd)


Progressive spielen den Islamisten in die Hände, ohne es zu merken. Und: wer das behauptet, ist nicht islamophob. Ein Beitrag zur Debatte.















Bassam Tibi
In seinem Grundsatz-Essay «Die Barbaren, sie lauern überall» hat Feuilletonchef René Scheu das heute florierende geistig-hegemoniale Bündnis sogenannter «Progressiver» mit Dritte-Welt-Propheten einer rationalen Kritik unterzogen. Seine Hauptthese: Sie beide setzen durch einen Kulturrelativismus das Erbe von Vernunft und Aufklärung wider Willen aufs Spiel.
Der St. Galler Philosophieprofessor Dieter Thomä widersprach in einer geharnischten Replik, in der er Scheus Kritik an den «Progressiven» zurückweist. Dabei erhebt Thomä den Vorwurf, Scheu wolle die Aufklärung verteidigen, aber sein Beitrag unterbiete sie sogar entschieden, weil er nicht bedenke, dass auch die Aufklärer auf ihre Weise progressiv dachten. In beiden Texten geht es – direkt und indirekt – um den weissen Mann als Symbol des europäischen Denkens. Sind Aufklärung und Vernunft sein Verdienst und sein Privileg – oder sind sie seine Anmassung? Ich bin ein gelbhäutiger muslimischer Westasiate aus Damaskus und möchte in diesen Disput eingreifen.

Mensch und Autonomie

Ja, was heisst Aufklärung? Das ist der Titel des Artikels, den Kant 1784 in der «Berlinischen Monatszeitschrift» veröffentlichte. Gleich der erste Satz dieses Artikels lautet: «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.» Ich las Kant während meines Studiums in Frankfurt in den 1960er Jahren unter dem Einfluss von Theodor W. Adorno und habe mir hierbei die folgende Erkenntnis zu eigen gemacht: Es geht um den Menschen als Individuum, nicht als Glied eines Kollektivs.
Adorno trifft den Punkt, wenn er sagt, im Zentrum von Kants Denken stehe «die Autonomie des vernünftigen Individuums». In dieser Formulierung zeigt sich eine doppelte Erkenntnis, nämlich dass der Mensch ein Individuum ist und dass dessen wichtigste Eigenschaft darin besteht, vernunftbegabt zu sein. Zwei Jahrzehnte danach habe ich eine Bestätigung dieser Denkweise in Jürgen Habermas' 1985 erschienenem Buch «Der philosophische Diskurs der Moderne» gefunden. «Kant setzt die Vernunft als obersten Gerichtshof», schreibt Habermas. Die Vernunft kennt kein Geschlecht, kein Alter, keine Hautfarbe, auch keine Religion.

Scheu steht dieser Denkweise nahe und lehnt es entschieden ab, die «Verschiedenheit der Kulturen» als Begründung für die Behauptung anzuführen, jede Kultur habe ihre eigene Vernunft. Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eben nicht zu Vernunftkollektiven gehören, die einer spezifisch islamischen, weissen, schwarzen, männlichen, weiblichen oder wie auch immer gearteten Rationalität gehorchen. Dies reizt Dieter Thomä, der die «Progressiven» gegen Scheu verteidigt, indem er behauptet «die Grösse der Aufklärung» liege darin, mit «kulturellen Unterschieden umzugehen». Ich bin ein hybrid sozialisierter Mensch, der Philosophie studiert hat, und meine entschieden, dass René Scheu recht hat – und Dieter Thomä irrt.

Der Islamismus ist eine Gefahr

In meinen jungen Jahren als linker Student in Frankfurt und aktiver 68er habe ich selbst den «tiers-mondisme» von Frantz Fanon vertreten und sass als «Progressiver» im Beirat der damals einflussreichsten marxistischen Berliner Zeitschrift «Das Argument». Schon damals wehrte ich mich allerdings gegen die im Gedeihen befindliche Verherrlichung des Fremden, die auf der Umkehrung der Verteufelung des Fremden, nicht aber auf deren Überwindung basiert. Das, worüber Thomä mit Scheu streitet, gehört zu meiner Lebensgeschichte als Mensch, der seit einem halben Jahrhundert zwischen drei Zivilisationen lebt: der arabisch-islamischen, der europäischen und der nordamerikanischen (meine Jahre in Harvard, Princeton, Yale und Cornell).
Ich wundere mich immer wieder, wie sogenannte «Progressive» in westlichen Gesellschaften die Gefahr des Islamismus kleinreden. Sie veredeln uns Fremde – denn ein solcher war und bin ich in Europa bis heute – undifferenziert als Bon Sauvage und blenden alle gegen die Säkularisierung, Demokratie und offene Gesellschaft gerichteten Bestrebungen islamistischer Kräfte völlig aus. In Anlehnung an Hannah Arendt von einem neuen Totalitarismus zu reden, ist in diesem Fall durchaus angemessen. Die Alternative dazu lautet ziviler Islam – ich habe auch darüber viel geschrieben.
Es ist wichtig, diese Themen in einer Debatte auf einem angemessenen Niveau in ernsthafter Weise fortzusetzen. Deshalb will ich auf die Substanz des Scheu-Artikels eingehen, die Thomä leider total übergeht. Scheu geht es um die «Barbaren», die an beiden Enden des politischen Spektrums lauern und Aufklärung und offene Gesellschaft aufs Spiel setzen. Wer sind sie? Theodor W. Adorno hat in seinem Aufsatz «Erziehung nach Auschwitz» die Einordnung der Menschen in Kollektive als eine Quelle der Barbarei bezeichnet, die in Auschwitz münde. Adorno schreibt wörtlich, dass diese Barbarei fortbestehen würde, solange Menschen in Kollektiven eingepfercht werden. Genau dies tun die sogenannten heutigen «Progressiven», also die neuen Barbaren im indirekten Bündnis mit den Islamisten. Das ist das Gegenprogramm zur Aufklärung.

Das Erbe der Aufklärung

Virulent sind drei Gefahren, die alle von Scheu angesprochen werden: 1) der Kulturrelativismus, 2) das Erbe der Aufklärung im Schatten der islamischen Völkerwanderung nach Europa, 3) das Eintreten für Minderheitenrechte anstelle von individuellen Rechten.
Im Jahre 1994 fand in Amsterdam ein denkwürdiger Disput zwischen zwei grosskalibrigen Anthropologen statt, dem amerikanischen Kulturrelativisten Clifford Geertz und dem tschechoslowakisch-britischen Universalisten Ernest Gellner. Ich war als Islamologe dabei und machte deutlich, dass die Kulturrelativisten, die die Aufklärung bloss für eine europäische Marotte halten, in die Hände der Islamisten arbeiten, die wahrhafte Neo-Absolutisten sind.
Wer das so klar ausspricht, agiert nicht undifferenziert – im Gegenteil. Vielmehr trifft er nötige Unterscheidungen und kann sich allein so für die Neubelebung des islamischen Rationalismus von Averroës und Avicenna als interkulturelle Brücke glaubhaft einsetzen. Das sind islamische Rationalisten und also durchaus Vorgänger Kants. Die Gewährung von Minderheitenrechten für Muslime in Europa bedeutet hingegen eine Ermächtigung des organisierten Islam, der von Islamisten getragen wird. Die sogenannten «Progressiven» wirken bei ihrem doppelten Einsatz einerseits für die Herabsetzung des Aufklärungserbes, andererseits für Minderheitenrechte wie Hilfssoldaten des Islamismus in Europa. Zusammen verhindern sie eine kritische Debatte – denn wer sich kritisch äussert, wird reflexartig als Islamophobiker hingestellt, was völlig unzutreffend ist. 


Mark Bevir, der Herausgeber der «Encyclopedia of Political Theory», hat im Artikel über Postmodernismus geschrieben: «Postmodernists are sceptical of enlightenment, they challenge the modern concept of the subject.» Die «Progressiven» sind in der Tat kulturrelativistisch und postmodern; sie ersetzen das individuelle «Subjektivitätsprinzip» (Habermas) durch Minderheitenrechte. Setzte sich diese Haltung durch, würde dies das Ende von Europa als Kontinent der Aufklärung und als «Insel der Freiheit in einem Ozean der Gewaltherrschaft» (Horkheimer) bedeuten.
Zuletzt noch eine Frage zum Stil. An der University of Oxford gibt es Kurse über Debating Culture, die sehr lehrreich sind. Der Kern dieser Kultur besteht in Folgendem: We agree to disagree with respect. Dieses Verfahren setzt voraus, informiert zu sein. Auf ein Argument antwortet man mit einem Gegenargument und nicht mit einer Beschimpfung.
Bassam Tibi ist emeritierter Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen. Zwischen 1982 und 2010 lehrte er auch in Harvard, Princeton, Berkeley, Yale und Cornell. Er hat dreissig Bücher in deutscher Sprache und elf in englischer Sprache veröffentlicht, zuletzt «Islamische Zuwanderung und ihre Folgen» (ibidem-Verlag 2017).
... ...
Islamophobie – ein Begriff hat Konjunktur. Und man könnte meinen, es sei ein neuer Begriff. Doch das ist er nicht. Bereits die Verwalter des französischen Kolonialreichs um 1900 kannten ihn. Dann geriet er in Vergessenheit, um erst Ende der 1980er Jahre durch britische Muslime förmlich wiedererfunden zu werden. Damals, als der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeiny eine Fatwa gegen Salman Rushdie erliess, den Autor des Romans «Die satanischen Verse». Die Fundamentalisten wollten all jene einschüchtern, die sich mit dem indisch-britischen Schriftsteller solidarisierten, indem sie unterstellten, jede Infragestellung des Islams sei ein Verbrechen, das die härteste Strafe verdiente.

Werkzeug der Unterdrückung

Doch im Begriff «Islamophobie» verbinden sich zwei ganz verschiedene Bedeutungen: die Verfolgung der Gläubigen, die überall ein Vergehen ist, und das Hinterfragen von Glaubensinhalten, das in jedem zivilisierten Land ein Recht ist. Unter dem Vorwand, die Muslime zu verteidigen, geht es also darum, jene Westler zum Schweigen zu bringen, deren Schuld darin besteht, Geschlechtergleichheit und Glaubensfreiheit zu postulieren. Vor allem aber zielt der Vorwurf der «Islamophobie» darauf ab, die arabischen oder muslimischen Intellektuellen mundtot zu machen, die bestrebt sind, ihren Glauben mit der Moderne zu versöhnen und ihn durch das Feinsieb der Vernunft laufen zu lassen. Sie sind die eigentlichen Feinde, die es durch die Beschuldigung zu diskreditieren gilt, mit den ehemaligen Kolonialmächten zu «kollaborieren».

Video




























«NZZ Standpunkte» zu Islam und Islamkritik – Gespräch mit Hamed Abdel-Samad

Hamed Abdel-Samad ist ein profilierter Kritiker des Islamismus wie des Islam. Als ehemaliger Muslimbruder kennt er den Jihadismus von innen.

Zudem wird mit einem revisionistischen Taschenspielertrick versucht, aus jedem Muslim wesensmässig ein Opfer zu machen, dessen Los jenem der Juden in den 1930er und 1940er Jahren entspricht. Der Begriff «Islamophobie» ist also eine massive Einschüchterungswaffe, um die offene Debatte zu verbieten und das Infragestellen geltender Dogmen zu verhindern. Er fungiert in erster Linie als Werkzeug der internen Unterdrückung jener liberalen Muslime, die es wagen, ihren eigenen Glauben zu kritisieren, und die eine Reform der maghrebinischen Familienkodizes fordern, die Geschlechtergleichheit, das Recht auf Abfall vom Glauben oder auf den Wechsel des Glaubens, die Freiheit, während des Ramadans nicht zu fasten oder Rituale nicht auszuführen.

Das Recht auf Indifferenz

Sich der Sprache bemächtigen heisst Gewalt über die Geister gewinnen, das Denken in eine bestimmte Richtung lenken. «Die Dinge schlecht benennen heisst das Unglück in der Welt vermehren», schrieb Albert Camus. Wir sind so Zeugen der weltweiten Fabrikation eines neuen Meinungsdelikts, wie die Sowjetunion einst eines für Volksfeinde geschaffen hatte. Es geht darum, die jungen Frauen zu stigmatisieren, die den Schleier ablegen und ohne Scham barhäuptig auf die Strasse gehen wollen, die ihren Gatten frei wählen und nicht aus der Hand von Verwandten empfangen möchten. Es geht darum, die Franzosen, Deutschen und Briten türkischer, pakistanischer, maghrebinischer und schwarzafrikanischer Herkunft zu geisseln, die das Recht auf religiöse Indifferenz einfordern und ihr Leben ohne die Unterwerfung unter die Gemeinschaft führen wollen, der sie entstammen.
Seit mehr als zehn Jahren drängt die Organisation für Islamische Zusammenarbeit die Uno dazu, der Meinungsfreiheit einen Riegel zu schieben, wo immer es um den Islam geht – die Forderung geht also von einer Organisation aus, die von Dutzenden muslimischer Staaten finanziert wird, welche selbst schamlos Juden, Christen, Buddhisten und Hindus verfolgen. Der Islam, so ihre Klage, werde zu einseitig und zu negativ als Herd der Frauenunterdrückung und des aggressiven Proselytismus dargestellt. Bleibt ein Mysterium: das der Transsubstantiation von Religion in Rasse.

Seit einem Jahrhundert scheint die «Rassifizierung» der Welt die überraschendste Konsequenz des Kampfes gegen den Rassismus zu sein. Nach dem Scheitern des Sozialismus als globales Projekt scheint der Rassenkampf den Klassenkampf verdrängt zu haben. Die Verwandlung des Islams in eine Ethnie ist ein heikles Unterfangen. Eine Weltreligion umfasst ja zu viele verschiedene Völker, als dass man sie mit einem bestimmten «Stamm» gleichsetzen könnte.














Die verfolgten Christen

Den Islam kritisieren heisst nach dieser Logik alle Muslime verletzen, sie in ihren intimsten Überzeugungen treffen. Doch Gefolgschaft verweigern, Dogmen verwerfen, die man als absurd oder falsch ansieht – das ist die Grundlage des Geisteslebens. Müsste man sonst auch von antikapitalistischem, antiliberalem, antimarxistischem Rassismus sprechen? Rassismus zielt auf den Araber, den Juden, den Schwarzen, den Asiaten, den Weissen ab, deren Schuld nur darin besteht, zu sein, was sie sind. Aber Ansichten über Religionen können divergieren. Da geht es um Glaubensartikel, um Details der Doktrin, die jederzeit interpretiert und diskutiert werden dürfen. In einem demokratischen Regime ist es rechtens, alle Konfessionen zu verwerfen, sie als lügenhaft oder verdummend zu kritisieren.
Dagegen findet der von Uno-Mitarbeitern vorgeschlagene Begriff «Christianophobie» nicht den geringsten Anklang, obwohl christliche Minderheiten in vielen muslimischen Ländern diskriminiert, verfolgt, getötet und vertrieben werden – bis 2050 könnten sie ganz verschwinden. Wir haben Mühe, uns das Christentum anders vorzustellen denn als Religion der Eroberung und der Intoleranz, wo es doch – was die römisch-katholische Kirche betrifft – mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein kollektives Schuldbekenntnis abgelegt hat. Und obwohl es heute vom Nahen Osten bis Pakistan die Religion der Märtyrer ist.
Anhang: Imaginärer Rassismus





Flirt mit der Unfreiheit
Dazu: zwei Beispiel

Mehr als nur ein Flirt

In Havanna treffen sich auf einer blockfreien Konferenz höchstrangige Repräsentanten Venezuelas, Kubas, Nordkoreas sowie der palästinensischen Autonomiebehörde und des Iran, um Terrorismus zu einer legitimen Form des „Widerstands gegen Besatzung“ zu verniedlichen und das iranische Atomprogramm zu feiern. Kurz darauf reist der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedjad nach Caracas, unterzeichnet dort mit seinem venezolanischen Pendant Hugo Chávez ein weitreichendes Abkommen und betont die Verbundenheit beider Staaten im Kampf gegen den gemeinsamen Feind. Chávez nennt auf der UNO-Vollversammlung den amerikanischen Präsidenten „den Teufel“, während auch sein iranischer Amtskollege dort über die Vereinigten Staaten und Israel herzieht. Beide hatten bereits im August Bruderschaft gefeiert und waren sich darin einig, dass Israel mindestens so schlimm ist wie Nazideutschland. In Europa demonstrieren Friedensbewegte Seit’ an Seit’ mit Islamisten gegen Israel und die USA – in London (untere Fotos) unlängst beispielsweise unter dem Motto „Wir sind alle Hizbollah“ –, halten 9/11 nicht selten für das Werk der CIA und des Mossad und schwärmen für die Hamas.
http://redaktion-bahamas.org/aktuell/Foucault-Va.html
Lust an der Unfreiheit

Foucaults Flirt mit dem Islam


Vortrag und Diskussion mit Tjark Kunstreich

Zum 20. Todestag Michel Foucaults, dem Denker der "Dispositive der Macht",
wird an den Verstorbenen öffentlich erinnert. Das Schwule Museum ehrt ihn in
einer Ausstellung als Verfechter der sexuellen Emanzipation; andere feiern
ihn als Philosophen, wieder andere als Vorkämpfer gegen Knast und Psychiatrie.
An den Propagandisten der islamischen - und daher gar nicht sexual- und schwulenfreundlichen - Revolution im Iran, dessen
überschwengliche Berichte Joschka Fischer vom politischen zum ethnischen
Antiimperialisten werden ließen, erinnert man sich hingegen weniger gern - allenfalls wird seine Begeisterung für das Regime der Mullahs als kurzfristige totalitäre Sinnestrübung interpretiert, von der Foucault selbst schließlich auch schnell wieder gelassen habe.
Ebenso wenig aber wie Foucault je sich gegen Knäste und Psychiatrien
aussprach, distanzierte er sich von der Mullah-Herrschaft und der eigenen
Begeisterung für sie, entdeckte er in der Ideologie der islamischen Revolutionäre doch Elemente der eigenen Philosophie.
In Foucault fand die europäische Linke 1978/79 einen, der ihre verschüttete Liebe zum Islam wiederentdeckte und dessen ideologische Integration bewerkstelligte.  Seine "Reportagen" aus dem Iran ähneln heutigen Elogen auf den Islam – eben deshalb erfreuen sich seine Schriften auch heute noch großer Beliebtheit innerhalb der Linken; einer Linken, die sich damals wie heute nur dann für die Revolution begeistern konnte und kann, wenn diese - wie die iranische - eine von Grund auf antikommunistische und antiuniversalistische ist.

Dienstag, 6. Juli 2004, 19:30 Uhr im Max und Moritz, Oranienstr. 162, Berlin-Kreuzberg || Schon lange her aber immer noch Aktuell:




Cynthia R. (21)  lebt nicht mehr. 

Der sexistische Mann und sein ganz persönlicher Mord an einen nicht seltenen Beispiel: In der Nacht zu Mittwoch wurde Altenpflegerin Cynthia R. (21) getötet. Von ihrem Freund, dem Tunesier Ahmed T. (22). Wie schon häufiger übernachtet er im Haus der Eltern von Cynthia R. Die junge Frau hat im Obergeschoss ihren eigenen Bereich mit Wohn- und Schlafzimmer. Dort kommt es in der Nacht zum Streit – Ahmed T. ersticht die junge Frau, mit einem langen Küchenmesser und mehr als zehn Stichen.
Cynthia R. wurde nur 21 Jahre alt

Das Entsetzen ist groß. Vor dem Haus der Familie haben Freunde, Nachbarn und Fremde Blumen, Kerzen und Kuscheltiere abgelegt. Die Menschen sind erschüttert.

Ahmed T. ist den Beamten schon länger bekannt. Er ist bereits wegen Körperverletzungen, Drogen, Bedrohung und Nötigung aufgefallen, teilten die Ermittler mit. Außerdem hat er im Oktober vergangenen Jahres eine dreiwöchige Haftstrafe wegen Diebstahls abgesessen. Straftaten gegen seine 21-jährige Freundin waren der Polizei bislang nicht bekannt. Der Tunesier befindet sich den Angaben zufolge seit Oktober 2017 in Deutschland und verfügt über eine Duldung. …
Gegen jeden Sexismus
https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/tunesier-erstach-altenpflegerin-worms-weint-um-cynthia-60554058.bild.html






Das rechtspopulistische Gegenüber will nicht hinten anstehen

 Und das das gekränkte rechtpopulistische Gegenüber mit solchen Zuschreibungen auch anfängt was z. B. bei Rechten verherrend sein kann | Manche gehen dann soweit, das man damit die menschliche Identität an sich,  in Frage stellt - und sich  dabei verherrt in  Psychopathie und Misantrhrophie ...

 In der man als Incel | sich austobt und auf mehr aus ist |

 03.01.2019
Einführung in die wahnhafte Welt der »Incels«

Gekränkte Männlichkeit


Sie sind gefährliche Frauenhasser und ein Produkt des Patriarchats – eine Ein­führung in die wahnhafte Welt der »Incels«.  https://de.wikipedia.org/wiki/Incel
»Ich wurde heute Morgen von einem Chad durch sein Laufen entmannt!« »Gibt es hier noch andere, die vor Freude jubeln, wenn ein Femoid verletzt wird? (…) Es gibt immer ein Roastie, das jammert: ›Ich bin vergewaltigt worden, muuuh!‹ LMAO. Niemand schuldet dir etwas, dummer Femoid.« »Psychologen/Therapeuten sind im Großen und Ganzen Blue-Pill-Verkäufer, die dir für 200 Dollar pro Sitzung Ratschläge verkaufen, wie Looksmaxxing und Showermaxxing dein Leben verbessern!«


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Chad (muskulöser, attraktiver Mann), blue pill (Unwissen), femoid (Frau), roastie (sexuell aktive Frau), looksmaxx­ing (das eigene Aussehen verbessern), showermaxxing (auf Körperhygiene achten) – was sind es für Leute, die nicht nur einen derart obskuren Jargon verwenden, sondern sich durch Laufen entmannt fühlen und Freude über die Vergewaltigung von Frauen empfinden?
Es handelt sich um die Online-Community der so genannten »Incels« ­(involuntary celibates): unfreiwillig in sexueller Enthaltsamkeit lebende ­weiße, heterosexuelle Männer, die glauben, ein angeborenes Grundrecht auf Sex zu haben – welches ihnen jedoch von der Gesellschaft verwehrt werde. Incels sehen sich aufgrund eines Mangels an Körpergröße, Muskeln oder auch nur wegen bestimmter Merkmale wie zu dünner Handgelenke als gesellschaftlich benachteiligt. In ihrem Weltbild suchen sich Frauen ausschließlich Chads als Sexualpartner, nämlich 1,90 Meter große Supertypen mit kantigem Kiefer und stahlblauen Augen. Weil dem Incel Rassismus genauso nahe liegt wie ein wahnhaftes Bild von weiblicher Sexualität, gibt es zahl­reiche rassistische Vorstellungen von nichtweißen Chads, die man mit ­Namen wie Tyrone für schwarze, oder Chang Longwang für asiatische Männer betitelt.
Incels treffen sich auf Foren und Imageboards wie 4chan, dem Subreddit »BraIncels«, »Incels.is« oder dem ­inzwischen geschlossenen »Incelpocalypse«. Dort lamentieren sie unter ­anderem über ihre angebliche Hässlichkeit. Sei es die Form des Kiefers, die Körpergröße, der Umfang des Handgelenks – in allem finden sie Gründe für die eigene vermeintliche Unattraktivität. Denn ein sexuell aktives Leben wird einem für immer verwehrt bleiben, wenn man ein sub 8 ist (hier steht die 8 für »height«, also Körpergröße). Dies liegt in der Weltsicht der Incels daran, dass Frauen Männer, die auf einer ­Attraktivitätsskala von eins bis zehn in den unteren drei Vierteln liegen, aufs Tiefste verachten. Incels sind weit mehr auf das Aussehen von Menschen fokussiert, als die Mode- und Kulturindustrie es jemals sein könnte. In jedem noch so kleinen Makel sehen sie das unabänderliche Todesurteil für das eigene Sexualleben, davon lassen sie ihre gesamte Identität determinieren.

In gewisser Weise ähneln Incels klassischen Antisemiten: Sie sehen sich als Opfer einer absoluten Übermacht, welche die Welt beherrsche (Frauen), der Verkörperung des Bösen. So kann man den eigenen Frauenhass, der bis zum Mord führen kann, rechtfertigen.
Noch mehr als sich selbst hassen ­Incels jedoch Frauen. Ihr Bild von Frauen ist geradezu paranoid. Frauen seien manipulativ, bösartig, triebhaft und primitiv – diesen Glauben teilen sich ­Incels mit anderen maskulinistischen Gruppen. Der Lebenssinn einer Frau bestehe darin, mit so vielen Chads wie möglich Sex zu haben, um sich anschließend, wenn sie alt und verbraucht sei, mit einem beta cuck zur Ruhe zu setzen – einem mittelmäßigen Durchschnittstypen, der sie dann aushalten darf, jedoch ständig mit Chad betrogen werde, da Frauen von Natur aus bös­artig seien. Der Begriff cuck ist ein geflügeltes Wort in der Alt-Right, der man »Incels« getrost zurechnen kann. Die neurechte Verwendung des Begriffs speist sich vor allem aus dem Fetisch des cuckolding, bei dem ein Mann sich daran erregt, dass seine Frau vor seinen Augen Geschlechtsverkehr mit anderen Männern hat.
Bekannte Maskulinistengruppen wie etwa »Man going their own way« und die »Pick-up Artists« ver­treten die Ideologie der red pill. Diese besagt, dass man nicht in einem patri­archal strukturierten Kapitalismus, sondern in einer »Femokratie« lebe, in welcher Frauen durch ihre Sexualität die absolute Herrschaft über Männer ausüben. Männer seien dank der selbstverständlich jüdischen Erfindung von Feminismus und Gender-Mainstreaming ohnehin so verweichlicht, dass sie kein Interesse mehr daran hätten, gegen diese Diktatur der Feminazis auf­zubegehren.
Red piller versuchen über misogyne Pick-up-Strategien, Frauen zu mani­pulieren, um sie wieder an deren »rechten Platz« in der Gesellschaft zu zwingen, welcher sich natürlich entweder in der Küche oder unter einem Mann befindet. Das game, wie diese Internet-Maskulinisten das Geschlechterverhältnis bezeichnen, kann gewonnen werden, indem man jede Begegnung mit Frauen darauf ausrichtet, diese ins Bett zu zerren, und einer Geschlechterideologie anhängt, die so toxisch wie antiquiert ist.
Die Incels vertreten die um einiges nihilistischere black pill-Ideologie. Man könne das game nicht gewinnen, da man aufgrund seiner unterlegenen genetischen Disposition einfach viel zu hässlich dafür sei.
Die Kränkung der Enthaltsamkeit und den daraus resultierenden Selbsthass versuchen Incels durch den Kampf gegen Frauen wiedergutzumachen, was bei der sprachlichen Abwertung beginnt. Attraktive und sexuell aktive Frauen nennt man Stacys, der Übergriff für Frauen lautet femoid. Diese Kurzform für »female humanoid« suggeriert, Frauen seien keine richtigen Menschen, sondern immer das absolute Andere. So werden Frauen auch häufig mit dem Pronomen »es« bezeichnet, um ihnen die Menschlichkeit abzusprechen. Ein weiterer populärer Begriff für Frauen ist roastie, da die Labien einer sexuell aktiven Frau Roastbeef ähneln würden – ein Glaube, der weit über die Incel-Szene hinausgeht. Der Ekel vor eigenständiger weiblicher Sexualität, den Incels zur Schau stellen, geht häufig mit der ­Glorifizierung weiblicher Jungfräulichkeit einher, die bis hin zu Pädophilie reicht. Das perfekte Alter für eine Partnerin sei zwischen 13 und 16 Jahren, bestätigen sich Incels gegenseitig – auf »BraIncels« tauscht man Tipps aus wie: »Heirate einen anderen Incel, adoptiert ein kleines Mädchen und erzieht sie zu eurer Sexsklavin.« Doch auch Kindern wird eine von Grund auf verkommene Sexualität unterstellt, weshalb Mädchen schon von klein auf erniedrigt und zugerichtet werden müssten, damit sie ja nicht zu Stacys werden. In den abscheulichsten Fällen wird diese Mischung aus Pädosexualität und Frauenhass in detaillierten Beschreibungen von Vergewaltigungsphantasien an Kindern artikuliert.
Die Höchstform der Kompensierung für die eigene Kränkung ist der Terror gegen Frauen. Elliot Rodger, der 2014 sechs Menschen auf dem Campus der University of California in Santa Barbara tötete und 14 verletzte, hinterließ ein 100seitiges Manifest über die kommende »Incel Rebellion«. Rodger wird in der Szene wie ein Heiliger verehrt und »Supreme Gentleman« genannt – »to go Elliot« bedeutet im Slang der ­Incels, sich eine Waffe zu schnappen und ein paar Chads und roasties zu ­erschießen. Der Kanadier Alek Minassian, der am 23. April 2018 in Toronto in eine Menschenmenge fuhr, bezog sich auf Rodgers, ebenso wie der US-Amerikaner Scott Paul Beierle, der am 2. November 2018 bewaffnet in ein ­Yogastudio in Tallahassee, Florida, eindrang, zwei Menschen ermordete und vier weitere verletzte. Frauen seien böse, bestraften Incels durch ihre Unerreichbarkeit, und dafür müssten sie bestraft werden.
In gewisser Weise ähneln Incels klassischen Antisemiten: Sie sehen sich als Opfer einer absoluten Übermacht, welche die Welt beherrsche (Frauen), der Verkörperung des Bösen. So kann man den eigenen Frauenhass, der bis zum Mord führen kann, rechtfertigen.
Incels bezeichnen ihre Foren als »Selbsthilfeforen«, doch Postings wie »Selbst deine Mutter kann dich nicht lieben, weil du so hässlich bist« entlarven das als Lüge. Incels ziehen sich permanent gegenseitig in den Schlund ihres Elends hinein. Ihre Sprache ist sowohl Ausdruck ihres Denkens und Fühlens als auch ein Mittel der Selbst­bestätigung. Durch ihre verbalen Codes können sich Incels als ein Geheimbund betrachten, der sich so von normies abgrenzt, also all jenen, die ­Beziehungen führen und ein glückliches Leben zumindest anstreben. Ihre Sprache entlarvt Incels als eine Sekte, aus der ein Entkommen fast unmöglich ist. Die Wahrnehmung dieser Subkultur ist verschwörungsideologisch und paranoid verformt, aus dem vermeintlichen Verliererstatus ist eine eigene Identität entstanden. Wie bei allen Verschwörungsideologien wird Kritik nicht geduldet, denn dies würde das Selbstbild von Grund auf erschüttern. Das Weltbild der Incels ist fest in sich geschlossen, Widersprüche werden entweder geleugnet oder in die Wahnwelt integriert. So wird etwa eine Beziehung zwischen einer attraktiven Frau und ­einem nicht sehr großen Mann damit erklärt, die Frau schlafe mit ihm wegen seines Geldes und betrüge ihn mit Chads. Therapie wird als jüdische Erfindung betrachtet, um Incels von dem, was sie »Erleuchtung« nennen, abzuhalten und sie wieder zu verhassten normies umzupolen und wird deshalb vehement abgelehnt.
Der Gedanke, man habe aufgrund des eigenen männlichen Geschlechts ein Recht auf den weiblichen Leib, geht weit über die Incel-Szene hinaus. Bei aller Kritik an Incels sollte nicht vergessen werden, dass sie Produkt einer patri­archalen Gesellschaft sind.
Die Kritik an Incels muss eine radikal feministische sein. Sie sollten nicht als »schwarze Schafe« betrachtet werden, sondern als toxische Konsequenz einer regressiven Krise der Männlichkeit. Der einzige Weg, dieses Denken zu bekämpfen, ist eine Erziehung zur Mündigkeit, die Jungen von klein auf vermittelt, dass Frauen eben auch Subjekte sind, die man als solche zu ­betrachten und zu respektieren hat – ein Gedanke, der nicht nur für Incels schwer begreifbar ist. https://jungle.world/artikel/2019/01/gekraenkte-maennlichkeit


 Solidarität mit den Frauen | 


Solidarität mit den Frauen!!
 Gegen die 'moralisch motivierten' Mörder und den Sexismus!! die barbarische  Form | des weißen | mörderischen und rechtspopulistischen Incelsextremen | darf man nicht kleinreden.

Fast 20 Jahre jagte er in Russland ungestört Frauen
Michail  Popkow hatte von 1992 bis 2010 in der Stadt Angarsk Jagd auf Frauen gemacht. Wenn sie abends allein auf dem Heimweg waren, bot er ihnen an, sie im Auto mitzunehmen. Dann vergewaltigte und tötete er seine Opfer an einsamen Stellen im Wald. Er verstand sich nach eigenem Geständnis als Hüter der Moral und ermordete die Frauen wegen ihres angeblich "unmoralischen Lebenswandels". Sie waren zwischen 16 und 40 Jahre alt. Bis 1998 arbeitete er als Polizist, später als Wachmann. 
Fast 20 Jahre lang konnte Popkow unentdeckt töten - was nicht nur eine Frage von Mordlust ist, die ihm die Staatsanwaltschaft bescheinigte. Die Taten spielten sich ab in einem Russland, das in den 90er Jahren verarmte und sozial zerfiel. Und die örtliche Polizei kümmerte sich über die Jahre kaum um die toten Frauen und ermittelte nur schleppend.  Popkow setzt mit seiner "moralischen" Haltung zu den Morden sein terroristisches und sexistisches Zeichen in der die Frau seine  Projektionsfläche ist. Der Mörder sagt es selbst, die "unmoralische Frau" muss Sinngemäß vernichtet werden. 
Solidarität mit den Frauen!! Gegen Sexismus!!

Misogynie ist ein abstrakter Oberbegriff für soziokulturelle Einstellungsmuster der geringeren Relevanz bzw. Wertigkeit von Frauen oder der höheren Relevanz bzw. Wertigkeit von Männern. Sie wird sowohl von Männern als auch von Frauen selbst über die psychosoziale Entwicklung verinnerlicht (Sozialisation, Habitualisierung) und stellt die Erzeugungsgrundlage für den hierarchisierenden Geschlechtshabitus von Männlichkeit und Weiblichkeit dar. Sie ist damit die Basis hegemonialer Männlichkeit bzw. patriarchaler Beziehungsgefüge.




»Der Feminismus ist aus seiner Nische getreten«

...07.03.2019
Raquel González Gómez, Gewerkschafterin der spanischen CNT, über den Frauenstreik am 8. März:

Raquel González Gómez ist Journalistin und kam vor fünf Jahren über die Bewegung »15M« zum anarcho­syndikalistischen Gewerkschaftsbund Confederación Nacional del Trabajo (CNT) Comarcal Sur in Madrid. Als Mitglied des Kommunikationsteams der CNT ist sie maßgeblich an den gewerkschaftlichen Vorbereitungen zum Streik am 8. März beteiligt. 2018 waren in ­Spanien Millionen Menschen den Aufrufen der Frauenbewegung und progressiver Gewerkschaften zu einem eintägigen Arbeits-, Konsum-, Reproduktions- und Bildungsstreik gefolgt.
Interview Von
»Wenn wir streiken, steht die ganze Welt still« war das Motto des feministischen Generalstreiks im vergangenen Jahr. Tatsächlich kam die öffentliche Infrastruktur am 8. März 2018 in Spanien teilweise zum Erliegen. Millionen Frauen demons­trierten für gleiche Löhne, die An­erkennung von Reproduktionsarbeit und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Wirkt sich der Streik noch immer spürbar auf den Alltag aus?
Absolut. Der feministische Streik von 2018 erreichte alle Bereiche des täglichen Lebens. Erstmals standen feministische Forderungen im Mittelpunkt der Debatte und des öffentlichen Interesses. Die Menschen sprachen über den Streik, über Feminismus, über das Patriarchat. Das hat dazu beigetragen, das Bewusstsein zu schärfen und feministische Anliegen zu befeuern. Am 8. März 2018 ist der Feminismus aus seiner Nische getreten und wird sich nicht wieder zurückdrängen lassen. Viele Menschen, die dem Feminismus früher skeptisch gegenüberstanden, identifizieren sich heute als Feministinnen. Und das ist eine große Veränderung. Ich glaube, dass wir auf sozialer Ebene von einer Zeit vor und nach dem »8M«-Streik sprechen können.

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Dieses Jahr soll sich der Streik wiederholen. Wie sind die Erwartungen?
Die Straßen werden erneut voller Menschen sein, die für Frauenrechte kämpfen. Wir haben in diesem Jahr bereits an vielen Veranstaltungen und Aktivitäten teilgenommen. Und überall lag dieselbe Erwartungshaltung und Vorfreude in der Luft wie im vergangenen Jahr. Wir werden mit Fragen zum Streik überhäuft, Leute wollen sich anschließen und etwas beitragen, die Unterstützung wächst. Deshalb gehen wir davon aus, dass der 8. März erneut ein historischer Tag werden wird. Innerhalb der CNT haben wir stark von den Erfahrungen des vergangenen Jahres profitiert. Auf interner, föderaler Ebene ist es uns daher gelungen, mehr lokale Gewerkschaften zu mobilisieren. Landesweit sind wir diesmal noch besser aufgestellt.

»Dank des Streiks sind der kämpferische Syndikalismus und die feministische Bewegung einen Riesenschritt aufeinander zugegangen.«
Die Idee des Streiks entwickelte sich innerhalb der feministischen Bewegung. Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteurinnen, Gruppen und Organisationen?
Offiziell hatten wir sowohl dieses als auch letztes Jahr mehrere gemeinsame Treffen mit den Asambleas de Mujeres, den Frauenversammlungen. Sie wandten sich vor allem an uns, um die Arbeitsniederlegungen zu legalisieren. Als Gewerkschaft bleiben wir aber eher im Hintergrund. Uns ist bewusst, dass die feministische Bewegung die Protagonistin dieser Ereignisse ist. Ihr ist es gelungen, sich unabhängig und nichthierarchisch zu organisieren. Gleichzeitig sind viele Gewerkschafterinnen aus der CNT individuell auch in den Komitees der feministischen Bewegung aktiv, die den Streik vorbereiten. Das hat die Zusammenarbeit erleichtert.
Wir freuen uns außerdem, dass die feministische Bewegung dieses Jahr in den sozialen Netzwerken unsere Materialien teilt. Etwa unsere Arbeitsrechts- und Streikrechtsbroschüren, in denen wir über grundlegende Rechte informieren und die häufigsten Fragen zum Streik beantworten. Diese Annäherung empfinde ich als sehr positiv. Dank des Streiks sind der kämpferische Syndikalismus, wie ihn die CNT vertritt, und die feministische Bewegung einen Riesenschritt aufeinander zugegangen. Viele Frauen kennen uns jetzt.
Welche Anliegen will die CNT mit dem Streik durchsetzen?
Wir streiken für die Abschaffung der Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern; Frauen verdienen in Spanien durchschnittlich 22,5 Prozent weniger als Männer. Es muss endlich Schluss mit der Prekarität sein, die für so viele Frauen an der Tagesordnung ist. Dazu sollen verfahrenstechnische Maßnahmen eingeführt werden, die es erlauben, gegen die geschlechtsspezifische Diskriminierung in den Tarifverträgen vorzugehen.
Denn in den feminisierten Branchen liegen die tariflich festgelegten Löhne weit unterhalb dessen, was Arbeiter in sogenannten Männerbranchen verdienen. Dabei geht es auch um die gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit, die überwiegend von Frauen erledigt wird. Die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt führt schließlich dazu, dass Frauen stärker von Armut betroffen sind. Zudem treten wir für eine strengere Regulierung der unternehmerischen Freiheiten bei Stellenausschreibungen und Einstellungen ein. Da muss es rechtliche Mittel geben, damit Frauen den gleichen Zugang zu Arbeitsplätzen haben wie Männer. Außerdem sollen Pflegerinnen in privaten Haushalten endlich die gleichen Rechte haben wie andere Arbeiterinnen auch. Sie brauchen einen effektiven Schutz vor der Willkür und Gewalt, der sie häufig ausgesetzt sind. Und schließlich fordern wir Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf garantieren. Kurzum: Wir streiken für das Ende aller geschlechtsspezifischen Diskriminierung am Arbeitsplatz.
Seit einigen Jahren kämpft das Zimmerservicepersonal in Hotels – in Spanien als »Kellys« bezeichnet – mit wachsender Unterstützung und öffentlicher Aufmerksamkeit für die Einhaltung von arbeitsrechtlichen Mindeststandards. Auch in der CNT sind viele solcher Betriebsgruppen entstanden. Inwiefern wirken sich diese Kämpfe in prekären feminisierten Branchen auf die Streikbewegung aus?
Die Kämpfe, die die Betriebsgruppen der CNT in den Hotels und im Dienstleistungssektor führen, tragen enorm dazu bei, die Prekarität und Ungleichheit, die Arbeiterinnen täglich erleben, sichtbar zu machen. Diese Kämpfe erfahren viel Unterstützung von außen, auch von Kollektiven, mit denen wir bisher gar nicht in Kontakt waren. Diese Frauen kämpfen unermüdlich gegen die patriarchale und autoritäre Unterdrückung an ihren Arbeitsplätzen. Sie sind ein starkes Vorbild und stehen für Würde und gegen Ausbeutung, für direkte Aktion statt Fremdbestimmung, für Solidarität angesichts der Repres­sion. Ich bin überzeugt, dass ihr Beispiel dazu beiträgt, dass sich mehr Frauen betrieblich und gewerkschaftlich organisieren.
Der Streik soll auch im Bereich der Reproduktionsarbeit stattfinden, die überwiegend von Frauen verrichtet wird und meist unsichtbar bleibt. Ist ein Mittel wie der Streik überhaupt geeignet, diese Arbeit ins Bewusstsein zu rücken?
Davon bin ich überzeugt. Es ist ein perfekter Weg, um deutlich zu machen, das Haus- und Sorgearbeit fast ausschließlich auf den Schultern der Frauen lasten. Einer der Erfolge des Streiks 2018 bestand gerade darin, diese Arbeit in den Mittelpunkt der Debatte zu stellen. Was ja eigentlich ein klassisches feministisches Anliegen ist, bei dem sich in den vergangenen Jahrzehnten aber wenig getan hat.
Während des Streiks im vergangenen Jahr mussten viele Männer zum ersten Mal kochen oder sich um Kinder und pflegebedürftige Familienmitglieder kümmern. In der Gewerkschaft wurden Kinderbetreuung und Essensversorgung kollektiv von Männern organisiert, um die streikenden Genossinnen zu unterstützen. Sich der doppelten Belastung der Frauen bewusst zu werden, ist meiner Meinung nach ein erster Schritt in Richtung einer Gesellschaft, in der Reproduktionsarbeit wertgeschätzt und geteilt wird.
Ist es nicht rein symbolisch, wenn Männer an einem einzigen Tag im Jahr die Kinderbetreuung übernehmen?
Na klar. Allein dieser Tag wird nicht ausreichen, um einen Mentalitätswandel zu bewirken. Ziel dieses Streiks ist es, einen Anstoß zu geben und Bewusstsein zu wecken. Ich verstehe den Streik als nützliches Werkzeug, der ­sowohl Frauen als auch Männer zum Nachdenken anregt, wie Arbeit in un­serer Gesellschaft verteilt ist. Das Problem anzuerkennen, ist schließlich ein erster Schritt, um es anzugehen.
Sehen Sie die Gewerkschaft auch in der Verantwortung, Frauen bei der Haus- und Sorgearbeit zu entlasten?
Wir müssen uns klarmachen, vor welchen Schwierigkeiten Frauen stehen, die ihr Familienleben mit gewerkschaftlichem Aktivismus, sozialer Teilhabe und Freizeitgestaltung vereinbaren wollen. Das ist bislang zu wenig geschehen und ein Grund, warum Frauen in Gewerkschaften noch immer in der Minderheit sind. Um das zu ändern, müssen wir die Beteiligungsmöglichkeiten verbessern. In der CNT Comarcal Sur organisieren wir beispielsweise bei jeder Versammlung eine Kinder­betreuung. Aber das ist erst der Anfang, da gibt es noch eine Menge zu tun.
https://jungle.world/artikel/2019/10/der-feminismus-ist-aus-seiner-nische-getreten

... Gemeinsame antirassistische Kämpfe | Interview mit den Frauen*streick Komitee Berlin
https://frauenstreik.org/wp-content/uploads/2019/02/Komitee-Berlin-iz3w-371.pdf



Obwohl wir im Land der Freiheit sind,
...


Aussagen aus den Absurden,

zur Queerfeministischen Tendenz zusammengefasst: "das unsere islamische Mit – Schwestern  Mit – Schwanger   werden, ist oft klar aber nicht jeden bewusst,  weil der Begriff Frau vor allem wenn er in Verbindung zu erweiterten Begriffen wie Ich-stark und Selbstbestimmt steht gegenüber kultursensiblen Männern und Frauen  der islamischen Art und ihren Verstehern  [in] zu ausdrucksstark, feindlich und rassistisch klingen kann, wäre das Wort Gut-Frau-[Weib-im-Mann-Transe]  eventuell anzubringen, nach dem Motto wer kann,  der will – muss aber nicht – weil wer das Wort Frau in nicht ausgrenzender Form benutzt kann, der soll es tun,  dass bei reichlicher Überlegung im kultursensiblen und antirassistischen Bewusstsein,  wissend das die weiße Frau, Transmann, auch noch sensibler Mann usw. - doch Teil des herrschenden  Kartells weißer Dominanz-Männer ist, das können auch verwestliche islamferne Männer aus den Orient sein, die europäischer Bier trinken" so Judith Butler und die ihren.  Weil das aber selten möglich ist, sollte man auf das Wort (Begriff) Frau [Wie-Mann] wer kann verzichten, meinten die so die Logik der Queerfeministen andere Identitäten könnten sich in postfeministischen Zusammenhängen - bei Diskursen  und im Alltag diskriminiert fühlen.“    
Was hier bei den 'Queerfeministen' und der Person Judith Butler im Postfeminismus aufgeht und sichtbar wird, ist der gelebte Glaube an das Verschwinden der Frau hin zu weiteren -  oft konstruierten Identitäten, in der die Ohnmacht der Beteiligten zu solchen Zuschreibungen, das Ich der Frau selbst angreift und dadurch die Selbstbehauptung des modern Feminismus nicht mehr verstehen kann. Die ganze Judith Butler will damit die Kategorie „Frau“ als Subjekt des Feminismus wirklich in Frage stellen und somit das verschwinden der Frau fördern  und deren universalen Menschenrechte kulurbedingt anpassen - aber genau das gilt auch für die LGBT's. Dies führte besonders in Deutschland zu erbitterten Debatten innerhalb der feministischen Theorie. https://de.wikipedia.org/wiki/Postfeminismus

 und gewisse Gefährlichkeiten: die von wechselsexualisierten Männern die sich ihre gender - identität sich als | getarnte | Transfrau ausleben:   "2017 waren mindestens 13 »self-ID«-Frauen in Frauengefängnissen untergebracht, einige davon Sexualstraftäter. Frauenrechtsorganisationen weisen darauf hin, dass dies keine Einzelfälle seien, sondern es sich um die vorherrschende Gefängnispolitik handele. Sie sind alarmiert, dass ein solches Vorgehen mit der diskutierten Reform weiter vereinfacht würde."


Als Rebekah Wershbale vor fast drei Wochen in ihrer Stammkneipe im britischen Macclesfield Hausverbot bekam, trug sie ein schwarzes Shirt, bedruckt mit der Definition von woman, wie man sie in allen handelsüblichen englischsprachigen Lexika vorfindet: adult human female. Der Vorfall landete in Großbritannien in allen großen Tageszeitungen: Wershbale berichtete, dass sie sich an besagtem Abend zu einem männlichen Gast gesetzt und dieser ihr mitgeteilt habe, dass er nicht mit ihr reden wolle. Kurze Zeit später sei sie von einer Mitarbeiterin des Pubs gebeten worden, diesen zu verlassen, ihr Shirt rege Gäste auf und sei trans­phob.
Miranda Yardley publiziert ihre Kritik regelmäßig auf ihrem Blog
Dieser Vorfall um ein »nicht inklusives« Kleidungsstück ist in Groß­britannien im Rahmen einer seit Jahren anhaltenden Debatte über die Spannung zwischen Frauen- und Transgenderrechten zu beurteilen: Wershbale ist Anhängerin der Frauenrechtsorganisation Fairplay for ­Women, die sich ähnlich wie Mayday4Women und Women’s Place UK gegen eine Reform des Gender Recognition Act 2004 (GRA) einsetzt, wie sie derzeit diskutiert wird.



»Männer, die als Männer sozialisiert wurden, keine Hormone einnehmen und ihren Penis behalten, erklären sich zu Frauen, ohne je ihre Sozialisierung als Männer zu thematisieren. Gewalt nach männlichem Muster verschwindet damit nicht. Das aktuell Mutigste, das wir tun können, ist, Frauen in ihren Kämpfen gegen die Gesetzesreform zu unterstützen und Männer weiterhin Männer nennen zu dürfen.«
Miranda Yardley, feministische Aktivistin

Der GRA wurde 2004 verabschiedet, um transsexuellen Menschen zu ­ermöglichen, ein Gender Recognition Certificate (GRC) zu erhalten, ihr ­Geschlecht also offiziell mit einem entsprechenden Vermerk in der ­Geburtsurkunde zu ändern und somit nicht mehr nur dazugehörige Ausweisdokumente mit dem bevorzugten Geschlecht als Eintragung zu erhalten, sondern auch als das bevorzugte Geschlecht heiraten zu können. Voraussetzungen hierfür sind das Erreichen der Volljährigkeit, die eidesstattliche Versicherung, ­lebenslang als das Geschlecht, mit dem man sich identifiziert, leben zu wollen, zwei medizinische Nachweise über eine bestehende gender dysphoria, Ausweisdokumente, die belegen, dass man bereits seit mindestens zwei Jahren als das bevorzugte Geschlecht lebt, und die Zahlung einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von umgerechnet 160 Euro. Ein Gender Recognition Panel, bestehend aus Medizinern und Juristen, entscheidet über den Antrag. Fällt die Entscheidung positiv aus, wird es ­zugleich zum Straftatbestand, das bei Geburt zugewiesene Geschlecht ­solcher transsexuellen Personen zu outen.
Im Zeitraum von 2004 bis 2018 haben auf diese Weise knapp 5 000 Menschen, davon 73 Prozent als Mann, 27 Prozent als Frau geboren, ihre offizielle Geschlechtseintragung auch in der Geburtsurkunde geändert. Die Zahl der Menschen in Großbritannien, die sich ihrem biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlen, wird jedoch auf 200 000 bis 500 000 geschätzt. Woher kommt also diese enorme Diskrepanz zu der Zahl der Menschen, die ihren Geschlechtseintrag geändert haben? Eine 2017 von der britischen Regierung durchgeführte Online-Befragung zu LGBT-Rechten ergab, dass die Prozedur zur Erlangung eines GRC als zu bürokratisch, kostspielig und erniedrigend empfunden wird. Insbesondere aber hat sich die Debatte über die Definition davon, was Trans sei, dahingehend verschoben, dass die Diagnose einer gender dysphoria als zentrales Kriterium mittlerweile in Transrechts- wie auch queerfeministischen Kreisen als stigmatisierend und pathologisierend gilt.
Einzelne Transpersonen wie auch Transrechtsgruppen haben in den vergangenen Jahren die Diskussion zur Reform des GRA neu entfacht und für eine Vereinfachung der Prozedur geworben. Hinreichendes Kriterium für den Erwerb des GRC samt geänderter Geburtsurkunde soll nicht mehr eine medizinische Diagnose, sondern die »self-ID« sein, also bloß eine bei einem Anwalt vorgetragene Erklärung, sich zum anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen, ohne jegliche medizinische Gutachten oder eine Mindestdauer, über die man als dieses Geschlecht gelebt haben muss.
Die bereits erwähnten feministischen Organisationen sprechen sich gegen die Gesetzesreform und die damit einhergehende Affirmation einer voluntaristischen Auffassung von Geschlecht aus, die faktisch sex als biologisches und gender als gefühltes und soziales Geschlecht in eins setzt. Sie sehen Gefahren und Nachteile für Frauen, die über die Öffnung spezifischer Frauenräume hinausgehen: Geschlechterspezifische Statistiken unter anderem zu Gewaltverbrechen und Lohnungleichheit würden verzerrt. Der 2010 verabschiedete Equality Act soll weiterhin ermöglichen, dass auf Geschlechtertrennung basierende Einrichtungen wie Frauenhäuser und Beratungsstellen zu sexuellem Missbrauch Transfrauen mit GRC nach eigenem Ermessen ablehnen können, solange »die damit getätigte Diskriminierung in Verhältnis bleibt zum langfristig erklärten Ziel der Einrichtung«.
Kritikerinnen werfen der Regierung fehlendes Verständnis dafür vor, dass die Verschmelzung von sex und gender jetzt schon das Gleichstellungsgesetz für Frauen aushöhle. Diese Entwicklung müsse durch eine ­Reform rückgängig gemacht werden, drohe jedoch durch die debattierte »self-ID« noch verstärkt zu werden. Von der Möglichkeit, Transfrauen aus frauenspezifischen Einrichtungen auszuschließen, werde nämlich aufgrund von Ermessensspielräumen nur selten Gebrauch gemacht. Darauf verzichteten Einrichtungen häufig aus Angst, der Transphobie bezichtigt zu werden und Fördergelder zu verlieren. So erklärten 2017 beispielsweise die Pfadfinderinnen Großbritanniens, in jeder Hierarchie­ebene auch Transfrauen zu inkludieren und weder die anderen Pfad­finderinnen selbst noch deren Eltern hierüber informieren zu müssen. In ihren Richtlinien ist dabei die Rede von »Personen, die sich als Mädchen oder Frauen identifizieren«, ohne Erfordernisse wie ein GRC. Welche gravierenden Folgen bereits die bestehenden Regelungen haben können, zeigen insbesondere Fälle von verurteilten Sexualstraftätern, die von der Möglichkeit der »self-ID« Gebrauch machten, um in Frauengefängnisse verlegt zu werden. So beispielsweise der Wiederholungstäter Stephen W., der sogar ohne GRC erfolgreich eine neue Identität als ­Karen White beantragte und in einem Frauengefängnis inhaftiert wurde, wo er alsbald vier Insassinnen belästigte. Auch in solchen Fällen erlaubt ein Ermessensspielraum den zuständigen Behörden seit 2016, Transgender-Sträflinge trotz ihres rechtlichen Status als Mann in Frauen­gefängnisse zu verlegen. 2017 waren mindestens 13 »self-ID«-Frauen in Frauengefängnissen untergebracht, einige davon Sexualstraftäter. Frauenrechtsorganisationen weisen darauf hin, dass dies keine Einzelfälle seien, sondern es sich um die vorherrschende Gefängnispolitik handele. Sie sind alarmiert, dass ein solches Vorgehen mit der diskutierten Reform weiter vereinfacht würde. Damit könnten Hunderte Insassen, die derzeit trotz deklarierter weiblicher Identität in Männergefängnissen inhaftiert sind – bei mindestens der Hälfte soll es sich um Sexualstraftäter handeln –, in Frauengefängnisse verlegt werden.
Feministinnen melden sich in einer aufgeheizten Debatte zu Wort, in der Frauen allein dafür Transphobie vorgeworfen wird, dass sie Fragen zu den Auswirkungen der Reform auf Vorkehrungen zu ihrem eigenen Schutz aufwerfen. Viele Frauen fühlen sich eingeschüchtert und äußern ihre Bedenken nicht, aus Angst, ihren Job oder Ruf zu verlieren. Im Mai vergangenen Jahres machte beispielsweise die Entlassung des Studenten Angelos Sofocleous als Redakteur einer Zeitschrift der Durham University Schlagzeilen: Er hatte auf Twitter geschrieben, dass Frauen keine Penisse hätten.
Frauenrechtlerinnen betonen, dass auch für Transpersonen Schutz gewährleistet werden müsse. Jedoch sollten dafür nicht die knappen Räume für biologische Frauen beansprucht und ihr Schutz aufs Spiel gesetzt, sondern eigene Räume geschaffen werden. Auch einige Transfrauen unterstützen die Kritik. In ­einem im Mai 2018 im Guardian veröffentlichten offenen Brief mit der Überschrift »Standing up for transsexual rights« sprachen sich 17 Post-OP-Transfrauen gegen eine Reform des GRA aus.
Sie befürchteten eine Einebnung des Unterschieds zwischen ihnen, die Psychotherapie, Hormoneinnahme und geschlechtsangleichende Operation zur Linderung ihrer gender dysphoria in Anspruch genommen hätten, und denen, die »physisch intakt« blieben.
Miranda Yardley, eine der Unterzeichnerinnen und feministische Aktivistin, der Transaktivisten seit Jahren Gewalt androhen, sieht in der juristischen Verschmelzung von sex und gender eine Bedrohung für in den vergangenen Jahrzehnten erkämpfte, auf dem biologischen ­Geschlecht basierende Gesetze zum Schutz von Frauen. Der Jungle World sagte sie: »Die Gesetzesreform würde eine biologische Fiktion von Frauen mit Penis erschaffen. Männer, die als Männer sozialisiert wurden, keine Hormone einnehmen und ihren Penis behalten, erklären sich zu Frauen, ohne je ihre Sozialisierung als Männer zu thematisieren. Gewalt nach männlichem Muster verschwindet damit nicht. Das aktuell Mutigste, das wir tun können, ist, Frauen in ihren Kämpfen gegen die Gesetzesreform zu unterstützen und Männer weiterhin Männer nennen zu dürfen.«
Die fehlende Definition von »Trans« wird auch mit Blick auf eine Online-Bürgerbefragung kritisiert, die der Regierung zur Orientierung für die Reformdiskussion dienen soll. Sie soll die Schwachstellen des GRA aus ­unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Neben allgemeinen Fragen hinsichtlich der Ausgestaltung des GRA richten sich manche Fragen speziell an Transgender, Fraueneinrichtungen und andere Zielgruppen, auf die sich das Gesetz auswirkt. Frauenorganisationen kritisieren ­jedoch, dass wichtige Fragen zu den Auswirkungen auf Frauen ausgespart würden, und fordern bei einer Reform eine klar definierte Ausnahmeklausel bei der Anerkennung der durch »self-ID« erworbenen Geschlechtsidentität. Die Ergebnisse der Befragung sollen im Frühjahr veröffentlicht werden, sind aber nicht bindend für die Regierung.



Als Rebekah Wershbale vor fast drei Wochen in ihrer Stammkneipe im britischen Macclesfield Hausverbot bekam, trug sie ein schwarzes Shirt, bedruckt mit der Definition von woman, wie man sie in allen handelsüblichen englischsprachigen Lexika vorfindet: adult human female. Der Vorfall landete in Großbritannien in allen großen Tageszeitungen: Wershbale berichtete, dass sie sich an besagtem Abend zu einem männlichen Gast gesetzt und dieser ihr mitgeteilt habe, dass er nicht mit ihr reden wolle. Kurze Zeit später sei sie von einer Mitarbeiterin des Pubs gebeten worden, diesen zu verlassen, ihr Shirt rege Gäste auf und sei trans­phob.
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Dieser Vorfall um ein »nicht inklusives« Kleidungsstück ist in Groß­britannien im Rahmen einer seit Jahren anhaltenden Debatte über die Spannung zwischen Frauen- und Transgenderrechten zu beurteilen: Wershbale ist Anhängerin der Frauenrechtsorganisation Fairplay for ­Women, die sich ähnlich wie Mayday4Women und Women’s Place UK gegen eine Reform des Gender Recognition Act 2004 (GRA) einsetzt, wie sie derzeit diskutiert wird.


Epilog: Fluchtgründe und das Verschwinden

So ist es dann gekommen das gelebter Sexismus und Antifeminismus bei nicht wenigen  Queer- Genderfeministen zu sich selber kommt und dadurch wird ein weiterer wichtiger Aspekt, kaum noch Sichtbar z. B. der besagte Begriff - frauenspezifische Fluchtgründe; zu nennen sind drohender Ehrenmord und Genitalverstümmelung aber das sollte man (Postfeminist) dann nicht mehr (so laut)  ansprechen bzw.  treten in den Hintergrund, werden nicht geglaubt oder mit den Begriff 'kultursensible Intimchirurgie' schön geredet, und jede Anklage daran mit absurden Vorwurf des Rassismus denunziert wird.  Zitat Ann-Kathrin Meßmer: in ihrer Dissertation Überschüssiges Gewebe, schreibt sie,  das der Begriff "Genitalverstümmelung" nur deswegen negative konnotiert sei, weil der Westen zu Kolonialzeiten den Orient als ein "unzivilisiertes Anderes" wahrgenommen habe. Frauen die die genitale Verstümmelung  ihrer Töchter ablehnen und aus ihrer Kultur fliehen, sind so sinng. in der konnotierten Negation des westlichen Kolonialismus angekommen.
Bei Meßmer zeigt sich hier die brutalisierte Form des autoritären Charakters, sie bekämpft die Befreiung der Frau und nennt damit feministische Aktivisten,  die sich gegen archaische Beschneidungs-Rituale stellen, weiße Rassisten. Schwarze Feministen sind dann wenn sie selbiges Ritual anklagen westlich kolonisierte[r] Negationen.  Es muss wohl immer schlimmer werden. Feminismus ist doch nicht an eine Kultur gebunden, er ist kosmopolitisch. Der Postfeminismus jedoch sucht die Kultur und will die Frau[en] und auch die LGB/TQs in sie [ihr] gefangen halten und zum Schweigen bringen, in der  [Ihr] Ich-Bestimmtes Leben auch mit Methoden des Psychoterrors [Rassismussvorwürfen]. Die anzugreifenten modernen Feministen, Feministinnen und im besonderen 'die Frau als eigenes Ich' sollen so zum verschwinden gebracht werden. Und wie anschlußfahig dieses  verschwinden der Frau auch bei  (hiesigen)  populistischen Rechten entspricht soll hier angesprochen werden  -   Das Pendant [Ergänzung oder Entsprechung] zu einem bereits vorhandenen Gegenstand, dem patriachalen Islamismus zeigt sich bei den gefährlichen Frauenhassern als 'gekränktes Gegenüber' der Allright-Bewegung den (Involuntary Celibates) u. a. Rechtspopulisten, die sich z. B. in der Wahnhaften Welt von 'Incel' austoben und ähnliche sexistische und antisemitische  Vorstellungen haben und  dabei mit mörderischer Konsequenz, als selbst ernannte 'IC-white  loser' sich in immer mehr Sein' s - Identitäten verlieren und dabei sich im 'Ganzen' brutalisieren.

 Stellt Euch gegen Judith Butler, Ann-Kathrin Meßmer und den "postmodernen Feminismus" [Postfeminismus] Der Postfeminismus erklärt den Frauen und den  LGBTQs den Krieg.

Ich als LGBT will Selbstbestimmt Leben! Ich als Frau habe nun mal Unterdrückungen und Zuschreibungen nicht gern. Frauenspezifisch Fluchtgründe wirklich glauben und anerkennen. Auch LGBT's fliehen vor archaischer oft islamistischer Gewalt. Verteidigt den modernen Feminismus – gegen jede Form von Sexismus und 'postfeministischer CEPpR's Ideologie!!'
Antifagruppe Weiden Neustadt visdp Mascha u. N. Haßler 91281 Neuzirkendorf Kirchplatz 2 PS: Der Begriff CEPpR ist ein von uns geschaffener Begriff, wir haben den Begriff geschaffen um zu zeigen wo der Postfeminismus in seiner antiemanzipatorischen Realität steht.

 PPS: Auf der nun zu zeigenden Diskussion haben die Postfeministen vergessen sich mit Frauen zu solidarisieren die vor archaischer bzw. islamischer Gewalt fliehen https://vimeo.com/97528211

Weitere Teile des Vortags  werden später veröffentlicht. //  // Der Prolog wird noch überarbeitet ...  Stand: 11/1/19 

PS: Buchwerbung 

Freiheit ist keine Metapher


Die Literaturwissenschaftlerin Silvia Bovenschen hat einmal bemerkt, dass vermutlich jede Bewegung irgendwann ihre eigene Karikatur hervorbringt. Der Genderfeminismus, der Antirassismus und der Queerfeminismus sind ebendies: Karikaturen geschlechter-, migrations- und sexualpolitischer Emanzipationsregungen. Der Sammelband nimmt diesen pessimistischen Befund zum Ausgangspunkt, um über den Verrat an der Mündigkeit nachzudenken, der sich in den letzten zehn Jahren besonders in den vorgenannten Bereichen kenntlich gemacht hat. Am Beispiel von Antisemitismus, Migration, Rassismus und Religionskritik zeigen rund dreißig Beiträge, wie fatal die Konsequenzen einer Haltung sind, die nur noch in Kollektiven zu denken vermag, die dann entweder als Gruppenidentität eingefordert oder aber ressentimentbeladen bekämpft wird; der als politische Organisationsformen nur noch „Koalitionen“ und „Verbündete“ einfallen und die zudem längst vergessen hat, dass Kritik ein Mittel dazu ist, um schlechte Verhältnisse nicht hinzunehmen. Wir wollen dieses Buch bewerben, weil es 'Antworten' braucht. Anm. Link
PPS: Yvonne Rybak
1 Std


Ich ertrage diese Verharmlosungen, Ablenkungen, den Hohn und Zynismus nicht mehr. Die Islamfaschisten haben es auf das freie Leben abgesehen, auf uns alle und trotzdem führen die vielen Toten, Verletzten und Misshandelten zu keinerlei Einsicht oder gar Umkehr. Ganz im Gegenteil, der Kampf gegen rechts ist den Linken und ihren treuen Medien auch heute wieder das einzig Wichtige. Das widerum stärkt die Islamisierung umso mehr. Ich muss also maximal angewidert feststellen, dass die einfach gar nichts mehr merken und so wird dieses tödliche Elend fleißig weitergehen, bis zum nächsten Terroranschlag, bis zum nächsten Messerstecher, bis zur nächsten Massenvergewaltigung und damit auch zur nächsten unerträglichen Appeasementwelle. Hauptsache stark genug gegen die AfD positioniert, dann ist alles ok.
Anm.
Hat Judith Butler schon mal eine Steinigung von Frauen verurteilt - Nein, sie ist dazu nicht in der Lage, sie wird alle die die islamische Steinigung denunzieren und verurteilen als - Rassisten beschimpfen!!

PPPS: ...
Die | Anm. post | Linken sortieren mal wieder nach Herkunft.
Gerade die, die alles und jeden direkt mit ihren debilen Rassismusvorwürfen konfrontieren.
Davon, dass der Islam nicht bloß von Leuten bestimmter Herkunft in seiner absoluten Abscheulichkeit ausführbar ist, wollen sie nichts wissen.
Von den Opfern oder darüber, dass der Täter als Gefährder bekannt war verlieren sie kein Wort.
Immer mehr kristallisiert sich heraus, wer Menschen wirklich herkunftsbedingt sortiert:
Die heutige Linke gibt Menschen mit Migrationshintergrund oder „anderen Wurzeln“ einen Sonderstatus, eher einen Goldstatus, diese Menschen werden von Ihnen instrumentalisiert und genutzt, um ihr moralisches Selbstbild aufzupolieren. Sie lassen Ihnen alles durchgehen und feiern eine antiwestliche Diversität.
Dass sie, also die Linken + ihre Freunde (Transgender etc.) mit als Erste in, von einer mittlerweile beachtlichen Zahl neuen Mitbürgern gewünschten, wie aber auch von vielen „Altbürgern“ längst verinnerlicht und institutionell geförderten, radikalislamischen Gesellschaftsordnung gemeuchelt werden würden, kommt Ihnen nicht in den Sinn.
Ich gedenke den Opfern in Straßburg.



PPPPS:Bilder von der Tagung

Seit solidarisch mit den Frauen und den  LGBT's | die aus 'moralistischer' | archaischer | islamischer |  patrichaler |  | sexistischer  pornoistischer  und  incelextremistischer Gewalt fliehen. Bedenkt nur wenige schaffen es sich vor der Gewalt zu befreien

 

3 Kommentare:

  1. Wann war der moderne Feminismus nicht mehr modern / 1994 gab es eine widersprüchliche Aktion von Autonomen Frauen gegen Emma, die Aktion wurde dreiteilig erklärt. Übrigens: die Autonomen Frauen sagten dazu manch richtiges - aber auch manch falsches - die Kritik an der aufkommenden Euthanasie Bewegung und ihren Methoden war richtig, - die Verharmlosung [mancher] multikultureller Herrschaftsverhältnisse jedoch nicht. https://www.emma.de/artikel/islamismus-der-ueberfall-263563 / Es war also schon damals kompliziert. ... soll heißen weder die militanten Autonomen Frauen noch die Emma-Redaktion haben im Ganzen das richtige gemacht, getan oder geschaffen.

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  2. | Nachbearbeitung am 10. 3. Zum | 8. März Migrantinnenmarsch | in Hamburg | https://basisinitiative.wordpress.com/2019/03/05/migrantinnen-absage-an-die-gewaltmigrantinnen-marsch-in-hamburg/

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  3. https://antidekritblogwen.blogspot.com/2023/04/zu-viel-identitat-mit-der-arbeit-und.html .. ist nicht gut

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